Berufe der Informations- und Kommunikationstechnologien

Das Buch «Berufe der ICT», das Bundesrätin Doris Leuthard als «Instrument für einen fundierten Einblick in die faszinierende Welt der Informationstechnologie» bezeichnet, liegt nun in der siebten Auflage vor. Es leistet einen wesentlichen Beitrag zur Strukturierung der sich in ständigem Wandel befindenden Berufe der ICT-Branche.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/02

     

Die Beurteilung der neuesten Ausgabe des in der Branche etablierten Nachschlagewerks «Berufe der ICT» durch die Bundesrätin erstaunt nicht. Seit 1986 hat sich die in regelmässigen Abständen erscheinende Publikation in der Wirtschaft, bei Arbeitnehmenden, Berufsberatern, Ausbildungsinstituten und Prüfungsorganisationen doch als allgemein anerkanntes Standard-Nachschlagewerk etabliert. Das Buch ist unter der Leitung der Arbeitsgruppe «Berufe» des Schweizerischen Verbands der Informations- und Kommunikationstechnologien (SwissICT) in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Organisation und Management (SGO), dem Verband der Wirtschaftsinformatik (VIW) und unter Mitwirkung vieler namhafter schweizerischer Unternehmen entstanden.


Das rund 200 Seiten starke Buch «Berufe der ICT» gewährt eine aktualisierte Gesamtsicht über vierzig ICT-Berufe, über die jeweils geforderten Anforderungsprofile (Kompetenzen) sowie über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Es enthält verständliche, vergleichbare und praktisch verwendbare Berufsbeschreibungen, die sich an Standards internationaler Organisationen orientieren. Erstmals Einzug gefunden haben die Bereiche Qualitätsmanagement und Testing. Die Berufsbeschreibungen sind den folgenden fünf Hauptgruppen zugeordnet: Planung (Plan), Entwicklung (Build), Betrieb (Run), Organisation und Betriebswirtschaft (Org) und Projektmanagement (PM).



Anforderungsprofile

Die standardisierte Darstellung der berufsnotwendigen Kompetenzen (Anforderungsprofil) basiert auf dem neu erarbeiteten Kompetenzmodell, das im Buch abgebildet ist. Das Kompetenzmodell ist in die Bereiche Fach- und Methodenkompetenzen, business-/stellenbezogene Kompetenzen sowie persönliche Kompetenzen gegliedert. Es beschreibt die Fähigkeiten, die benötigt werden, um bestimmte Anforderungen zu erfüllen oder bestimmte Handlungen vorzunehmen. Das Kompetenzmodell leistet wertvolle Hilfe bei der Berufs- und Laufbahnberatung, bei Beurteilungen (Assessments) und im Ausbildungsbereich.


Aus- und Weiterbildung

Klaren Mehrwert verschafft das «Berufebuch» ferner durch ein umfassendes Kapitel zum Thema Aus- und Weiterbildung sowie durch die vielen nützlichen Hinweise zur ICT-Bildungslandschaft Schweiz.


Aufgezeigt werden u. a. das Berufsbildungssystem der Schweiz über alle Stufen (Sekundär-, Tertiär- und Quartärstufe), die verschiedenen Formen der Aus- und Weiterbildung sowie Einstiegs-, Aufstiegs- und Umstiegsmöglichkeiten. Dabei erhalten die Leserinnen und Leser einen in dieser Gesamtheit einzigartigen Überblick über Lehrgänge, Anforderungen, Prüfungen und Diplome.



«Leistungsdreieck Berufe – Saläre – Bildung»

Das Werk «Berufe der ICT» bildet eine wichtige Komponente des sogenannten «Leistungsdreiecks Berufe – Saläre – Bildung». Dabei handelt es sich um das integrale Zusammenspiel dieser drei sich gegenseitig beeinflussenden Grössen. Als Grundlage dazu sind von SwissICT entsprechende, ineinandergreifende Publikationen und Angebote erhältlich.


Teil des Leistungsdreiecks ist die jährliche Salär-Erhebung, die auf über 20 000 Nennungen basiert und einen statistisch relevanten Überblick über die aktuelle Lohnsituation im schweizerischen ICT-Bereich vermittelt. Die Salärumfrage orientiert sich an der im Buch «Berufe der ICT» definierten Struktur, an den einzelnen Berufsdefinitionen sowie an jeweiligen Kompetenzstufen.


Drittes Glied ist das kompetenzorientierte Berufsbildungsangebot von I-CH auf den Stufen Grundbildung (Berufslehre) und höhere Berufsbildung (eidg. Fachausweis und eidg. Diplom).


Die drei Ecken des Listungsbündels stehen in direkter Beziehung zueinander. Die Arbeitswelt bestimmt die Anforderungen, die sich in den Berufen der Informatik-/Kommunikationstechnologien und deren spezifischen Rollenausprägungen niederschlagen. Die Anforderungsprofile sind einerseits wichtige Bestimmungsgrössen für das jeweils dafür notwendige Bildungsportfolio, den «Berufsbildungs-Rucksack» der ICT-Fachleute. Andererseits bilden sie eine zentrale Grundlage für die anforderungsgerechte Honorierung der erbrachten Leistungen.


Dank dem Leistungsdreieck ist es in der Informatik möglich, den Zusammenhang zwischen beruflichen Anforderungen, der dafür notwendigen Bildung und der Honorierung inhaltlich und in Zahlen deutlich auszudrücken.

Walter Bodenmann ist Leiter der Arbeitsgruppe Berufe der Informations- und Kommunikationstechnologie des Branchenverbands SwissICT.




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