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AWS hostet KI-Plattform Bedrock nun auch in der Schweiz
Quelle: SITM

AWS hostet KI-Plattform Bedrock nun auch in der Schweiz

Die KI-Plattform Amazon Bedrock wird neu auch in Schweizer Rechenzentren von AWS gehostet. Relevant ist dies vor allem für Kunden aus stark regulierten Branchen.
7. November 2024

     

AWS kommt mit Neuigkeiten, die wohl vor allem für Schweizer Kunden und Partner relevant sein dürften, die mit besonders sensiblen Daten und in regulierten Branchen wie Banking und Insurance arbeiten: Amazon Bedrock, die KI-Plattform von AWS, wird per sofort auch in den Schweizer Rechenzentren von AWS (AWS Region Europe, Zürich) gehostet. Neu ist Bedrock selbst nicht, auch nicht für Schweizer Partner und Kunden. Diese konnten die KI-Plattform von AWS schon seit geraumer Zeit nutzen, nur eben aus AWS-Rechenzentren im Ausland – beispielsweise in Frankfurt oder Paris.

Über Bedrock werden verschiedene Basismodelle der namhaften Anbieter zur Verfügung gestellt, die nach Bedarf bezogen werden können. Weiter stehen Sicherheitsmechanismen wie etwa Richtlinien (Guardrails) zur Verfügung, mit denen unter anderem die angemessene Verwendung von eingespeisten oder verknüpften Daten geregelt oder eingeschränkt werden kann.


Geeignet sei Bedrock dank der einfachen und bedarfsorientierten Nutzung für so gut wie alle Unternehmen, die eigene KI-Anwendungen einsetzen wollen. "Die Cloud hat die IT-Ressourcen demokratisiert. Mit Amazon Bedrock passiert nun genau das gleiche, aber für KI-Services", so Christoph Schnidrig, Head of Technology bei AWS Schweiz, zusammenfassend.

Eine Vertrauenssache

Wie bereits angemerkt, könnten Schweizer Kunden Bedrock bereits vollumfänglich nutzen, aber nicht alle tun es. Gerade in den genannten regulierten Branchen ist das Versprechen, dass Daten ausschliesslich auf Schweizer Boden und im Schweizer Rechtsraum gehostet und verarbeitet werden, durchaus tragend.

"Rein aus technischer Sicht ändert sich damit aber praktisch nichts", wie Schnidrig einräumt. "Aber – obwohl wir natürlich in allen Regionen identische Sicherheitsstandards pflegen – es gibt in der Schweiz durchaus Kunden, die einen Mehrwert sehen, dass ihre Daten in KI-Services nur in der Schweiz gespeichert und verarbeitet werden."


Auch geht Schnidrig gesondert auf die Bedenken zum Training von LLMs ein: "Viele Kunden haben Angst, dass ihre Daten ins Training von Modellen gelangen könnten, die öffentlich oder bei anderen Kunden zum Einsatz kommen." In den meisten Fällen trainiere man die Modelle jedoch gar nicht mit den Kundendaten, stattdessen werden lediglich Modellanfragen mit relevanten Kundendaten kombiniert. Diese Abfragen und die Kundendaten werden nicht für das Modell-Training verwendet. Der Kunde soll also seine eigenen Daten mit einem Large Language-Modell kombinieren können, während die Datensicherheit gewährleistet bleibe. Zusätzlich biete man weitere Sicherheitsmechanismen, um beispielsweise personenbezogene Daten vor der Abfrage zu maskieren.

Die physische Nähe vermittelt Sicherheit

Die Änderung ist damit in gewisser Hinsicht schlicht ein Wohlfühlthema. Denn, wie Schnidrig mit Verweis auf Rechtsexperten ausführt, habe es auch bisher keine rechtlichen Faktoren gegeben, welche die Schweizer Unternehmen davon abgehalten hätten, ihre KI-Services aus Rechenzentren in der EU zu beziehen. "Gewisse Rahmenbedingungen müssen dafür gegeben sein, diese können wir aber auch heute schon erfüllen", wie er ausführt.

Dieses zusätzliche Vertrauen in die lokale Datenhaltung habe aber Gewicht, sowohl für den Verkauf bei den Partnern als auch für den sorgenlosen Einsatz bei den Kunden. Schnidrig: "Diese physische Nähe vermittelt eben Sicherheit. Bei gewissen Kunden ist dieses Vertrauen wichtig, um beispielsweise interne Playgrounds für LLMs betreiben zu können."


In der sogenannten Landing Zone, die sich ein Kunde in der AWS-Cloud einrichten kann, kann damit neben vielen weiteren Richtlinien fortan das Bedrock-Datenhosting in der Schweiz ebenfalls als Grundregel eingerichtet werden. Gerade für Kunden, die alle AWS-Dienste in ihrer Landing Zone bereits auf die Schweiz beschränkt haben, war es bis anhin mühselig, Spezialbewilligungen für Bedrock einrichten zu müssen, wenn man bereits KI-Dienste nutzen wollte. Und spätestens damit wird das Wohlfühlthema dann doch noch zu einer ernstzunehmenden Einsparung beim Arbeitsaufwand – für den Kunden, aber auch für den implementierenden Partner. (win)


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