Knatsch um Portal-System Mambo

Auch Zugeständnisse von Miro können die Situation wohl nicht mehr retten.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/15

     

Die Entwickler des unter
der GPL lizenzierten Portal-Systems Mambo haben sich mit der australischen Software-Firma Miro International verkracht, da man unterschiedlicher Ansicht über die Zukunft der Software ist. Nun droht eine Aufspaltung der Community.
Grund für die Verstimmung ist die Gründung der Mambo Foundation, einer Non-Profit-Organisation, welche in Zukunft die Weiterentwicklung und Pflege der Software organisieren sollte. Diese wurde zwar von der Entwickler-Community vorgeschlagen, allerdings hat Miro International, welche die Namensrechte an Mambo hält und nach eigenen Angaben erhebliche Summen Geld in die Software investiert, sich dabei über die Meinung der Entwickler hinweggesetzt und auch die Namensrechte an Mambo nicht an die Organisation übergeben, wie das ursprünglich angedacht war. Zudem müsste jeder, der in Zukunft an Mambo arbeiten wollte, Mitglied der Mambo Foundation werden. Die Community moniert nun, dass Miro damit ihre Kontrolle über Mambo ausbaut statt sich weiter zurückzuziehen. So ist auch die komplette Führung der Mambo Foundation mit Miro-Personal besetzt.






Die Entwickler haben sich nun unter OpenSourceMatters.org zusammengeschlossen und einen offenen Brief publiziert, in dem sie das Vorgehen und Verhalten von Miro kritisieren. Ebenfalls deuten sie an, dass sie bereit seien, das Projekt Mambo unter einem neuen Namen ohne die Hilfe von Miro weiterzuführen.
Mittlerweile hat sich auch Miro zu den Kritikpunkten geäussert und gesteht Fehler ein. So möchte man nun doch die Urheber- und Markenrechte an die Mambo Foundation übergeben. Dass sich die Entwickler und Miro versöhnen, scheint aber trotzdem unwahrscheinlich. So schaut sich Miro bereits nach neuen Entwicklern für Mambo um.


Linux kostet mehr

Auch wenn Linux freie Software ist, ist der Name «Linux» nicht frei, sondern eine eingetragene Marke von Linus Torvalds. Dies, um den Namen für die Community zu schützen. Damit der Markenanspruch nicht verfällt, muss die Marke gepflegt werden. Das heisst, es müssen Gebühren für die Benutzung verlangt und widerrechtlicher Gebrauch verfolgt werden. Diese Tatsache sorgte in den letzten Tagen wieder für Aufregung in der Community, da das Linux Mark Institute, welches mit der Pflege der Marke beauftragt ist, die Lizenzkosten auf bis zu 5000 Dollar pro Jahr erhöhen musste, um die eigenen Kosten decken zu können.




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