3M muss sein Chemiewerk in Zwijndrecht bei Antwerpen auf unbestimmte Zeit schliessen. Grund dafür ist die jahrzehntelange Freisetzung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), wie "Heise" unter Berufung auf den Zwischenbericht der flämischen PFAS-Kommission
schreibt. Die Chemikalien, welche sich schwächend auf das Immunsystem auswirken und möglicherweise Krebs verursachen sollen, seien bislang in die Luft verdunstet und haben die Umgebung in einem Umkreis von 5 Kilometern rund um das Werk bereits nachweislich belastet.
Dem Bericht zufolge liefert
3M aus dem betroffenen Werk heraus weltweit rund 80 Prozent der Kühlflüssigkeit, welche von der Halbleiterindustrie – unter andrem von
Samsung,
TSMC,
Intel und
SK Hynix – bezogen wird. Die betroffenen Chiphersteller sollen mit ihren bestehenden Lagerbeständen noch ein bis drei Monate durchkommen. Danach dürfte es ohne entsprechende Alternativen zu Engpässen kommen, was die ohnehin bestehenden Lieferprobleme der Chiphersteller noch einmal verschärfen dürfte.
3M zahlt aktuell 275 Millionen Euro zur Bekämpfung der Umweltschäden und entschädigt Landwirte mit einem Gesamtbetrag von 10 Millionen Euro. Die Summe dürfte allerdings noch steigen. "Heise" stellt in Frage, ob sich die Modernisierung des Chemiewerks für 3M wirtschaftlich lohnt. Das Unternehmen generiert mit diesem Werk "nur" rund 321 Millionen der insgesamt 35,4 Milliarden Euro Umsatz.
(af)