Bei der zweiten schweizweiten Gemeinde-Befragung zur Digitalisierung des Vereins Myni Gmeind geben sich die befragten Gemeinden skeptisch, was die eigenen Digitalisierungsbestrebungen anbelangt. So sehen sich 58 Prozent der teilnehmenden Gemeinden als Nachzügler in der Digitalisierung und nur gerade 2 Prozent sehen sich als Vorreiter. Am weitesten fortgeschritten ist die Digitalisierung in den Kantonen Schaffhausen, Zug und Aargau, während das Tessin, Uri und Solothurn das Schlusslicht bilden.
Nichtsdestotrotz sehen mit 97 Prozent quasi alle Gemeinden die Digitalisierung als Chance. Als wichtigste Beweggründe wurden von 73 Prozent der Befragten die Steigerung der Effizienz am häufigsten genannt. Auf den weiteren Plätzen folgen die Verbesserung von Dienstleistung und Kundennutzen mit 70 sowie die Stärkung der Kommunikation mit der Bevölkerung mit 63 Prozent der Nennungen.
Als wichtigste Erfolgsfaktoren für Digitalisierungsprojekte sehen die Gemeinden den klaren politischen Willen für die Digitalisierung, gefolgt von personellen Ressourcen und einer offenen Kultur der Verwaltung und ihrer Mitarbeiter für Neues. Weniger Match-entscheidend sind derweil die Faktoren ausreichender Handlungsspielraum betreffend Datenschutz und Arbeitsrecht, eindeutige Zuständigkeiten oder die Bereitschaft von Bevölkerung und Wirtschaft zur Digitalisierung.
Ebenfalls interessant: In fast jeder zweiten Gemeinde ist es der Gemeinde- respektive Stadtschreiber, der die Digitalisierung bereichsübergreifend koordiniert, und bei 30 Prozent der Gemeinden ist dies der IT-Verantwortliche oder ein Digitalisierungsbeauftragter in der Verwaltung.
Die zweite Gemeinde-Befragung zur Digitalisierung des Vereins Myni Gmeind wurde mit dem Schweizerischen Gemeindeverband und dem Meinungsforschungsinstitut Transferplus durchgeführt. Mit 760 Gemeinde nahmen rund ein Drittel der Schweizer Gemeinden an der Befragung teil.
(rd)