cnt
Massenentlassungen bei Comparis
Quelle: Comparis

Massenentlassungen bei Comparis

Stagnierende Einnahmen, steigende Kosten, aber auch ein mehrjähriger Streit mit der Finanzmarktaufsicht Finma zwingen den Vergleichsdienst Comparis, über 10 Prozent der Belegschaft zu entlassen.
3. März 2023

     

Der Online-Vergleichsdienst Comparis ist im vergangenen Jahr in die Verlustzone gerutscht und muss Personal abbauen. Wie das Unternehmen mitteilt, ist auch ein Verfahren für eine Massenentlassung eingeleitet worden, wobei nicht erwähnt wird, wie viele Mitarbeitende konkret von der Massnahme betroffen sind. Die Comparis-Gruppe beschäftigt rund 200 Personen. Bei einer Massenentlassung würden über 10 Prozent davon eine Kündigung erhalten.

Für die Entwicklung macht das Management einerseits einen signifikanten Kostenanstieg, andererseits ein stagnierendes Umsatzniveau verantwortlich. Hinzu käme im laufenden Jahr das Risiko eines Verlustes in diversen Produktbereichen. Dazu wird ein mehrjähriger Streit mit der Finanzmarktaufsicht Finma ins Feld geführt. Die Finma fordert seit längerem, dass sich der Vergleichsdienst als Versicherungsvermittler registrieren muss, was Comparis ablehnt. Unlängst drohte die Finma gar, die Comparis-Gewinne aus der Adressvermittlung im Bereich Versicherungen seit dem Jahr 2015 einzuziehen, was Comparis zu Rückstellungen in Millionenhöhe zwingt.


Eine Reorganisation der Comparis-Gruppe stehe aber unabhängig vom Rechtsstreit an, hält das Unternehmen fest. Immerhin soll für alle betroffenen Arbeitnehmenden eine sozialverträgliche Lösung vorgesehen sein. (rd)


Weitere Artikel zum Thema

Comparis-Gründer Richard Eisler streitet sich mit der Finma und dem Preisüberwacher

19. Juli 2022 - Sowohl die Finma als auch der Preisüberwacher Stefan Meierhans sollen Forderungen an Richard Eisler, dem Gründer des Vergleichsdienstes Comparis, stellen. Beide Konflikte drehen sich um die Vermittlungsgebühr bei Offertanfragen – allerdings aus unterschiedlichen Gründen.

Comparis soll Lösegeld bezahlt haben

1. August 2021 - Nachdem Comparis.ch vor rund drei Wochen einem Ransomware-Angriff zum Opfer fiel, wird jetzt bekannt, dass der Vergleichsdienst Lösegeld bezahlt hat.

UPDATE: Möglicher Datendiebstahl bei Ransomware-Angriff auf Comparis.ch

15. Juli 2021 - Eine Woche nach dem Ransomware-Angriff auf Comparis.ch sind die Website und grosse Teile der internen Systeme wiederhergestellt. Offen ist derweil noch, ob es bei der Attacke auch zu einem Datendiebstahl gekommen ist.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER