Das Genfer Teilchenphysik-Forschungszentrum
Cern ist mit seinen Partikelbeschleunigern einer der grössten Stromverbraucher weit und breit. Jetzt hat Serge Claudet, der am Cern das Energiemanagement-Gremium leitet, gegenüber dem "Wall Street Journal"
erklärt, man wolle in der möglichen kommenden Strommangellage beim Energiesparen helfen: "Uns geht es wirklich um die Netzstabilität, denn wir tun alles, um einen Blackout in unserer Region zu verhindern." Konkret verbraucht das Cern fast 200 Megawatt Strom, das entspricht etwa einem Drittel des Strombedarfs der Stadt Genf.
Um Energie einzusparen, erstellt die Forschungsstätte eine Planung zur Abschaltung einer Reihe ihrer Teilchenbeschleuniger in Perioden des Spitzenstrombedarfs. Es wird sogar erwogen, den Large Hadron Collider (LCH) in den Leerlauf zu versetzen, wenn es notwendig wird. Wenn immer möglich sollte der LHC aber nicht vollständig abgeschaltet werden. Ein plötzlicher Shutdown könnte die 4,4-Milliarden-Maschine empfindlich stören. Neben dem LHC betreibt das Cern weitere sieben Teilchenbeschleuniger.
Mit dem französischen Energieversorger EDF ist das Cern im Gespräch, um eine eintägige Vorwarnung zu erhalten, bevor es Strom sparen muss. In diesem Fall sollen einzelne Beschleuniger ausser Betrieb gesetzt und damit bis zu 25 Prozent Strom eingespart werden – wenn immer möglich aber nicht der LHC.
(ubi)