Altiris Asset Management Suite 5.7

Die Altiris Asset Management Suite 5.7 überzeugt mit einer grossen Funktionalität und interessanten Features, die Einarbeitung benötigt aber einige Zeit.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/15

     

Asset Management ist vor allem in Zeiten knapperer IT-Budgets ein zunehmend wichtiges Thema. Dazu gehört die Übersicht über vorhandene Assets von Hardware über Software bis hin zu Möbeln oder Faxgeräten, aber auch die Analyse der damit verbundenen Kosten und die Zuordnung von Verträgen. Ausserdem gehören Reporting-Funktionen dazu, um all diese Informationen in der benötigten Form zeitnah bereitstellen zu können.



Altiris hat mit der Asset Management Suite 5.7 ein umfassendes Framework für das Asset Management in Netzwerken vorgestellt. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um einen Programmkomplex, der aus einer Reihe vorhandener Produkte von Altiris zusammengesetzt ist.




Die Suite umfasst fünf Kernkomponenten. Mit diesen lassen sich Soft- und Hardware inventarisieren, Kosten und Verträge verwalten, die Nutzung von Anwendungen überwachen und die vorhandenen Assets verwalten. Die Komponenten werden über ein zentrales Modul, den Notification Server, verwaltet. Die Administration der Asset Management Suite erfolgt dabei über den Browser, was sich in der praktischen Nutzung allerdings als eher nachteilig erweist, da der Seitenaufbau zumindest in der Testumgebung überdurchschnittlich lange dauerte und viele der Seiten überfrachtet sind. Ein klassischer Windows-Client, so der andauernde Eindruck während des Tests, wäre hier wohl die bessere Lösung gewesen.
In jedem Fall sollte man die Asset Management Suite nur mit einer Bildschirmauflösung von mindestens 1280x1024 Bildpunkten einsetzen, wenn man nicht vorwiegend mit dem Blättern über die Bildlaufleiste beschäftigt sein möchte.



Neben der zentralen Verwaltungsschnittstelle werden auch alle Informationen in einem gemeinsamen, zentralen Repository verwaltet. Die Altiris Asset Management Suite 5.7 ist damit mehr als nur ein Bundle aus mehreren Einzelprodukten, sondern eine wirklich integrierte Lösung.


Umständliche Web-Installation

Die Software kann alternativ auf CD oder über das Internet bezogen werden. Der Installationsansatz über das Internet unterscheidet sich dabei von den Verfahren vieler anderer Hersteller: Statt ein grosses Paket auf einmal herunterzuladen, muss für die Installation der Altiris Asset Management Suite 5.7 nur eine kleine ZIP-Datei mit nicht einmal 300 Kilobyte Grösse geladen werden. Nachdem diese entpackt wurde, lässt sich der eigentliche Installationsprozess starten. Dabei wird zunächst geprüft, ob einige benötigte Komponenten vorhanden sind, darunter die IIS 5.0 und vor allem der Microsoft SQL Server. Dieser kann ab der Version 7 mit dem Service Pack 3+ oder der Version 2000 mit dem Service Pack 2 eingesetzt werden.



Sind diese Anforderungen erfüllt, werden die weiteren erforderlichen Komponenten über das Web geladen. Das hat einen zwingenden Nachteil und einen, der zumindest beim Test auftrat. Zum einen muss man auf diese Weise auch bei DSL-Leitungen einige Zeit warten, bis alle Komponenten geladen wurden, statt ein einmal im Hintergrund geladenes Paket gleich installieren zu können. Zum anderen brach der Download im Test - trotz eigentlich sonst sehr zuverlässiger Verbindungen und während des Downloads hoher Übertragungsraten - gleich dreimal ab, so dass die Installation jeweils neu gestartet werden musste. Ansonsten stellt der Installationsprozess keine Hürde dar. Die meisten Schritte inklusive der Konfiguration des Microsoft SQL Server 2000 werden automatisiert abgewickelt.





Umfassende Funktionalität

Altiris hat sehr viel Funktionalität in der Asset Management Suite kombiniert. Das beginnt bei der Inventory Solution, die Informationen von Windows-Systemen, Unix- -Plattformen, Macs und auch Palms und Pocket PCs sammeln kann. Die Informationssammlung erfolgt über Agents und erfasst sowohl Hard- als auch Software. Die Inventardaten können auch mit dem Microsoft Systems Management Server ausgetauscht werden.



Die zweite Komponente ist die Asset Control Solution. Dieses Modul ist immer dann erforderlich, wenn auch Assets verwaltet werden sollen, die von einer Software nicht automatisch erkannt werden können. Dazu gehören unter anderem Möbel, aber auch Mobiltelefone und Faxgeräte. Interessant dabei ist, dass auch Informationen aus dem Active Directory eingelesen werden können. Die Schnittstelle zum Meta-Verzeichnis bildet der Altiris Connector for Active Directory, der die Informationen zu Computern, Benutzern und OUs direkt aus den jeweiligen Repositories erfasst.




Mit der Application Metering Solution wird die Nutzung von Software gemessen, etwa um nicht genutzte Lizenzen zu erkennen. Der Nachteil dabei ist, dass dafür neben dem für die Inventarisierung erforderlichen Client noch eine weitere Client-Komponente verteilt werden muss. Das Application Metering wird dabei nur für Windows-Systeme, nicht aber für die anderen bei der Inventarisierung genannten Plattformen unterstützt.



Die Contract Management Solution erlaubt es, eingescannte und mit zusätzlichen Informationen versehene Dokumente wie Leasing-Verträge und Service Level Agreements (SLAs) den verschiedenen Assets zuzuordnen. Damit lässt sich etwa erkennen, welche Verträge für nicht mehr benötigte Hard- oder Software noch bestehen.



Zusammenfassende Informationen erzeugt schliesslich das TCO Management. Dort werden die Daten aus dem Inventar, aus der Überwachung von Anwendungen und den Verträgen verwendet, um Berichte über die TCO oder den ROI zu erzeugen. Besonders effizient ist diese Anwendung, wenn auch weitere Komponenten aus dem Altiris-Portfolio wie etwa die Software Delivery oder die Helpdesk Solution eingesetzt werden.




Komplexe Nutzung durch unübersichtliche Schnittstelle

Eine solche umfassende Funktionsvielfalt will erst einmal verwaltet sein. Damit ist die Altiris Asset Management Suite, auch wenn der Hersteller gerne die Begrifflichkeit eXpress in diesem Zusammenhang verwendet, keine Software, mit der man schnell zum Erfolg kommen wird. Die Funktionen sind zwar relativ leicht zu finden, es dauert aber doch einige Zeit, bis man wirklich zu Ergebnissen beim Asset Management kommt - sicherlich auch bedingt durch die erwähnte unübersichtliche Administrationsschnittstelle. Dabei ist es erfreulich, dass Altiris beispielsweise unterschiedliche Methoden für die Verteilung der Agents auf die Server und Clients unterstützt. Die Fülle an Funktionen und die Mächtigkeit des Produkts machen es aber auch komplex.





Fazit

Dennoch kann die Lösung insgesamt gefallen, weil Altiris eine sehr umfassende Funktionalität in diese Suite integriert hat. Mit einer besseren Benutzerschnittstelle wäre die Lösung sehr empfehlenswert. So ist sie wohl doch mehr eine Notwendigkeit, weil man - neben der oft unumgänglichen manuellen Eingabe von Informationen - eben auch viel Zeit in die Administration des Systems stecken muss.



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