Honor X8 im Test: Edles Maxi-Smartphone zum Mini-Preis
Quelle: Honor

Honor X8 im Test: Edles Maxi-Smartphone zum Mini-Preis

Honor hat das X8 vorgestellt, ein hochwertiges und edles Smartphone mit riesigem 6,5-Zoll-Bidlschirm zum Budget-Preis von 269 Franken. Wir haben uns das Gerät im Rahmen eines Hands-on-Tests angeschaut.
6. November 2018

     

Flaggschiff-Funktionen zum Budget-Preis: So kann man den neuesten Wurf der Huawei-Tochter Honor zusammenfassen, das Honor X8, das wir von Distributor Tech Data zum Test erhalten haben und das für einige Tage unser brandneues und weit über 1000 Franken teures iPhone XS ersetzt hat.

Dominiert wird das X8 durch das riesige, 6,5 Zoll grosse LC-Display im eher aussergewöhnlichen Format 19,5:9. Dieses löst mit 2340x1080 Pixeln auf und bietet ein Display-to-Body-Verhältnis von 91 Prozent und einen Rahmen, der zumindest oben und an der Seite nicht dicker ist als derjenigen unseres brandneuen iPhones, dass wir für den X8-Test als (rund fünf Mal teurere) Referenz hinzuziehen. Unten ist der Rahmen minim dicker als beim iPhone ausgefallen, dafür ist der Notch schmaler als derjenige des Apple-Geräts. Im direkten Vergleich nicht mithalten kann das Display, das doch ein Stück weniger Kontrast als das iPhone-OLED bietet, auch nicht ganz die Helligkeit erreicht und manchmal etwas blaustichig wirkt – was allerdings auch dem sogenannten Eye-Comfort-Mode geschuldet sein kann, der dafür sorgen soll, dass je nach Umgebungslicht die Augen geschont werden.

Entsperren auch im Dunkeln

Was hingegen sehr gut gefällt sind die Optionen, die geboten werden, um das Gerät zu entsperren. Nebst dem Fingerabdruckscanner, der gut erreichbar auf der Rückseite sitzt, bietet das X8 auch Gesichtserkennung. Diese funktioniert zumindest bei Tageslicht blitzschnell. Umso dunkler es ist, umso länger dauert das Erkennen des Gesichts, das Entsperren ist aber selbst in absoluter Dunkelheit noch möglich – meist zumindest, manchmal, wenn auch selten, weigert sich die Gesichtserkennung auch, ihren Dienst zu verrichten. Lobenswert: Man kann das Gerät sowohl mittels Finger – wenn man sich das Gerät nicht vor die Nase halten will – wie auch per Gesicht entsperren, und man kann in den Einstellungen definieren was passiert, wenn man es entsperrt – sprich ob das Gerät direkt entsperrt wird oder ob man zum Entsperren zusätzlich streichen muss, um das Gerät zu benutzen. Diese Einstellmöglichkeit bietet Apples iOS leider nicht.

Kamera mit AI und Tiefenunschärfe

In der Kamera des X8 hält derweil Einzug, was beim Mutterhaus Huawei in diesem Frühling mit dem P20 Pro bereits präsentiert wurde – Fotografie mit künstlicher Intelligenz. Das bedeutet, dass die AI des Smartphones eine Szene automatisch erkennen und dann in Echtzeit die optimalen Fotografie-Einstellungen wählen kann. Ausserdem gibt es einen AI-Beauty-Effect, der allerdings für den westlichen Geschmack wohl etwas arg weichzeichnet, während die AI-Einstellungen grundsätzlich etwas überzeichnet wirken. Dafür gibt es beim Portrait-Modus dank zwei (leider hervorstehenden) Linsen einen Bokeh-Effekt, wie man in heute in den teuren Flaggschiffen von Apple, Huawei und Co. findet. Im Vergleich mit Apples iPhone XS sieht der Portrait-Modus mit Tiefenunschärfe dann allerdings schon deutlich weniger gut und an den Rändern zum Teil schwammig aus – aber eben: Man vergleicht hier preislich auch Äpfel mit Birnen. Ansonsten weiss die Rückkamera (20 Megapixel, f1.8 Blende plus 2 Megapixel) bei Tageslicht durchaus zu gefallen, bei Dämmerlicht offenbaren sich dann gewisse, aber durchaus akzeptable Schwächen. Teil des X8 ist auch der Nachmodus, den Huawei beim P20 Pro erstmals gezeigt hat und der dafür sorgt, dass ein Sujet für mehrere Sekunden aus der Hand belichtet werden kann, ohne dass man das Telefon auf ein Stativ stellt. So kann man schlecht beleuchtete Sujets deutlich aufhellen, allerdings wird auch hier Bildrauschen teils recht deutlich sichtbar. Alles in allem macht die Kamera angesichts des Preises des X8 aber einen soweit gutem, wenn auch keinen phänomenalen Eindruck. Die Selfie-Kamera übrigens bietet mit 16 Megapixel (f2.0). Und Videos nimmt das Handy in Full HD bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf. Allerdings vermisst man hier den optischen Bildstabilisator.

Riesen-Akku reicht zwei Tage

Zu überzeugen weiss das Honor X8 dann bei der Akkulaufzeit. Der Akku ist satte 3750 mAh gross, bei normalem Gebrauch reicht das locker für zwei volle Tage ohne Aufladen. Auch bezüglich Performance weiss das Smartphone zu gefallen, das Kirin-710-Chipset aus dem Hause Huawei mit acht Kernen und einem GPU Turbo für eine verbessert Grafikleistung kommt mit den allermeisten Workloads zurecht und sollte auch Gelegenheitsgamer zufriedenstellen.

Ebenfalls keinen Anlass zur Kritik bietet das Honor beim Speicher – 4 GB RAM sowie 64 GB ROM sind in der in der Schweiz verkauften Version (es gibt auch eine 128-GB-Variante, die hierzulande offiziell aber nicht vertrieben wird) standardmässig an Bord, der Speicher ist zudem erweiterbar auf bis zu 400 GB, genauso wie ein Dual-SIM-Card-Slot geboten wird. Betriebssystemseitig kommt Android 8.1 zum Einsatz, darüber wurde das Huawei-typische EMUI 8.2 gestülpt, das wie die meisten Interfaces Geschmackssache, aber sicher nicht schlecht ist, ist.


Zum Schluss noch ein Wort zur Optik: Hier spielt das Honor X8 weit über seiner Preisliga. Sowohl die Vorder- wie auch die Rückseite sind aus Glas, der Rahmen ist aus Metall, das sucht man in der Preisklasse unter 300 Franken ansonsten lange. Das 175 Gramm schwere Smartphone ist auch hochwertig verbaut und besitzt einen 3,5-Millmeter-Kopfhörer-Anschluss, fast schon eine Seltenheit heute. Dafür ist es nicht wasserdicht. Geladen wird mittels heutzutage etwas veraltetem MicroUSB-Anschluss, auch nicht mehr ganz zeitgemäss ist zudem der einzelne Lautsprecher, der kein Highlight ist, aber zumindest nicht scheppert. (mw)
Fazit
Für ein Budget-Smartphone ist das Honor X8 nicht nur hübsch, sondern mit seiner Glasoberfläche und seinem Metallrahmen auch toll verarbeitet. Ausserdem kommt es mit einer Reihe Eigenschaften, die einen selbst als Besitzer des fast fünf Mal teureren iPhone XS neidisch werden lassen. Stichworte sind hier der grosse Akku oder die Entsperroptionen. Die Kamera fällt im Vergleich mit den aktuellen High-end-Geräten etwas ab, wäre vor zwölf Monaten wohl aber noch ein ziemlicher Hit gewesen. Die angepriesenen AI-Features rund um die Kamera sind hingegen Geschmackssache. Für den einen oder anderen mag das Smartphone mit seinem 6,5-Zoll-Display zudem etwas gross sein. Mehr als fair ist der Verkaufspreis: Der UVP liegt bei 269 Franken – ein wahres Schnäppchen unter den Smartphones.


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