Lernen mit Moodle


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/11

     

Wer sich für E-Learning interessiert und nach einer Plattform sucht, die flexibel und leicht bedienbar ist, kommt um Moodle nicht herum. Die Open-Source-Software ist zudem kostenlos. Glaubt man den Statistiken auf www.moodle.org, nimmt die Zahl der Downloads von Monat zu Monat in beeindrucken­der Art und Weise zu. Gegenwärtig soll es demnach gut 12'000 registrierte Moodle-Sites geben – mit weltweit über vier Millionen Benutzern. Obwohl Moodle vorwiegend in Schulen und Universitäten zum Einsatz kommt, wird es auch in Unternehmen zwecks firmeninterner Schulungs- und Weiterbildungskurse eingesetzt.




Ursprünglich stand Moodle für «Martin Object-Oriented Dynamic Learning Environment», benannt nach dem Entwickler Martin Dougiamas. Heute steht das «M» gemäss der Moodle-Community für «Modular». Das wird auch den zahlreichen Zusatzfunktionen wie Foren, Chaträumen und Messaging, Abstimmung und Umfragen sowie Wikis gerecht, die das zentrale Learning Management System (LMS) ergänzen. Die Moodle-Entwickler bezeichnen ihr Produkt im Gegensatz zu kommerziellen E-Learning-Plattformen wie Blackboard/WebCT allerings lieber als Course Management System (CMS).
Wie so oft bei englischen Abkürzungen hat das Wort «to moodle» auch eine Bedeutung: stressfrei und gemächlich etwas angehen und sich lustvoll aus verschiedenen Perspektiven einer Sache widmen. Diese Bedeutung ist nicht zufällig, basiert doch die Moodle-Software auf dem philisophischen Ansatz des sozialen Konstruktivismus, der vor allem von der Reformpädagogik adaptiert wurde. Er besagt, dass Wissen vom Lernenden konstruiert wird und nicht einfach frontal und eins zu eins von einem Buch oder einem Lehrer übermittelt werden kann.





Moodle setzt daher stark auf Eigeninitiative und zudem auf kollaborative Lernmethoden. Dabei geht es nicht nur darum, dass sich die Lernenden untereinander austauschen. Zu Moodle gehört auch eine flexible Rollenverteilung, so dass die Moodle-Kursteilnehmer je nach Wissensstand und Selbst-/Fremdeinschätzung sowohl Lernende als auch Lehrende sein können. Moodle eignet sich aber nicht nur für diese «weichen» kollaborativen Lernformen, sondern auch für Kurse, in denen das Wissen am Schluss geprüft wird. Komplexen kursübergreifenden Verwaltungsaufgaben wie etwa in den Administrationen grosser Hochschulen ist Moodle aber nicht gewachsen.




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