Rückendeckung für Linux
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/21
Linux-Patente sollen einfacher gehandhabt werden können. Dies finden IBM, Sony und Philips, die gemeinsam mit den Linux-Distributoren Red Hat und Novell das Open Invention Network (OIN) gegründet haben. Ziel ist es, Hersteller und Kunden vor Problemen mit Linux-Code zu schützen, was zu einer weiteren Verbreitung von Linux insbesondere in Firmen führen soll.
Auf einem anderen Schauplatz haben PalmSource, Orange und andere Firmen das Linux Phone Standard Forum (Lips) gegründet mit dem Ziel, eine Linux-Plattform für Handys als Alternative zu Symbian und Microsoft zu entwickeln. Erste Resultate der Initiative seien bereits 2006 zu erwarten.
Unterstützung erhielt auch das OpenDocument-Format. Das XML-basierende Office-Format soll nach der Meinung von Branchengrössen wie IBM, Sun, Novell und Google mit technischen Massnahmen und stärkerem Marketing gefördert werden, wie an einem gemeinsamen Treffen verlautbart wurde. Damit wollen sie Microsofts Herrschaft im Office-Markt brechen und Kunden – vor allem amerikanische Behörden – vermehrt Office-Alternativen auf Open-Source-Basis bieten.
Nachdem SAPs Shai Agassi gegen Open Source erst lautstark geschimpft hat, versucht SAP nun die Scherben zu kitten. Agassi selber erläutert seine «bruchstückhaft wiedergegebenen» Äusserungen in seinem Blog und dreht sie zu einer eigentlichen Liebeserklärung an die Innovationskraft von Open Source, während die Zentrale in Walldorf auf Schadensbegrenzung macht und verkündet, die Linux-Portierung der Lösungen und der Eclipse-Einsatz in der Entwicklung würden beweisen, dass man Open Source nicht verteufle.