Neun Lichtschleudern im Härtetest

InfoWeek hat neun Beamer verglichen und dabei festgestellt, dass der optimale Projektor wohl eine Mischung aus vier Geräten wäre.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/13

     

Testmarathon in der InfoWeek-Redaktion: Nicht weniger als neun Projektoren der wichtigsten Hersteller haben wir miteinander verglichen und sie in den Kategorien Bildqualität, Helligkeit, Ausstattung, Lieferumfang und Formfaktor, Bedienung sowie Geräuschpegel einem Härtetest unterzogen.
Die Bedingungen, die wir an die Geräte gestellt haben: Sie dürfen nicht mehr als 4000 Franken kosten, müssen über eine Auflösung von nativ mindestens 1024x768 Pixel (XGA) verfügen und eine Lichtleistung von mindestens 1000 ANSI-Lumen aufweisen. In der Redaktion angekommen sind ultraportable Winzlinge à la Viewsonic bis zu Lichtmonstern mit 2300 ANSI-Lumen von Acer.


So haben wir getestet

Mit verschiedenen Testbildern haben wir unter die Lupe genommen, wie gut die Schwarzweiss-Kontrastwerte zur Geltung kommen, wie scharf einzelne Pixel dargestellt werden, wie brillant die Farben scheinen und wie gut Farbverläufe zu erkennen sind. Zudem testeten wir, mit welcher Intensität das Licht auf grosse Distanz auf die Leinwand trifft, wie die Geräte verarbeitet sind, welches Zubehör die Hersteller mitgeliefert haben (schliesslich gibt es nichts Mühsameres, als gleich nach dem Beamer-Kauf wieder in den Laden zu rennen, weil die entsprechenden Kabel fehlen), welche Anschlussmöglichkeiten am Gerät zu finden sind und wie bedienerfreundlich sich die einzelnen Lichtschleudern präsentieren. Zu guter Letzt wollten wir auch noch wissen, wie viel Krach die Lüfter der Geräte machen, wobei gleich vorab festzuhalten ist, dass hier die Herstellerangaben generell zu tief sind (wir haben unsere Sitzposition mit einem Dezibelmessgerät einen halben Meter vom Beamer entfernt eingenommen).
Bei gewissen Angaben wie beispielsweise dem Kontrastverhältnis oder der Leuchtstärke in ANSI-Lumen haben wir uns für die Tabelle auf Herstellerangaben verlassen.


Die Mischung macht's

Als erstes Fazit kann festgehalten werden, dass alle Geräte ihre Daseinsberechtigung haben; wirklich durchgefallen ist keiner der Beamer. Jedoch gab es auch kein Gerät, bei der die Testredaktion einstimmig in Jubelgesänge ausgebrochen wäre. Man hat sich letztlich darauf geeinigt, dass der Traumprojektor am besten so klein und leicht wäre wie der Viewsonic-Beamer, verpackt in das Sony-Gehäuse, mit der Bildqualität und Anschlussvielfalt des Testsiegers von NEC und der Ausstattung von Dell oder Acer.
Zudem haben wir auch festgestellt, dass beispielsweise die Bildschirmeinstellung am Notebook einen enorm grossen Einfluss auf die Bildqualität haben kann, genauso wie die Einstellmöglichkeiten am Beamer selbst. Mit eingestellter Trapezkorrektur geht beispielsweise die Schärfe verloren, genauso wie mit interpolierten Auflösungen, während beispielsweise mit verschiedenen Lampentemperaturen der Farbeindruck komplett auf den Kopf gestellt werden kann.
Praktisch jede Lichtschleuder hat also seine individuellen Vor- und Nachteile, weshalb es wie vor jedem Kauf heissen sollte: Bedürfnisse abklären und schauen, welches Gerät den Anforderungen am besten entspricht. Und im Zweifelsfall: den Bauch oder das Portemonnaie entscheiden lassen.


Acer PD721: Das Zubehörwunder

Wirklich keinen Platz für Kritik
lässt das Acer-Gerät zu, wenn es um das Thema mitgeliefertes Zubehör (satte sieben verschiedene Kabel plus Tasche) und um die vorhandenen Anschlüsse (seitlich angebracht) geht. Intuitiv und übersichtlich ist zudem auch die Menüführung. Sie wird noch durch die angenehme Fernbedienung unterstützt, die ulkigerweise praktisch baugleich mit der äusserst mühsamen Toshiba-Fernbedienung ist, jedoch mit deutlichen Druckpunkten und logischer Tastenanordnung daherkommt.
Ebenfalls ziemlich gut ist der Kontrast des PD721, während die Schärfe nur in der Bildmitte für zufriedene Gesichter sorgt, gegen den Rand aber stark abfällt. Erstaunlich ist, dass die Helligkeit des Geräts trotz der höchsten ANSI-Lumen-Zahl aller getesteten Projektoren nur im Durchschnitt liegt, genauso wie die Farbverläufe und die Farbbrillanz ebenfalls nicht mit den Besten mithalten können. Negativ zu erwähnen ist darüber hinaus der teure Ersatzlampenpreis von 890 Franken. Mit 3 Kilogramm ist der PD721 auch das schwerste aller getesteten Geräte, besitzt im Gegenzug aber ein robustes Gehäuse.
Gesamthaft liegt der Acer-Beamer in allen Kategorien über dem Durchschnitt und erfreut vor allem durch die reichhaltige Ausstattung.


Dell MP4100: Der Bullige

Eine Schönheit ist er wahrlich nicht, Dells Projektor MP4100, das grösste Gerät im Testfeld. Er wirkt wuchtig, ja sogar bullig, und von der Verarbeitung her irgendwie nicht so toll. Zumindest macht er diese Punkte durch die angenehmste und beste Fernbedienung, gekoppelt mit dem ansprechendsten Menü wieder wett. Zudem gefällt das Display auf der Oberseite des Geräts, das über den jeweiligen Status (z.B. Aufwärm- oder Abkühlvorgang) informiert.
Ansonsten bewegt sich das Gerät mehr oder weniger permanent leicht über dem Durchschnitt. Der Kontrast und vor allem die Weisswerte – beim Dell am besten aller getesteten Geräte – überzeugen bis zum Bildrand, die Schärfe hingegen ist nicht die allerbeste, aber im Vergleich noch akzeptabel. Und bei den Farbverläufen sowie der Farbechtheit liegt der Dell-Beamer vor allem bei den helleren Farben vorne im Feld. Zudem läuft er mit gemessenen 44 Dezibel einigermassen ruhig.
Alles in allem sprechen einige Argumente für den Dell, die durch den Preis von knapp 3300 Franken noch mehr Gewicht bekommen. Und schliesslich kauft man einen Beamer ja nicht zu Dekorationszwecken.


Infocus LP70+: Scharfer Winzling

Der LP70+ von Infocus buhlt mit dem Viewsonic-Gerät um den Titel des portabelsten Beamers im Testfeld. Von der Grösse her sind sie praktisch identisch, der Infocus-Beamer ist etwas schwerer, bietet dafür aber auch mehr – beispielsweise 1400 statt 1100 ANSI-Lumen und einen Lautsprecher.
Vor allem bei der Bildschärfe weiss der ultraportable Projektor extrem zu gefallen, und auch beim Kontrast beziehungsweise bei den Weisswerten (die überdies eingestellt werden können) muss sich der LP70+ hinter seinen grösseren Konkurrenten nicht verstecken. Beim Testbild mit den Farbverläufen muss man im Vergleich kleine Einbussen in Kauf nehmen, diese sind aber nicht frappant. Leider wirken die Farben jedoch etwas matt.
Die Verarbeitung des in Anthrazit gehaltenen Projektors wirkt kompakt, einzig das Höhenverstell-Beinchen macht den Anschein, als würde es beim ersten Windstoss abbrechen. Das Menü wirkt zwar sehr konservativ, um nicht zu sagen langweilig, ist dafür aber aufgeräumt und einfach zu handhaben. Die Fernbedienung macht im gesamten Feld den billigsten Eindruck, zudem sind die vier Tasten, die am häufigsten gebraucht werden, ganz unten angebracht – Krampfgefahr für den Bediendaumen.


NEC VT560: And the winner is…

NECs VT560 übertrumpft die Konkurrenz in unserem Test hauptsächlich aufgrund der guten Bildqualität, obwohl auch diese noch Verbesserungspotential birgt. So ist etwa der Weissanteil eher durchschnittlich zu beurteilen. Darunter leidet auch der Kontrast etwas. In dieser Kategorie zeigte beispielsweise das Gerät von Sony ähnliche Werte. Überzeugt hat der Projektor hingegen mit gestochen scharfen Präsentationen sowie mit einer guten Farbtreue. Auch bietet er sehr gute Farbverläufe, vor allem in den helleren Farbbereichen.
Die Lichtschleuder projiziert schon auf kürzeste Distanz eine überdurchschnittlich grosse Bilddiagonale. Ist die vorgegebene Projektionsdistanz zu gross, könnte dies problematisch werden. Will man das Gerät jedoch für eine Rückprojektion einsetzen, dürfte es ein Vorteil sein, da man hinter der Leinwand meistens nur wenig Raum zur Verfügung hat.
Der Beamer bietet mit sieben Ein- und zwei Ausgangsbuchsen die grösste Anschlussvielfalt im Testfeld, was natürlich auch entsprechend Platz braucht. Das Gerät kommt eher gross und wuchtig daher und ist mit 2,9 Kilo eines der schwereren. Der Lüfter ist an der Seite angebracht.
Die Bedienung ist umständlich und gewöhnungsbedürftig, egal ob der Projektor über die Bedienelemente am Gehäuse oder über die Fernbedienung bedient wird.
Ausschlaggebend für den Titel "Testsieger" ist unter anderem der Kampfpreis von nur 2190 Franken, womit NEC die Konkurrenz weit hinter sich lässt.


Panasonic: PT-LB10NTE Der Kabellose

Edel ist das erste Wort, das dem geneigten Tester durch den Kopf schiesst, wenn er den Panasonic PT-LB10NTE aus der Verpackung nimmt. Das Gerät besitzt zwar ein Plastikgehäuse, das aber Wirkung zeigt, und verfügt über hübsche Bedienelemente oben auf dem Gehäuse und praktische Knöpfe an der Rückseite, die das Gerät leicht bedienbar machen, wenn es beispielsweise an der Decke hängt. Dafür ist der Lüfter seitlich angebracht, was sicher stört, wenn man gleich daneben Platz nimmt.
Das Menü wirkt auf den ersten Blick etwas altbacken und TV-like, erweist sich aber beim Gebrauch als recht praktisch und trumpft mit einer Fülle an Einstellmöglichkeiten auf. Auffallend: die extreme Trapezkorrektur, die das Gerät zulässt.
Die Kontrastwerte liegen in etwa im Durchschnitt, die Schärfe ist vor allem in der Bildmitte sehr gut, nimmt aber nach aussen ab. Bei den Farbverläufen liegt das Panasonic-Gerät ebenfalls im Durchschnitt, dafür werden die Farben – wohl auch aufgrund der ansprechenden Lichtstärke – brillant dargestellt.
Erwähnenswert ist auch, dass der Panasonic-Beamer das einzige Gerät mit WLAN-Fähigkeit ist – sicher ein Riesenplus, wenn eine kabellose Umgebung in der Firma eingerichtet ist.


Sharp PG-A20X: Guter Durchschnitt

Wie schon unser Testsieger fällt Sharps PG-A20X dadurch auf, dass er auf kürzeste Distanz eine grosse Bilddiagonale projiziert. Bei der Bildqualität kann er jedoch nicht mit NEC mithalten, liefert aber dennoch relativ gute Ergebnisse. Er bietet durchschnittliche Kontrastwerte bei einem guten Weissanteil. Die Schärfe ist in der Bildmitte sehr gut, nimmt aber gegen aussen ziemlich stark ab. Der Farbverlauf ist bei dunklen Farben nicht optimal, bei hellen jedoch sehr gut. Ausserdem liefert er alles in allem kräftige Farbtöne und das hellste Bild der neun Kandidaten.
Die Bedienung ist übersichtlich und intuitiv. Leider gibt es nur an der Gehäusefront einen Empfänger für die Fernbedienung. Von hinten lässt sich das Gerät praktisch nicht fernsteuern.
Die Verarbeitung mutet auf den ersten Blick eher plump an, wobei das natürlich Geschmacksache ist. Mit seinen 2,9 Kilo ist das Gerät kein Leichtgewicht. Erfreulich sind die insgesamt drei verstellbaren Füsse, wodurch etwas mehr Flexibilität bei der Plazierung vorhanden ist.
Alles in allem ist der PG-A20X ein durchschnittliches Gerät, das mit einer Tasche und insgesamt drei Kabeln geliefert wird. Leider gibt es nur ein Jahr Herstellergarantie auf den Projektor.


Sony VPL-EX1: Der Edelste

Die Ästheten werden sich über Sonys VPL-EX1 freuen. Schon auf den ersten Blick fällt das Gerät durch sein edles Äusseres und eine solide Verarbeitung auf. Alles an dem Gerät wirkt irgendwie aufgeräumt. So sind beispielsweise sämtliche Anschlüsse, die seitlich neben den Lüfterschlitzen angebracht sind, unter einer abdeckbaren Klappe verstaut. Als einziges Gerät besitzt der VPL-EX1 einen eingebauten Objektivschutz, der sich bei der Inbetriebnahme automatisch öffnet. Ferngesteuert verstellt man auch die Position des Geräts. Der Höhenversteller ist mit einem Motor ausgestattet, was eine komfortable Positionierung erlaubt. Die Menüführung ist gut gelungen und auch ohne Bedienungsanleitung schnell erlernt. Leider lässt sich das Menü nur über die mitgelieferte, kreditkartengrosse Fernbedienung steuern. Am Gehäuse selbst fehlen die Bedienelemente.
Der Projektor bietet eine gute Bildqualität mit brillanten Farben und einem sehr guten Farbverlauf. Der Kontrast ist durchschnittlich, und der Weissanteil fällt gegen den Bildrand ab. Bei Schwarzweiss-Testbildern fällt ausserdem ein verhältnismässig hoher Gelbstich auf. Die Bildschärfe ist zwar ausreichend, aber im Vergleich mit den anderen Geräten eher mässig.
Preislich liegt das Gerät mit 3110 Franken im unteren Bereich. Ausserdem bietet Sony die Ersatzlampe mit 398 Franken von allen Herstellern am billigsten an.
Das mitgelieferte Testzubehör war äusserst spärlich. Ausser einem VGA- und einem viel zu kurzen Netzkabel war die Kiste leer.
Minuspunkte gibt es auch für das Betriebsgeräusch. Mit gemessenen 52 Dezibel bläst der Beamer eindeutig am lautesten.


Toshiba TLP T 70M: Bedienung mangelhaft

Optisch macht Toshibas TLP T 70M einen ordentlichen Eindruck. Das Gerät lässt sich durch zwei drehbare Höhenversteller positionieren und kommt mit einem dritten, in der Ecke angebrachten Fuss, der die horizontale Justierung erleichtert. Der Lüfter, der hinten am Gerät angebracht ist, rotiert mit 50 Dezibel relativ laut.
Im Test schneidet das Gerät nicht gerade gut ab. Das hängt nicht
zuletzt an der Bedienung. Die Menüführung ist äusserst umständlich und mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Und die mitgelieferte Fernbedienung reagiert so schwammig und schlecht, dass
sie für fluchende Testredaktoren sorgte.
Der Projektor leuchtet verhältnismässig hell, bietet aber eine eher mässige Bildqualität. In den Kategorien Schärfe, Kontrast und Weissanteil gibt es nur genügende Noten. Ausserdem fällt ein leichter Gelbstich auf. Der Farbverlauf ist bei den hellen Farben überdurchschnittlich gut, fällt aber bei den dunkleren etwas ab.
Wie beim Sony-Gerät war auch Toshibas Lieferumfang für den Test ziemlich dürftig – zumindest war aber das Netzkabel lang genug.


Viewsonic PJ255D: Das Leichtgewicht

Nicht einmal ein Kilogramm bringt Viewsonics ultrakleiner und somit wirklich portabler Beamer PJ255D auf die Waage, was ihn zum leichtesten Gerät innerhalb unseres Testfeldes macht. Dieser Umstand macht ihn auf Anhieb sympathisch, wobei die Sympathie während des Tests etwas nachlässt. Das Fliegengewicht besitzt mit 1100 ANSI-Lumen die geringste Lichtstärke im Feld, und dieser Mangel an Leuchtkraft macht sich leider auch bemerkbar. Während die Kontrastwerte noch in Ordnung sind, schneidet das Viewsonic-Produkt bei der Darstellung von Farbverläufen klar am schlechtesten ab, genauso wie beim Helligkeitsvergleich mit der Konkurrenz. Bei der Schärfe bringt der Beamer im Zentrum des Bildes relativ gute Werte, gegen den Bildrand wird es aber leider unscharf.
Verarbeitet ist das Gerät soweit gut, einzig die Höhenverstellung ist etwas wackelig, zudem hat in dem kleinen Gehäuse offenbar kein Lautsprecher Platz gefunden. Die Bedienung hat bei den Testern ein gespaltenes Bild hinterlassen: Ob man die wenigen Bedienungstasten und den damit einhergehenden Nachteil, etwas weitere Menüwege zu gehen, als angenehm empfindet oder nicht, ist Geschmackssache.
Abschliessend lässt sich sagen, der PJ255D ist zwar extrem leicht und klein, doch der nur unwesentlich schwerere und in etwa gleich grosse Infocus LP70+ bietet dieselbe Portabilität bei besserer Bildqualität.




Übersicht Teil 1




Übersicht Teil 2


Tips für die optimale Projektion

Der beste Projektor nützt nichts, wenn er nicht in ein optimales Licht gerückt wird. Es gibt keine verbindliche Gebrauchsanleitung für die beste Positionierung eines Projektors. Faktoren wie Raumbeschaffenheit, Verdunkelung und nicht zuletzt auch die Qualität der verwendeten Leinwände beeinträchtigen das Resultat erheblich.
Es ist wichtig, dass bereits vor dem Kauf gewisse Punkte berücksichtigt werden. Wer etwa den Projektor hinter dem Publikum plazieren will, braucht ein Gerät mit einem Objektiv, das eine grosse Brennweite bietet. Steht der Projektor vor dem Publikum, ist ein Objektiv mit kleiner Brennweite vorteilhaft, da dieses auf kurze Distanz ein grosses Bild bietet.
Da Brennweitenangaben technisches Wissen voraussetzen und teilweise Verwirrung hervorrufen, haben wir in unserer Übersicht auf die genauen technischen Angaben zur Brennweite verzichtet. Statt dessen haben wir die minimale und die maximale Projektionsdistanz und die jeweilige erreichbare Projektionsdiagonale angegeben.






Vorteilhaft ist auch ein in der Schräglage verstellbarer Projektor, damit die Aufstellhöhe flexibel gewählt werden kann. Zwar kann es vorkommen, dass durch Schrägstellung das Bild unproportional verzerrt wird, diese Verzerrung lässt sich aber in den meisten Fällen durch die in allen Projektoren enthaltene Trapezkorrektur (Keystone) wieder korrigieren.
Ausserdem spielt die Plazierung des Lüfters am Projektor eine nicht zu unterschätzende Rolle. Hat man etwa nur beschränkte Platzverhältnisse und muss man den Projektor in der Mitte des Publikums aufstellen, kann es für die Zuschauer neben dem Projektor schnell unangenehm werden, wenn ihnen der Lüfter in die Seite bläst. Optimaler ist es, wenn der Lüfter an der Front des Geräts angebracht ist. Denn vor dem Beamer sitzt in der Regel nun wirklich niemand.


Wissenswertes zum Thema Beamer

Wer sich vor dem Beamer-Kauf informieren will, findet bei den jeweiligen Herstellern mit Sicherheit eine Fülle von Informationen. Was aber ist wirklich relevant? Was entspricht meinen Bedürfnissen? Wir erklären kurz die wichtigsten Features, mit denen die Geräte beworben werden.


LCD oder DLP

Während Projektoren in ihren Anfängen ausschliesslich mit drei Röhren (Rot, Grün, Blau) hergestellt wurden, dominieren heute die beiden Technologien DLP und LCD den Markt.
Die LCD-Technologie funktioniert ähnlich einem TFT-Bildschirm. Das Licht wird durch die Panels (meist drei Stück) gestrahlt, wenn die Flüssigkristalle ähnlich einer Jalousie aufgestellt sind. Liegen die Kristalle, sind sie lichtundurchlässig.
Die DLP-Technik basiert auf Spiegeln. Je nach Spiegeleinstellung wird das Licht an die Optik oder an einen Lichtabsorber im Innern des Geräts weitergeleitet. Die Farbe kommt von einem schnell rotierenden Farbrad.
Die Vorteile der LCD-Technologie liegen unter anderem im tieferen Preis, in der höheren Farbechtheit, in der Robustheit und im scharfen Bild. Jedoch sind die Kontrastwerte in der Regel tiefer, was sich negativ auf die Grauabstufungen auswirkt. Weiter sind LCD-Panels nicht so langlebig wie die DLP-Pendants, das Bild erscheint tendenziell dunkler und ein Pixelraster ist meist sichtbar.
Für einen DLP-Beamer sprechen die hohen Kontrastwerte, das praktisch unsichtbare Pixelraster und das eher heller scheinende Bild. Ausserdem reagiert der Chip sehr schnell, was ihn für bewegte Bilder prädestiniert. Die Technologie erlaubt zudem eine kleinere Bauweise des Projektors. Dafür ist die DLP-Technik im Moment noch etwas teurer, nicht ganz so farbtreu wie die LCDs und etwas diffiziler, da mobile und rotierende Teile im Einsatz sind.
Generell lässt sich sagen, dass sich LCD-Beamer eher für den professionellen Einsatz mit PC-Signalen eignen, während DLPs für die Wiedergabe von Video-Signalen ideal sind.


Kontrastverhältnis

Ein hohes Kontrastverhältnis hat den Vorteil, dass Farben realistischer und lebensechter dargestellt werden sowie Farb- und Grauverläufe sich feiner abzeichnen. Vor allem für Filme ist ein hoher Kontrastwert von Vorteil.


Auflösung

Eine hohe Auflösung ist hauptsächlich bei Business-Präsentationen ab dem Rechner von Vorteil, da sie so schärfer werden und Schriften und Diagramme besser lesbar sind. Bei Bildern und Filmen hat eine hohe Auflösung den Vorteil, dass die Pixelrasterung – vor allem bei LCD-Beamern – weniger sichtbar ist.


Leuchtstärke

Mit der ANSI-Lumen-Zahl, die die Leuchtstärke ausdrückt, ist das so eine Sache: Gewisse Hersteller geben die Lampenleuchtstärke an, während andere das Licht messen, das auf der Leinwand auftrift. Grundsätzlich weisen DLP-Projektoren technologiebedingt eine höhere Lichtdurchlässigkeit auf. Für Heimkino-Projektoren sollten 1000 ANSI-Lumen bereits ausreichend sein, da Filme ja häufig am Abend beziehungsweise in abgedunkelten Räumen angeschaut werden. Für Business-Präsentationen in kleinen Räumen werden 1500 bis 2000 ANSI-Lumen empfohlen. Bei Sälen und Auditorien ist die Lichtleistung noch oben offen – mehr ist mehr.


Lampenlebensdauer

Die Intensität der Lichtstärke nimmt im Laufe der Betriebsdauer stetig ab. Die Lebensdauer, die von den Herstellern angegeben wird, beziffert in der Regel den Zeitpunkt, an dem die Lampe 50 Prozent der Lichtleistung unterschreitet und somit die Projektionsqualität nicht mehr gewährleistet ist. Jedoch ist dieser Wert nicht normiert, womit die Herstellerangaben mit Vorsicht zu geniessen sind. Der Lebensdauer zuträglich ist beispielsweise, wenn die Lampe nach dem Betrieb immer genügend abgekühlt wird, bevor man das Gerät ausschaltet. Unbedingt zu beachten beim Projektorenkauf – vor allem dann, wenn das Gerät häufig im Einsatz steht – sind die recht unterschiedlichen und teils gesalzenen Preise für die Ersatzlampen.


Welcher Anschluss soll es sein?

Projektoren bieten die vielfältigsten Anschlüsse. Je grösser die Anschlussvielfalt, desto grösser die Einsatzmöglichkeiten. Neben dem Standard-VGA-Eingang, über den RGB-Signale zugeführt werden können, ist für den kabellosen Betrieb ein PCMCIA-Steckplatz erforderlich, für Video-Signale entsprechende Video-Schnittstellen (S-Video, Composite-Video oder Component-Video), für den Direktanschluss einer Digitalkamera benötigt man einen USB-Eingang und für künftige Anwendungen empfiehlt sich eine digitale DVI-Schnittstelle.





Als qualitativ hochwertigste Technik gilt der RGB-Anschluss, der die Grundfarben Rot, Grün und Blau sowie ein Signal zur Synchronisation getrennt überträgt. Einschränkungen ergeben sich durch die Verwendung des analogen Signalstandards. Das im PC digital erzeugte Bild wird in ein analoges umgewandelt und so in den Projektor übertragen. Wird das analoge Signal des VGA-Anschlusses verwendet, muss dieses zuerst über eine Wandlerelektronik in digitale Signale umgewandelt werden, wobei Wandlungsverluste auftreten. Besser ist die direkte Ansteuerung durch einen DVI-Port (Digital Visual Interface). Dieser digitale Anschluss hat überdies den Vorteil, dass keine aufwendige Anpassung der Synchronisation nötig ist.






Der YUV-Anschluss überträgt die Helligkeit (Y), den Farbton (U) und die Sättigung (V) getrennt, womit ein sehr hochwertiges Video-Signal erreicht wird. Im Unterschied zu RGB werden alle drei Signale nur mit halber Bandbreite übertragen.
S-Video- oder auch Y/C-Ein- und -Ausgänge gehören heute zu jedem besseren Gerät. Qualitativ liefern sie ein schlechteres Resultat als RGB und YUV, dafür sind sie wesentlich universeller einsetzbar. Helligkeit und Farbe werden getrennt über vier Einzelleiter und jeweils einen Nulleiter übertragen.





Beim Composite-Verfahren, auch FBAS (Farb-, Bild, Austast-, Synchroninfo) genannt, werden die Helligkeits- und Farbsignale mit den Signalen für die Synchronisation zusammengemischt und dann übertragen. Im Gerät werden die einzelnen Informationen wieder getrennt und wiedergegeben, was zu Qualitätsverlusten wie etwa Flimmern führen kann.
Schliesst man Projektoren schliesslich über ein Mauskabel (seriell, PS/2, USB) an den Rechner an, können mit der Beamer-Fernbedienung alle Funktionen der Computermaus gesteuert werden.




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