cnt
Bots lösen Captchas schneller und vor allem genauer als Menschen

Bots lösen Captchas schneller und vor allem genauer als Menschen

Captchas sollen Online-Dienste eigentlich vor Bots schützen – doch die werden immer schlauer. Mittlerweile ist die Maschine beim Lösen der Rätsel schneller und genauer als der Mensch.
16. August 2023

     

"I’m not a robot": Diese Aussage sollten bisher Captchas bestätigen, kleine Bilder-, Wort- und Zahlenrätsel, die für viele Nutzer nervig, aber eben auch notwendig sind, um Online-Dienste vor automatisierten Zugriffen zu schützen. Mittlerweile scheinen Maschinen den öffentlichen Turing-Test (Captcha: Completely automated public Turing test to tell computers and humans apart) aber deutlich gekonnter zu bestehen als der Mensch – und die Sicherheitshürde könnte somit Sinn und Zweck verlieren. Denn Bots lösen Captchas sowohl schneller als auch besser als menschliche Nutzer.


Im Rahmen der Untersuchung traten 1000 Probanden unterschiedlichster Hintergründe gegen ihre maschinellen Rivalen an und mussten jeweils zehn Captcha-Tests auf insgesamt 120 Websites knacken, wie "Independent" berichtet. Und aus Perspektive der Captcha-Entwickler dürften die Ergebnisse mindestens ernüchternd sein. So benötigten die Menschen bei einigen der Rätsel zwischen 9 und 15 Sekunden und lösten sie mit einer Genauigkeit zwischen 50 und 84 Prozent. Die Bots schafften dies hingegen innerhalb von weniger als einiger Sekunde – und das mit nahezu perfekten Ergebnissen.
Die Genauigkeit der Bots bewegte sich laut den Forschern zwischen 85 und 100 Prozent – und lag somit deutlich höher als die der Menschen. Der Grossteil der kleinen Programme erreichte gar einen Wert über 96 Prozent. Und auch die benötigte Zeit lag im Schnitt "bedeutend niedriger" als die der menschlichen Probanden.

Die Forscher schlussfolgern, dass heute eingesetzte Captchas schlicht nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Sie rufen daher dazu auf, bessere und dynamischere Herangehensweisen zu entwickeln, um Webseiten zu schützen. (sta)


Weitere Artikel zum Thema

Michio Kaku: KI ist bloss ein besseres Tonbandgerät

14. August 2023 - Der theoretische Physiker Michio Kaku und der KI-Chefwissenschaftler von Meta finden, die Menschheit müsse keine Angst vor einer Bedrohung durch künstliche Intelligenz haben.

Microsofts Bing KI avanciert zum gewaltigen Stromfresser

9. August 2023 - Der KI-Boom zeigt seine Schattenseiten: Berechnungen eines Datacenter-Betreibers zeigen auf, welche gewaltigen Mengen Strom das Training der Künstlichen Intelligenzen erfordert.

KI erkennt Passwörter anhand von Tastenanschlägen

7. August 2023 - Es funktioniert selbst über eine Zoom- oder eine Skype-Konferenz: Forscher konnten Tastatureingaben anhand von Tippgeräuschen abhören – und das mit einer beachtlichen Genauigkeit.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER