Red Hat integriert Virtualisierung

In Red Hat Enterprise Linux 5 wurde Xen integriert, zudem werden mehr Sicherheit und eine Fülle neuer Funktionen versprochen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/07

     

Open-Source-Riese Red Hat hat nach rund zwei Jahren Entwicklungszeit Enterprise Linux 5 vom Stapel gelassen. Neu kommt das Betriebssystem nur noch in einer Client (Red Hat Enterprise Linux Desktop RHEL) und zwei Server-Varianten (RHEL und RHEL Advanced Platform). Aufsetzend auf dem Linux-Kernel 2.6.18 findet sich als wesentliche Neuerung im Release Virtualisierung via Xen. Unterstützt werden dabei sowohl die Paravirtualisierung als auch die volle Virtualisierung von unmodifizierten Systemen – und zwar sowohl auf 32- und 64-Bit-x64-Rechnern. Verwaltet werden die virtuellen Maschinen über den Virt-Manager, der mit einer grafischen Oberfläche aufwarten kann.





Libvirt soll zudem für einheitliche und stabile Schnittstellen für die Management-Umgebung sorgen. Nebst der OS-Virtualisierung kann RHEL auch Storage-Virtualisierung via Cluster Suite sowie das Global File System anbieten. Im Bereich Sicherheit wurde laut Red Hat an der Kernel-Sicherheitserweiterung SELinux, die mit der Version 4 zum OS gestossen war, gearbeitet. Diese ist nun EAL4+/LSPP (Labeled Security Protection Profile) zertifiziert und soll so auch Regierungsanforderungen erfüllen. Der Admin wird grafisch über auftretende Probleme mit SELinux informiert, ausserdem sollen ihm Lösungsvorschläge gemacht werden. Integriert wurde auch Multi Level Security (MLS), die mögliche Anmeldung via Smart-Carts und die Verschlüsselung mountbarer Geräte mittels Dmcrypt.





Zu der ellenlangen Liste von
Verbesserungen und neuen Funk­tionen gehören auch die einfachere Einrichtung des OS dank einem überarbeiteten Installationsprogramm oder ein Tool (Yum) zur Aktualisierung von Treibern (auch von Drittherstellern). Über Samba 3.0.23 soll die Integration in ein Active Directory möglich sein, genauso wie beispielsweise Stromsparmodi moderner Systeme, IPv6, IPSec oder I/O-AT neu unterstützt werden. Preise sind vom Funk­tionsumfang und vor allem von den Support-Optionen abhängig. Sie bewegen sich für die Server-Varianten zwischen 270 und gut 2000 Euro. Die Desktop-Ausführung gibt es im Bereich von rund 60 Euro bis knapp 280 Euro.
Info: Red Hat, www.redhat.de

(mw)


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