Apple: Mehr als nur die iPod-Company
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/16
Am 31. August 2004 trafen sich Apple-Fans aus aller Welt zur Apple Expo Paris 2004 und durften nicht nur unzählige neue Software-Produkte und Demos bestaunen, sondern auch die Forcierung des Digital Hubs aus dem Hause Apple miterleben.
Zur sehnlichst erwarteten Keynote trat dieses Mal nicht Apfel-Guru Steve Jobs im anthrazit-farbenen Rollkragenpullover an, der sich noch von seiner Krebs-Operation erholt, sondern Marketing-Chef Phil Schiller, der das Publikum
aber fast noch mehr zu begeistern wusste als sein Chef.
Das erste wichtige Thema war, wen wundert's angesichts des Erfolgs, Apples Musikgeschäft. So wurde wieder einmal detailliert auf den Erfolg des iPods hingewiesen und die neue Hardware von Drittherstellern (Dockingstations, Adapter für BMWs) vorgestellt. Auch weitere Zahlen vom iTunes Music Store wurden herumgereicht.
Softwaremässig drehte es sich vor allem um Grafik- und Animationssoftware von Drittherstellern, auch wenn Apple erste Demos der nächsten OS-X-Version «Tiger» zeigte. So stehen unter anderem Quark, 4D, Alias und Vera mit
neuen Produkten für den Herbst in
den Startlöchern. Besondere Aufmerksamkeit erregte Brad Peebler, Präsident von Loxology, der Modo, ein 3D-Modelling-Programm, vorstellte, mit dem sich innerhalb kürzester Zeit anspruchsvolle Modelle mit der Maus erstellen lassen. Apple selber zeigte die Videobearbeitungssoftware Motion, die einen Grossteil der verfügbaren Effekte in Echtzeit berechnen kann. Zudem hat Apple verkündet, in Zukunft auf den H.264-Videocodec (MPEG-4 Part 10) setzen zu wollen, der durch seine Skalierbarkeit sowohl für Videoübertragung bei Videotelefonie übers Handy als auch bei der Speicherung von High-Definition-Material zum Einsatz kommen kann.
Wie erwartet kam bei der Apple Expo in Paris auch die Hardware nicht zu kurz, die mit gewohntem Understatement mit «And one
more thing...» angekündigt wurde. So erblickte der heiss ersehnte «neue» iMac das Licht der Welt. Die Designer aus Cupertino haben ihn vom Aussehen an den klassischen iPod angelehnt und die gesamte Hardware hinter dem LCD verstaut. Der All-in-One-PC ist trotz G5-Prozessor mit 1,8 GHz Taktfrequenz nur 5 Zentimeter dick. Mehr Informationen zum neuen iMac finden Sie auf Seite 27.