Der Videoconferencing-Dienst Zoom nimmt es offenbar mit der Privatsphäre und dem Datenschutz nicht so ganz ernst, wie "Swiss IT Magazine" kürzlich
berichtete. Gleichzeitig gewinnt Zoom stark an Beliebtheit und wird in Corona-Zeiten zunehmend nicht nur für geschäftliche virtuelle Meetings, sondern auch privat und für schulische Zwecke genutzt. Allein an einem Sonntag im März wurde die Zoom-App laut "Apptopia" über 600'000 Mal heruntergeladen.
Dies hat nun laut einem
Artikel der «New York Times» die New Yorker Generalstaatsanwaltschaft auf den Plan gerufen: Letitia James, Leiterin der Behörde, verlangt von Zoom Auskunft über die Datenschutzmassnahmen. Sie möchte wissen, ob Zoom angesichts des geradezu explodierten Traffic zusätzliche Sicherheitsmassnahmen treffe, etwa um Hacker zu identifizieren. Das Schreiben äussert Bedenken bezüglich der Fähigkeit von Zoom, mit Sicherheitsproblemen umzugehen.
Damit ist unter anderem das "Zoombombing" gemeint: In den letzen Wochen haben Trolls das Screen-Sharing-Feature von Zoom dazu genutzt, sich in laufende Meetings einzuklinken und zum Beispiel ein Seminar über Antisemitismus mit rechtsradikalen Parolen zu unterwandern. Dies ist möglich, wenn Konferenzen nicht auf privat geschaltet sind – der Link zum Meeting genügt dann, um sich einzuwählen.
Insgesamt zeigt sich die Generalstaatsanwaltschaft von New York "besorgt, dass die bestehenden Sicherheitsmassnahmen von Zoom angesichts des sprunghaften Anstiegs sowohl beim Volumen als auch bei der Vertraulichkeit der Daten nicht genügen." Zoom habe zwar einzelne Schwachstellen behoben, aber man würde gerne wissen, ob Zoom sein Sicherheitsdispositiv nun einer breiteren Überprüfung unterziehe.
(ubi)