Bund setzt seine IT-Schwerpunkte
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/02
Der Bundesrat hat eine revidierte Strategie für die Informationsgesellschaft in der Schweiz verabschiedet. Die Schwerpunkte liegen dementsprechend künftig bei der elektronischen Verwaltung (E-Government) sowie beim Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen (E-Health). Damit revidiert der Bund seine alte Strategie aus dem Jahr 1998.
Auch wenn die neue Strategie des Bundes nicht sonderlich spektakulär klingt, spricht sie einige wunde Punkte an. So will man sich vor allem der durch den Föderalismus verursachten Probleme annehmen und die Zusammenarbeit und Abstimmung mit anderen staatlichen Ebenen, beispielsweise den Kantonen, forcieren. Erfreut darüber ist man beim Branchenverband SwissICT, wie Präsident Thomas Flatt gegenüber InfoWeek erklärt: «Ich hoffe, dass gewisse Angelegenheiten in Bewegung kommen, die bisher verfahren waren.» Damit spielt er insbesondere auf den E-Government-Bereich an, in dem die Schweiz im internationalen Vergleich in den letzten Jahren deutlich an Boden verloren hat. Aber auch im Hinblick auf die IT-Strategien des Bundes, der Kantone und anderer staatlichen Stellen sieht Flatt handlungsbedarf: «Wenn jedes Departement auf Staats- oder Kantonsebene eine eigene Strategie fährt, führt dies nirgends hin. Allerdings stellt sich die Frage, wie gross die Bereitschaft ist, Synergien zu nutzen. Dies liegt jetzt aber vor allem in den Händen der zuständigen IT-Abteilungen, nachdem der Bund für die nötigen Rahmenbedingungen sorgt.»
Die E-Health-Strategie wird erst Ende 2006 vorliegen, da sie bis dahin noch vom Departement des Innern ausgearbeitet wird.