Die Befürworter und Gegner des vom Elektrizitätswerk Zürich geplanten Glasfasernetzes werfen sich gegenseitig das Operieren mit falschen Zahlen vor. Die Befürworter monieren, dass das Forum Telekom-Netzbetreiber, zu dem unter anderem Swisscom und Cablecom gehören, sowie die SVP die Wähler im Vorfeld zur Abstimmung vom 11. März über einen Rahmenkredit in der Höhe von 200 Millionen Franken bewusst in die Irre führen.
Die Befürworter stören sich vor allem an zwei Aussagen der Gegner: Einerseits, dass alle Stimmbürgerinnen und Stimmbürger den Aufbau des Netzes zu finanzieren hätten und andererseits, dass nur 10 Prozent der Bevölkerung überhaupt in Genuss der zu bauenden Glasfaser-Infrastruktur kommen. Dies, da der städtische Energieversorger den Bau aus eigenen Reserven finanziert und eine Quersubventionierung, beispielsweise aus dem Stromgeschäft, rechtlich verboten sei und zudem vom Gemeinderat kontrolliert werde. Ausserdem werde effektiv die Hälfte der Stadtbevölkerung Zugang zum Netz haben, also rund 100’000 Haushalte. Nur der Business-Plan des EWZ basiere auf einer deutlich tieferen Zahl von 20’000 Anschlüssen.
Die Gegner kontern nun, dass sie sich auf die offiziellen Zahlen der Stadt beziehen, die auch im Rahmen der Abstimmungsinformationen an die Stimmwähler abgegeben werden. Wenn der Stadtrat jetzt während der laufenden Debatte neue Zahlen und Schätzungen ins Spiel bringe, könnten sicher nicht die Telekom-Netzbetreiber der Falschinformation bezichtigt werden, heisst es vom Forum Telekom-Netzbetreiber.