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Microsoft gegen den Beo-Wolf

Eine High-Performance-Version des Windows Server soll Linux Paroli bieten und den Weg ins Datacenter öffnen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/12

     

Wenn es eine Domäne gibt, in der heute Linux ganz klar den Ton angibt, dann sind es die Supercomputer-Cluster. Bereits die Hälfte der gegenwärtigen Top-Ten der leistungsstärksten Rechner läuft unter dem freien Betriebssystem. Sogenannte Beowulf-Cluster sind vor allem im akademischen Umfeld weit verbreitet. Microsoft-Software nutzen demgegenüber gerade einmal zwei unter den schnellsten 100 Rechnern. Das will der Redmonder Software-Riese jetzt offensichtlich ändern. Er hat derzeit Stellen für ein High Performance Computing Team ausgeschrieben, dass eine Windows-Server-HPC -Version entwickeln soll. Das Ziel: «In diesem wichtigen Umfeld gegen die verschanzte Linux/Open-Source-Software zu gewinnen...», so eine Stellenanzeige.




Dabei geht es laut dem Chef der Windows-Server-Abteilung Bob Muglia nicht nur um das Bauen von High-Performance-Clustern, sondern auch um die Nutzung brach liegender PC-Rechenkapazitäten à la Grid. Microsoft will offensichtlich den Trend zu Billig-Server-Clustern zum Beispiel für den Datenbankbetrieb nutzen, um endlich selber ins Datacenter, das lukrative Herz der grossen IT-Abteilungen, vordringen zu können. Die Vorteile, die Microsoft in die Waagschale werfen kann: Die Verbindung mit den Entwicklungswerkzeugen, die kommende Cluster-fähige SQL-Server-Version Yukon hätte eine hauseigene Plattform und Grid-ähnliche Fähigkeiten auf der verbreiteten Windows-Desktop-Basis. Zudem wäre
Eine mögliche direkte Anbindung des Desktops an Cluster beispielsweise für Analysten im Finanzumfeld interessant.





Der Nachteile sind allerdings auch einige. So kann bei der Linux-Konkurrenz direkt im Quellcode optimiert werden, was bei den definitionsgemäss extrem leistungshungrigen Anwendungen enorm wichtig ist. Dazu kommt, dass die Hochleistungsrechner-Spezialisten meist in einem Unix/Open-Source-Umfeld gross geworden sind und sich dort auch wohlfühlen. Zudem dürfte es nicht ganz trivial sein, das ursprünglich für Einzelplatz-PCs geschaffene Windows in Sachen Performance und Remote-Verwaltung auf das Niveau der wesentlich netzwerktauglicheren Unix-Derivate zu bringen.




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