Nachdem der erste Versuch Microsofts mit Windows auf der ARM-Plattform (Windows RT) mehr oder weniger in die Hosen ging, soll nun ein zweiter Anlauf mehr Erfolg bringen. Dazu partnert
Microsoft mit Qualcomm und einer Reihe von OEM-Partnern, und an der CES Anfang dieses Jahres wurden erste Windows-10-Geräte angekündigt, die ein ARM-SoC anstelle eines x86-Prozessors nutzen.
Auf den Release dieser Geräte wartet man zwar noch, die Plattform
"Techspot" aber scheint nun in den Besitz eines
HP Envy X2 gekommen zu sein, der mit Qualcomms Snapdragon 835 bestückt ist, und hat erste Benchmarks laufen lassen. Dabei zeigt sich, das punkto Performance keine Wunder zu erwarten sind. Die Leistung des ARM-Rechners, die mit dem PCMark 8 Home Test gemessen wurde, ist eher enttäuschend, liegt deutlich hinter der x86er-Konkurrenz zurück. Selbst der Celeron N3450, einer der günstigsten und langsamsten Intel-CPUs am Markt, liefert 51 Prozent mehr Geschwindigkeit. Ein drei Jahre alter Core i5-5200U ist 182 Prozent schneller, und ein aktueller i7-8550U schlägt den Snapdragon um rund den Faktor 3,5. Nur wenig besser sieht ein Test mit Cinebench R11.5 aus, wo zwar der Abstand zum N3450 nur noch 6 Prozent beträgt, die Spitzen-CPUs dafür umso mehr enteilt sind. Auch bei anderen Performance-Tests fällt der Snapdragon ab, etwa beim Rendern eines Videos oder beim Unschärfen eines grossen Photoshop-Bildes, das auf der ARM-Plattform 684 Sekunden dauert, auf dem N3450 aber nur 152 Sekunden und auf einem i7-8550U rund 40 Sekunden. Immerhin: Bei anderen Tests – etwa mit Excel – konnte der Snapdragon-Rechner den langsamen Intel-N3450-Chip hinter sich lassen. Und vor allem wusste der Snapdragon-bestückte HP-Rechner bei der Akkulebensdauer zu überzeugen, wo er die Konkurrenz teils überdeutlich hinter sich lässt. Beim Browsen via WiFi hielt der Akku fast zwölfeinhalb Stunden, während mit einem Intel-Chip von knapp vier bis gut acht Stunden drin sind.
(mw)