Comcom kritisiert Schweizer Breitbandmarkt

Die Comcom verlangt eine Öffnung des Schweizer Breitbandmarktes, auch wenn die Schweiz international relativ gut dasteht.
7. Juli 2004

     

In ihrem Tätigkeitsbericht 2003 äussert sich die Eidgenössische Kommunikationskommission (Comcom) kritisch zum Schweizer Breitbandmarkt. Im europäischen Vergleich macht die Schweiz zwar eine gute Figur: Mit einer Wachstumsrate von rund 85 Prozent lag die Schweiz 2003 auf dem zweiten Platz hinter Schweden (die Schweizer Anschlusszahl stieg von 460'000 auf 850'000 binnen Jahresfrist). Und auch mit einem Versorgungsgrad von 11,5 Prozent gehört die Schweiz zu den führenden fünf Ländern in Europa zusammen mit Dänemark, Belgien, Schweden und den Niederlanden. Schlechter sieht es aber aus, wenn man den Rest der Welt mit einbezieht: "Die Schweiz erzielte in bezug auf die Entwicklung des schnellen Internetzugangs im europäischen Vergleich zwar gute Ergebnisse, sie liegt aber noch weit hinter Ländern wie Südkorea (Versorgungsgrad 25 %), Hongkong (17 %), Kanada (14 %) oder Taiwan (12,3 %) zurück", resümiert die Comcom in ihrem Bericht. Kritisch äussert sich die Kommission auch zu den Leistungen: "Zudem lagen die Übertragungsraten der Grundangebote bei ADSL in der Schweiz im Jahr 2003 tendenziell hinter den Angeboten in vielen europäischen und erst recht in asiatischen Ländern zurück." In verhältnismässig deutlichen Worten kritisiert die Comcom in der Folge das Duopol bestehend aus Swisscom und Cablecom, das den Schweizer Breitbandmarkt beherrscht. Das laufe den Zielen des Fernmeldegesetzes zuwider, heisst es. "Mit der Entbündelung hingegen gäbe es für alternative Anbieter viele Möglichkeiten, eine Palette zusätzlicher Dienste anzubieten", schreibt die Comcom in ihrem Bericht. (mw)


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