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München stoppt Linux-Umstellung

Die Stadt will zuerst die rechtlichen und finanziellen Risiken allfälliger Verletzungen von Patenten durch die Clientsoftware abklären.
4. August 2004

     

Das vielbeachtete Projekt der Stadt München, mit dem 14'000 Rechner in der Verwaltung auf Linux umgestellt werden sollen, ist vorerst auf Eis gelegt. Der Grund: die in den letzten Monaten und Wochen aufgekommene Diskussion, um eine mögliche Verletzung von Softwareurheberrechten. Dabei geht es nicht wie im Rechtstreit zwischen SCO und Linux um einen allfälligen "Diebstahl" von Codezeilen, sondern um viel generellere Patente, wie die Nutzung eines Browsers für webgestützte Foren oder Amazons Ein-Klick-Einkauf. Laut einer Untersuchung der FFI, einer deutschen Vereinigung von Softwarepatentkritikern, könnte die in München geplante Clientsoftware mit etwa 50 europäischen Softwarepatenten in Konflikt stehen.
Der Moratoriums-Entscheid von München heizt nun die schon länger laufende Debatte um die Möglichkeit einer Softwarepatentierung in Europa zusätzlich an. Die Gegner der Patentierung fordern von der deutschen Regierung nun eine klar ablehnende Haltung. Man könne nicht gleichzeitig die öffentlichen Verwaltungen zu eine Linux-Umstellung ermuntern und im Rahmen der EU für Patente eintreten.


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