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Roland Fürst, Geschäftsführer SwissICT

«Wir werden darauf hinwirken, dass einheimisches Schaffen den Status zurückerhält, den es verdient.»

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/22

     

SwissICT, ICTSuisse, Swico... es gibt in der Schweiz unzählige Informatik-Verbände. Braucht es die alle?

ICTsuisse ist ein Verband der Verbände, während SwissICT mit Firmen- und Einzelmitgliedern direkt am Markt tätig ist. ICTsuisse ist übrigens erst in der Startphase: Noch handelt es sich um eine Arbeitsgruppe des SVI; der Dachverband wird offiziell erst im nächsten Frühling gegründet. In einer so heterogenen Berufslandschaft braucht es darüber hinaus auch spezialisierte Verbände, die die Bedürfnisse der Mitglieder gezielt abdecken.




Ein Hauptziel des neuen Dachverbands ICTsuisse ist das politische Lobbying. Hat sich die Sensibilität der Politiker für die Belange der ICT-Branche schon verbessert?

Wir sind zwar auch ungeduldig, Resultate zu sehen, aber realistischerweise braucht diese Art der Arbeit einiges an Zeit.



Mit der zunehmenden Stellenauslagerung in Schwellenländer - Reizwort Indien - werden hierzulande immer weniger Programmierer benötigt. Was unternimmt Ihr Verband?

Vor nicht allzu langer Zeit schrie männiglich nach "Green Cards" für ausländische Programmierer. In der aktuellen Wirtschaftslage fürchtet man dagegen jede Auslagerung. Der Trend ist aber nur zu einem kleinen Teil aufzuhalten. Als Verband wollen wir vor allem die Ausbildung für hochqualifizierte Arbeiten fördern, die nur schwer ausgelagert werden können. Wir werden aber auch darauf hinwirken, dass einheimisches Schaffen den Status zurückerhält, den es verdient.



Laut der letzten SwissICT-Salärumfrage werden besonders Neueinsteiger deutlich schlechter entlöhnt. Wird IT-Arbeit zur brotlosen Kunst?

Qualifizierte IT-Arbeit wird auch in Zukunft ihren gerechten Lohn erhalten. Die Zeiten exorbitanter Saläre sind jedoch unserer Meinung nach vorbei. Sie werden sehen, dass eine anziehende Wirtschaft die Nachfrage und somit die Löhne stabilisiert. Allzu grauer Pessimismus ist ebenso wenig angebracht wie die Euphorie der Boom-Jahre.



Wo liegen Ihre persönlichen Schwerpunkte als neuer SwissICT-Geschäftsführer?

Konkrete Massnahmen kann ich noch nicht nennen. Ich will mich aber vor allem der konsequenten Steigerung des Mitgliedernutzens widmen. Durch gezielte Akquisition von neuen Mitgliedern möchte ich ausserdem die innere Stärke des Verbandes steigern.

(ubi)


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