Dymo-Drucker verlangt nach DRM-geschütztem (und überteuertem) Papier
Quelle: Dymo

Dymo-Drucker verlangt nach DRM-geschütztem (und überteuertem) Papier

Dymo, spezialisiert auf Label-Drucker, zwingt seine Kunden, für seine Geräte Spezialpapier zu verwenden, das mittels DRM geschützt und drei bis fünf Mal teurer als herkömmliche Labels ist.
17. Februar 2022

     

Dass Druckerhersteller nichts unversucht lassen, ihre Kunden zu zwingen, Originaltinte zu verwenden, ist nichts neues. Der kalifornische Hersteller Dymo aber, der sich auf Label-Drucker spezialisiert hat (die keine Tinte benötigen), schiesst nun den Vogel ab. Denn Dymo verlangt für seine neueste Generation von Desktop-Label-Printern – die Rede ist von den Modellen Labelwriter 550 und 5XL –, dass für diese auch Papierrollen von Dymo benutzt werden. Dies berichtet die Electronic Frontier Foundation (EFF) – eine Non-Profit-Organisation, die sich für Zivilrechte in einer digitalisierten Welt einsetzt.

Laut EFF nutzen die Drucker RFID-Chips, um zu erkennen, ob Originalpapier von Dymo eingesetzt ist. Dieses Papier koste pro Rolle zwischen 10 und 15 Dollar, während alternative Produkte für 2 bis 5 Dollar pro Rolle zu haben seien. Dymo bewirbt die Massnahme damit, dass sie den Komfort erhöhen soll, während die Drucker bei Fremdpapier offenbar den Dienst verweigern.


EFF wirft Dymo nebst der Geldmache vor allem vor, dass nicht klar und deutlich kommuniziert wird, dass die Drucker nur mit Dymo-Papier funktionieren. So würden Kunden erst nach dem Kauf des Druckers merken, dass hier ein Vendor-Lock-in stattfindet. EFF rät allen Käufern eines solchen Geräts, dieses wegzuwerfen und durch ein Pendant eines Herstellers zu ersetzen, der keinen Papierzwang ausübt. Den die TCO (Total Cost of Ownership) eines solchen Geräts, das etwas über 100 Dollar koste, werde vor allem durch die Papierausgaben definiert. Und durch die Verweigerung würde man vielleicht auch andere Hersteller abschrecken, auf ähnliche Ideen wie Dymo zu kommen. (mw)


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