Im Zuge der Untersuchung im Datenschutz-Skandal rund um die britische Analysefirma Cambridge Analytica, die von
Facebook angeblich fast 90 Millionen Datensätze von Nutzern erhalten hat ("Swiss IT Magazine"
berichtete), hat das britische Parlament nun
interne Dokumente des sozialen Netzwerkes veröffentlicht. Diese wurden kürzlich beschlagnahmt und sollen unter anderem belegen, dass Facebook Daten von Nutzern an Werbetreibende weitergegeben hat.
Wie "Washington Post"
berichtet, stammen die rund 250 Seiten an Dokumenten aus den Jahren 2014 und 2015 und sind Bestandteil eines Gerichtsfalles, der in Kalifornien verhandelt wird. Dabei verklagt ein App-Entwickler Facebook wegen verschiedener Verstösse. Die Dokumente handeln davon, dass Facebook den Zugang der Entwickler zu persönlichen Daten der Nutzer wie Beiträge und Fotos einschränken wollte.
Facebook erklärte, diese Entscheidung sei getroffen worden, um den Datenschutz der Nutzer zu gewährleisten, jedoch sollen Ausschnitte aus E-Mails von Mark Zuckerberg zeigen, dass es darum ging, Zahlungen von den Entwicklern zu erhalten, obwohl
Facebook stets beteuerte, der Zugang zu seinen Services sei für Entwickler umsonst. In Bezug auf die Weitergabe von Nutzerdaten an Werbetreibende hat Mark Zuckerberg ein Statement veröffentlicht, nach dem Facebook nie Daten von Nutzern verkauft habe. Ausserdem würden die Dokumente nur einen Teil der Diskussion darstellen und deren Inhalt sei somit aus dem Kontext gerissen.
Das soziale Netzwerk hat nach der Veröffentlichung der Dokumente in einem
Blog-Beitrag zu den Vorwürfen ausführlich Stellung genommen.
(luc)