Anlässlich der International Supercomputing Conference in Hamburg wurde die neueste Top500-Liste der Supercomputer präsentiert. Demnach ist SuperMUC der aktuell leistungsfähigste Supercomputer Europas und der viertschnellste weltweit.
Entwickelt wurde SuperMUC von
IBM für das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er verfügt insgesamt über etwa 150'000 Rechenkerne und erreicht eine Spitzenleistung von 3 Petaflops – also 3 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde. Zudem verbrauche das System danke einer Warmwasserkühlung rund 40 Prozent weniger Strom als vergleichbare luftgekühlte Systeme.
Entwickelt wurde die Warmwasserkühlung unter anderem von Forschern im IBM-Labor in Rüschlikon. Dabei liessen sich die Forscher vom menschlichen Blutkreislauf inspirieren. Ein Kühlnetzwerk mit leistungsfähigen Mikrokanalkühlern führt die Wärme direkt am Chip ab, also dort wo sie entsteht. So kann der neue Computer mit über 40°C warmem Wasser gekühlt werden und liefert gleichzeitig wertvolle Abwärme, die für die Gebäudeheizung genutzt werden kann.
Doch die Forscher sind damit noch nicht zufrieden. Bruno Michel, Manager Advanced Thermal Packaging bei IBM Research in Rüschlikon, erklärt: "Unser Plan ist es, mittelfristig die Kühlstrukturen direkt auf die Rückseite der Prozessoren zu integrieren, um aufeinandergestapelte 3D-Chips zu kühlen. Damit können wir den Weg für massive Verkleinerungen und Leistungssteigerungen bahnen: Der SuperMUC von heute könnte so langfristig auf die Grösse eines PCs schrumpfen."
Die Rangliste aller Supercomputer findet sich
hier.
(abr)