Suchen, Melden und Verteilen

Datenbankhersteller rüsten das Umfeld auf: IBM durch verteiltes Suchen, Sybase durch Reporting und MySQL durch Cluster-Fähigkeit.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/09

     

Googles Aktivitäten mit und rund um ihre Suchtechnologien bereiten immer mehr Konkurrenten Sorgenfalten. Als Antwort auf Googles Suchmaschine für Firmennetzwerke, die sowohl das Intranet als auch die firmeneigene Homepage durchsucht, hat IBM mit «Masala» zum Gegenschlag ausgeholt und verfügt nun über eine Suchtechnologie mit Datenintegrationsfunktionen.
«Masala», eine verbesserte Version des Datenbank-Tools DB2 Information Integrator, ist dazu in der Lage, gleichzeitig das Web, interne Applikationen und firmeninterne Datenbanken zu durchsuchen. So erlaubt sie zum Beispiel, gleichzeitig die Daten hinter einer SAP- oder Siebel-Applikation zu nutzen. Zudem ermöglicht sie Firmen, die Speicherorte für Informationen zu virtualisieren. Auf Enduser-Level bedeutet dies, dass die Anwender nicht mehr zu wissen brauchen, wo die Daten aufbewahrt werden. Sie müssen nur eine Suchabfrage starten und kriegen innert kürzester Zeit die Antwort präsentiert.
«Masala» wird momentan von einer kleinen Gruppe von IBM-Kunden getestet, eine erste Beta-Version soll Anfang Mai veröffentlicht werden.




Dass das verteilte Suchen ein grosser Trend ist, beweisen auch die Aktivitäten anderer Firmen in diesem Bereich. So entwickeln etwa MicroPatent oder BEA bereits seit einiger Zeit entsprechende Technologien und Microsoft plant, verteiltes Suchen bis zu einem gewissen Grad in den Windows-XP-Nachfolger Longhorn zu implementieren.
Bei Sybase interessiert man sich momentan für das Datenmanagement. Mit Hilfe der neuen Sybase RTDS (Real Time Data Services) möchte man den Anwendern einen besseren Einblick in Abläufe ermöglichen. Dies, indem man die Daten aus Enterprise Datenbanken in Messaging Infrastrukturen verschiebt. So sind die RTDS in der Lage, selbständig die Anwender über Ereignisse, beispielsweise Änderungen an der Datenbank, zu unterrichten, ohne die Abläufe zu stören. Die RTDS arbeiten mit Datenbanken von Sybase, IBM, Microsoft und Oracle zusammen. Als Messaging-Infrastrukturen werden der Java Message Service sowie MQSeries unterstützt.





Die Schweden von MySQL haben einen weiteren Schritt in Richtung Enterprise-Fähigkeit getan und ihr RDBMS Cluster-fähig gemacht. Man möchte damit vor allem im mittleren und unteren Leistungssegment Oracle, IBM und Microsoft Marktanteile abknabbern. Bei der Entwicklung der Clusterversion wurde unter anderem darauf geachtet, eine möglichst hohe Verfügbarkeit zu erreichen, die nun mit 99,9 Prozent angegeben wird. Fällt ein Node aus, übernimmt ein anderer innert Sekundenbruchteilen seine Arbeit. Die Minimalkonfiguration besteht aus zwei Nodes, doch kommt MySQL so mit 10'000 Transaktionen pro Sekunde nicht wirklich auf Touren. 4 Nodes sollten es mindestens sein, die Anzahl der Nodes ist nach oben hin offen. Getestet wurde die Datenbank aus dem hohen Norden bisher mit maximal 48 Knoten.




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