Da freut sich das Auge: Epsons neuester Tintenstrahler, der Stylus Color 980, löst höher auf als jeder bisherige Tintenstrahler. Sage und schreibe 2880 Dots per Inch erreicht der High-end-Spritzer. Epson bewerkstelligt die hohe Auflösung dank Micro-Piezo-Technologie und variabler Tröpfchengrösse. Damit ist der Printer prädestiniert für den Ausdruck von Fotos.
Als wirtschaftlich, zuverlässig und robust wird er angepriesen, der Stylus Color 980. Beim Thema Robustheit kann man sich aber streiten. Das Gehäuse wurde für den 980er nicht neu konzipiert - es ist identisch mit dem 900er-Modell. Komponenten wie der Blatteinzug, das Ausgabefach oder der Netzstecker wirken dabei etwas lotterig - nachteilig, wenn der Drucker exponiert steht. Ausserdem ist das Gehäuse sicher kein Blickfang, hier besteht bestimmt noch Spielraum für Verbesserungen. HP hat mit dem 990Cxi vorgemacht, dass es auch schöner geht.
Auf der technischen Seite mag der Stylus Color 980 jedoch zu überzeugen, speziell was die Druckqualität anbelangt. Hier macht sich die hohe Auflösung von 2880 Dots per Inch bemerkbar, und der Unterschied zu einem Drucker mit niedrigerer Auflösung lässt sich von blossem Auge feststellen. Ein Foto, ausgedruckt in höchster Qualität auf Fotopapier, ist kaum mehr als Print erkennbar. Erst bei genauerem Hinsehen sind Verpixelungen und kleine Unschönheiten bei den Farbverläufen feststellbar. Ausserdem macht sich auf dem gesamten Bild gegenüber dem Original ein minimaler Gelbstich breit. Ansonsten ist die Qualität aber unbestritten, und durch das spezielle Fotopapier wird das Bild mit einem fotoähnlichen Glanz versehen, der es verblüffend wirklichkeitsgetreu aussehen lässt. Mit sechs Minuten für einen A4-Vollfarb-Fotoprint liegt der Epson-Printer etwa im Durchschnitt seiner Konkurrenten.
Ein anderer Testprint, mit dem sich die Druckpräzision und die Farbechtheit überprüfen lässt, gibt jedoch etwas mehr Anlass zur Kritik. Die Präzision des Printers ist beinahe tadellos, selbst feinste Linien und kleinste Zwischenräume verlaufen kaum - ein weiterer Verdienst der Piezo-Technologie. Die Farbechtheit hingegen lässt teilweise zu wünschen übrig. Zwar bietet der Printer ein sattes Schwarz, gewisse Farben sind aber relativ weit vom Original entfernt. In erster Line grelle Farben scheinen dem Drucker Mühe zu machen, aber auch die Blautöne könnten näher an der Vorlage liegen.
Auf Seiten der Geschwindigkeit kann der Stylus Color 980 nicht ganz mit den neuesten Erzeugnissen von HP mithalten. Im Schwarzweiss-Modus brachte es der Printer in unserem Test auf rund 5,5 Seiten pro Minute, auch im Farbmodus liegt er etwas hinterder HP-Konkurrenz zurück. Interessant ist auch der Vergleich, ob man das Gerät über den USB-Port oder den parallelen Port anschliesst: Beim Druck von mehreren individuellen Seiten ist der USB-Port knapp ein Drittel schneller.
Epson-Geräte waren noch nie bekannt für geräuscharmes Arbeiten - so auch dieses Mal. Der Geräuschpegel dürfte etwas niedriger sein, ein altbekanntes Problem der Piezo-Technologie. Angenehm fällt jedoch die mitgelieferte Druckersoftware auf, die über den Status des Druckes informiert und auch gleich den Inhalt der einzelnen Tanks anzeigt.
Alles in allem ist Epson ein guter Wurf gelungen, auch wenn noch Platz für Verbesserungen vorhanden ist. Letztendlich liefert der Stylus Color 980 aber qualitativ hochwertige Drucke und erfüllt damit seinen Hauptzweck ausgezeichnet.
