IBM Research präsentiert Cloud-basierte Datenschutz-Technologie
Quelle: IBM

IBM Research präsentiert Cloud-basierte Datenschutz-Technologie

Die IBM-Research-Abteilung in Rüschlikon hat eine Cloud-Version der Verschlüsselungstechnologie Identity Mixer angekündigt, mit der Nutzer persönliche Daten schützen können.
29. Januar 2015

     

Wissenschaftler von IBM Research in Rüschlikon haben anlässlich des internationalen Datenschutztages eine Cloud-Version ihrer Identity-Mixer-Verschlüsselungstechnologie angekündigt. Mit der Technologie sollen Benutzer ihre persönlichen Daten wie etwa das Geburtsdatum oder Kreditkarteninformationen bei Web-basierten und mobilen Transaktionen besser schützen können, so IBM. "Mittels ausgeklügelter kryptographischer Algorithmen ermöglicht die Technologie die datenschutzfreundliche Authentisierung gegenüber Online-Dienstleistern – ohne dass der Benutzer dabei unnötig viele Informationen offen legen muss", so das Versprechen.


Big Blue erklärt das in Rüschlikon entwickelte Verfahren folgendermassen: Identity Mixer ist ein kryptographischer Algorithmus, der es dem Benutzer erlaubt, gegenüber einem Online-Dienst jeweils nur ausgewählte Attribute offen zulegen. Ermöglicht wird dies durch die Verschlüsselung und Zertifizierung von einzelnen Identitätsattributen wie zum Beispiel Alter oder Nationalität. Die Technologie nutzt dazu so genannte attributbasierte Zertifikate, die von einer vertrauenswürdigen Institution, wie etwa einer Behörde, ausgestellt werden. Ein besonderes Merkmal hierbei ist, dass der Herausgeber der Zertifikate nicht erfährt, wie und wann diese genutzt werden.

Dank der Zertifikate ist der Nutzer in der Lage, selektiv nur die wirklich benötigten Eigenschaften und Angaben nachzuweisen, ohne dabei die vollständige Identität zu offenbaren. Ein Anwendungsfall wäre laut IBM zum Beispiel ein Video-Streaming-Portal, das Filme mit Alters- und Regionsbeschränkung anbietet. Für den Zugriff auf ein FSK12-Video muss ein Nutzer üblicherweise durch Eingabe des Geburtsdatums und der Adresse erklären, dass er alt genug und innerhalb einer bestimmten Region wohnhaft ist. Dank dem Identity Mixer kann ein Benutzer laut IBM nun einfach und sicher nachweisen, dass er die Vorgaben erfüllt, ohne sein genaues Alter oder den Wohnort offen zu legen. Gleiches gelte für Kreditkarteninformationen. Hier würde der Video-Streaming-Service nur erfahren, dass eine angegebene Kreditkarte gültig ist und er die Zahlung akzeptieren kann. Die Kreditkartennummer und das Ablaufdatum würden nicht preisgegeben werden. "Somit bleiben die persönlichen Daten eines Nutzers geschützt und die Privatsphäre gewahrt, selbst wenn der Dienstleister zu einem späteren Zeitpunkt gehackt werden sollte", erklärt IBM.

Die Technologie sei erfolgreich in Pilotprojekten getestet worden und soll Entwicklern nun ab Frühjahr 2015 für Beta-Tests in der IBM-Cloud-Plattform Bluemix zur Verfügung stehen. IBM: "Über die offene PaaS-Umgebung (Platform as a Service) können Unternehmen und Entwickler auf Services von IBM und Geschäftspartnern zugreifen, um Cloud-basierte Anwendungen und Apps zu entwickeln. Der IBM Identity Mixer wird als einfach zu integrierender Baustein, also als ein individuell für eine Anwendung einsetzbarer Service, angeboten. Über Auswahlmenüs können Entwickler die Daten festlegen, die geschützt werden sollen, und Bluemix liefert den Code, der dann in eine Anwendung eingefügt werden kann."


Weitere Informationen finden sich hier. (mw)


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