Update: In Folge zahlreicher kritischer Kommentare, die unsere Leser zu Ricardo verfasst haben, haben wir Ricardo mit den gesammelten Vorwürfen konfrontiert.
An dieser Stelle ist der entsprechende Artikel zu lesen.
Bei
Ricardo.ch dreht sich diese Tage alles um Einfachheit: Die Benutzeroberfläche wird überarbeitet und vereinfacht und es kommen neue Zahlungsmöglichkeiten für Händler hinzu. Ausserdem wird das Gebührensystem unter dem Decknamen der Einfachheit ebenfalls angepasst. Dies kann für Händler, je nach Kontext, aber durchaus auch negative Auswirkungen auf die Gesamtrechnung haben.
Neu (und durchaus positiv) ist unter anderem ein überarbeitetes Verkaufsformular inklusive Tipps, welches das Verkaufen auf Ricardo.ch einfacher machen soll. Als weitere grosse Änderung gibt es nun die Option für Verkäufer, kostenlos die integrierten Zahlungsmittel auch für ihre Kunden anbieten zu können. Darunter fallen Zahlungsmethoden wie Kreditkarte, Google Pay, Apple Pay oder Banküberweisung. "Es ist 2018. Computer sprechen wie Menschen und Autos fahren sich selbst. Dennoch ist der Online-Handel von Gebrauchtwaren nach wie vor oftmals aufwändig, was wir ändern wollen", erklärt Francesco Vass, CEO von Ricardo. "Bald gibt es etwa keinen mühsamen Austausch mehr von IBAN-Nummern. Für die ersteigerten Waren auf Ricardo.ch werden Käufer schnell und bequem bezahlen können wie in den meisten Online-Shops. Damit kommen wir unserem Ziel einen Schritt näher, den Handel von Gebraucht-, Selten- und Sonderware so zu gestalten wie man es sich bei Neuwaren gewohnt ist."
So weit, so einfach. In einem weiteren Schritt wird auch das Gebührensystem simplifiziert. "Swiss IT Magazine"
berichtete bereits einmal über die Thematik, die Reaktionen der Leser waren damals vielzählig und stellenweise sehr kritisch gegenüber den Anpassungen.
Von einem Dschungel an Mikrobeträgen und unterschiedlichsten Gebührenstufen für verschiedene Kategorien wechselt Ricardo.ch auf einen übergreifenden Wert für gewerbliche und private Verkäufer: Es werden keine Einstellgebühren mehr erhoben (damit wird auch geworben), dafür erhebt Ricardo.ch nun eine generelle Abschlussgebühr von neun Prozent, gepaart mit einer maximalen Abschlussgebühr von 190 Franken. Bisher waren für gewerbliche Verkäufe Abschlussgebühren zwischen fünf und neun Prozent, sowie maximale Abschlussgebühren zwischen zehn und 32 Franken festgelegt.
Dies hat je nach Spezialisierung des Händlers sehr unterschiedliche Auswirkungen: Beim Verkauf von teuren Produkten kann die Differenz zwischen altem und neuen Reglement unter Umständen massiv ins Gewicht fallen und gegen 150 Franken betragen. Somit muss sich wohl jeder Händler individuell mit den neuen Gebühren für seinen Markt auseinandersetzen. Manche werden wohl profitieren, anderen könnte das neue Reglement aber einen roten Strich durch die Rechnung machen.
Das neue Gebührenreglement ist ab dem 13. September 2018 wirksam, die Einstellgebühren werden bereits seit dem 3. September 2018 nicht mehr erhoben. Mehr Infos gibt es auf der
Gebührenübersicht von
Ricardo.ch.
(win)