Microsoft hat konkreter angekündigt, welche Massnahmen das Unternehmen zu ergreifen gedenkt, um die Einigung im Kartellprozess weiterzubringen. Es wird neue, flexiblere Lizenzbedingungen für die Computerhersteller geben. Daneben wird
Microsoft wohl oder übel Veränderungen in Windows 2000 und XP vornehmen, die es erleichtern sollen, auch Nicht-Microsoft-Produkte einzusetzen.
Zentral sind dabei vor allem 272 Programmschnittstellen, welche die Redmonder offen legen wollen. Microsoft bezeichnet diese Massnahmen denn auch gleich als "Meilensteine" in Richtung Einigung. Über die offengelegten Programmschnittstellen soll es für Drittanbieter einfacher sein, ihre Software mit Microsoft-Produkten zu verknüpfen. Die Nutzung der Schnittstellen soll für die Entwickler kostenfrei sein. Ausserdem ist geplant, 113 Protokolle für die Kommunikation zwischen Server und Client zur Lizenzierung durch Server bekanntzugeben.
Noch immer allerdings müssen Hersteller oder Anwender Programme wie Internet Explorer oder Windows Media Player selbst vom Desktop verbannen, da Microsoft sie nicht aus dem Programmpaket nehmen wolle. Durch ein "Set Program Access and Defaults"-Feature soll das künftig aber einfacher werden. Dieses Feature ist erstmals im Service Pack 3 für Windows 2000 inbegriffen. Noch sind diese Massnahmen insofern nicht endgültig und rechtsverbindlich, als Richterin Colleen Kollar-Kotelly den erzielten Kompromiss noch nicht abgesegnet hat.