Telefonieren, SMS schreiben, Snake spielen und pixelige Fotos verschicken – das boten die Handys in der Vor-Smartphone-Zeit. Smartphones sind heute unsere ständigen Begleiter, doch anscheinend wollen einige Menschen wieder etwas mehr digitale Ruhe und wenden sich wieder den Tastenhandys zu. Das zeigen zumindest die Verkaufszahlen der Onlineshops
Digitec Galaxus (Schweiz plus EU). Im zweiten Quartal 2024 stieg der Verkauf sogenannter Dumbphones, also Tastenhandys, um zwei Drittel (66 Prozent).
Doch die Käufer scheinen nicht nur Junge zu sein, die auf Digital Detox aus sind oder ältere Menschen, die ein simpleres Seniorenhandy suchen. Tastenhandys können stattdessen auch eine sinnvolle Alternative für Kinder und Jugendliche sein. "Tastenhandys werden gern wegen der höheren Akkulaufzeit gekauft, um möglichst lange erreichbar zu sein. Dafür verzichten die Leute auch auf Apps – und das teilweise sehr bewusst", sagt Jan Johannsen, Galaxus-Smartphone-Experte. "Ausserdem bieten sich die Handys aus Elternsicht als erste Gerät für Kinder an, die bereits allein unterwegs sind, aber noch kein Smartphone haben sollen." Hersteller haben momentan eher jüngere Menschen im Blick und werben mit Featurephones häufig auch für Festivals, da man sich bezüglich Diebstahl oder Beschädigung bei einem günstigeren Tastenhandy weniger Gedanken machen muss.
Dennoch werden Dumbphones noch immer häufig von älteren Menschen gekauft. "Unsere Analysen haben ergeben, dass eine relevante Anzahl der Kundschaft in unseren Shops nach dem Begriff 'Seniorenhandy' sucht. Das liegt auch nahe, schliesslich sind die Geräte wegen der haptischen Tasten vor allem für ältere Kundinnen und Kunden einfacher zu bedienen", erzählt Antonio Manduca aus dem Category Management bei
Galaxus. Das bestätigen die Verkaufszahlen: Mehr als 50 Prozent der Tastenhandys werden von Menschen bestellt, die über 45 Jahre alt sind. Immerhin drei von vier Geräten gehen laut Digitec Galaxus an Personen über 35 Jahre.
(cma)