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Wi-Fi 7 setzt neue Massstäbe
Quelle: Lancom Systems GmbH
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Wi-Fi 7 setzt neue Massstäbe

Dieses Jahr feiert der WLAN-Standard „Wi-Fi“ seinen 25. Geburtstag. In der IT-Zeitrechnung mit ihren kurzen Innovationszyklen dürfte dies gut und gerne 100 Menschenjahren entsprechen. Doch die drahtlose Netzwerktechnologie ist alles andere als in die Jahre gekommen. Im Gegenteil, mit ihrer jüngsten Ausbaustufe präsentiert sie sich in absoluter Bestform.
4. September 2024

     

Höher, schneller, weiter – im Olympiajahr bricht auch die neue WLAN-Generation alle Rekorde und verspricht massive Leistungsgewinne bei Geschwindigkeit, Durchsatz, Latenz und Stabilität. Dabei profitiert Wi-Fi 7 wie schon der Vorgänger Wi-Fi 6E von der exklusiven und somit störungsfreien Nutzung des 6-Gigahertz-Frequenzbandes. Diese ermöglicht schnellere Reaktionszeiten bei deutlich höherem Datendurchsatz und öffnet den Weg für völlig neue Einsatzszenarien, etwa bei Echtzeitanwendungen wie Virtual Reality und IoT oder ultrahochauflösendem Videostreaming.

Anders als zum Beispiel in den USA, ist in Europa derzeit allerdings nur der untere Teil des 6-Gigahertz-Bands für WLAN freigegeben. Somit stehen lediglich 480 der insgesamt 1.200 Megahertz und damit nur einer von drei möglichen Ultrabreitbandkanälen à 320 Megahertz zur Verfügung. Um das volle Potential von WLAN auszuschöpfen und dem stetig wachsenden Bedarf an drahtloser Konnektivität nachzukommen, wäre die Öffnung des kompletten Bands ein folgerichtiger Schritt. Marktforscher gehen 2024 von mehr als 21 Milliarden über WLAN verbundenen Geräten aus. Perspektivisch, so Schätzungen, wird jeder Anwender im Schnitt über fünf WLAN-fähige Devices verfügen. Dieser Nutzerdichte und den damit verbundenen Anforderungen an Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit sind ältere Dual-Band-Standards wie Wi-Fi 4 und Wi-Fi 5 nicht mehr gewachsen.

Effizientere Übertragung

Wi-Fi 7 kann vorhandenes Spektrum dagegen deutlich effizienter nutzen. Dank Multi-Link Operation kommunizieren Endgeräte und Access Point erstmals auf mehreren Frequenzbändern gleichzeitig miteinander. Dies ermöglicht extrem hohe Durchsatzraten und eine höhere Zuverlässigkeit. Bei bisherigen WLAN-Standards sorgten konkurrierende Drahtlosnetze oder Störquellen oftmals dafür, dass ein kompletter Kanal belegt und somit nicht mehr genutzt werden konnte. Wi-Fi 7 ermöglicht die Aufsplittung eines Kanals in mehrere Teilkanäle (Multiple Resource Units). Dadurch kann der gestörte Bereich ausgeklammert werden (Puncturing), und das umliegende Spektrum bleibt weiterhin nutzbar. Durch diese und weitere technische Innovationen setzt Wi-Fi 7 bei Stabilität und Verfügbarkeit neue Massstäbe.

Mehr Power im LAN

Wichtig bei der Planung einer Wi-Fi 7-Infrastruktur ist es indes, die Leistungsfähigkeit der vorgeschalteten LAN-Komponenten im Blick zu behalten. Wi-Fi 7 beansprucht LAN-seitig deutlich höhere Bandbreiten als der Vorgängerstandard Wi-Fi 6(E). Insbesondere Komponenten wie Access Switches benötigen ausreichend Port-Kapazität, damit die maximalen Übertragungsraten tatsächlich realisierbar werden. Aufgrund der damit verbundenen Uplink-Performance können auch leistungsstärkere Aggregation und Core Switches notwendig sein. Bei einer Stromversorgung über Power over Ethernet ist zudem eine PoE-Leistung nach IEEE 802.3bt empfehlenswert, sollten Access Points Funktionen aufgrund zu geringer Stromversorgung aktiv abschalten.

Energieverbrauch im Blick

Im professionellen Umfeld werden die meisten Access Points künftig auch im 6-Gigahertz-Frequenzbereich kommunizieren. Als „Tripple-Radio“ oder auch „Tri-Band“ Access Points haben sie einen erhöhten Strombedarf gegenüber herkömmlichen „Dual-Band“ Access Points. Somit kommt einem smarten Energiemanagement im WLAN eine immer grössere Bedeutung zu. Moderne Netzwerkmanagementlösungen bieten ein integriertes Energie-Management und -Monitoring für das gesamte Netzwerk und schaffen so Transparenz bei Verbrauch, Einsparungen und CO2-Emissionen. Intelligente Steuerungsmechanismen passen die WLAN-Kapazität vollautomatisch dem aktuellen Bedarf an und sorgen für maximale Energieeffizienz im Netzwerk.

Obwohl Wi-Fi 7 vollständig abwärtskompatibel ist, entfaltet es seine volle Stärke nur mit Endgeräten, die den neuen WLAN-Standard unterstützen. Dies gilt es bei der Neuanschaffung beispielsweise von Notebooks oder Smartphones zu berücksichtigen. Über kurz oder lang wird Wi-Fi 7 sowohl im Consumer- als auch im Business-Umfeld der dominierende Standard werden und vor allem dort seine Stärken ausspielen, wo schnelle, ausfallsichere Datenübertragungen mit vielen Geräten und möglichst geringer Latenz gefragt sind – sei es im Bereich von industriellen IoT-Anwendungen in Produktion und Logistik, aber auch im Einzelhandel, in der computergestützten Medizin und weiteren Zukunftstechnologien. Mit Wi-Fi 7 erreicht WLAN in seiner 25-jährigen Erfolgsgeschichte einen weiteren Meilenstein. In diesem Sinne: Happy Birthday, Wi-Fi!

Der Autor

Michael Müller ist Vice President Wired & Wireless LAN beim deutschen Netzwerk- und Security-Hersteller LANCOM Systems.


Informationen zu den Wi-Fi 7 Lösungen von LANCOM sind hier erhältlich.
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