Chinesische Betrügerbande für mehr als 75'000 Fake-Shops verantwortlich
Quelle: Depositphotos

Chinesische Betrügerbande für mehr als 75'000 Fake-Shops verantwortlich

Sie nutzen ein halbautomatisiertes System, um gefakte Web-Shops in hoher Zahl online zu stellen: Die chinesische Gruppe BogusBazaar hat bereits mehr als 850'000 Menschen abgezockt, darunter Tausende Schweizer.
9. Mai 2024

     

Die kriminelle Organisation BogusBazaar ist für mindestens 76‘000 Fake-Shops verantwortlich. Das schreibt unter anderem "Die Zeit" auf Basis von Daten der Cybersicherheitsfirma SR Labs. Laut den Security-Experten nutzt die Gruppe eine Software, die halbautomatisch Shops erstellt und unter abgelaufenen Domains anlegt. Die bestehende Historie der Domains lässt die Seiten bei Google nicht so schnell als Fälschungen auffliegen. Die Shops bieten anschliessend Markenartikel zu extrem günstigen Preisen an. Bestellte Produkte erreichten die Käufer jedoch nicht, es kamen völlig falsche Billigwaren an oder der Bestellprozess endete mit einer Fehlermeldung. Stattdessen erbeuteten die Kriminellen Kreditkartendaten samt der dreistelligen Sicherheitsnummer.


Laut den Informationen von SR Labs wurden bereits 850‘000 Menschen Opfer der Fake-Shops, vor allem in Westeuropa und den USA. So kommen jeweils deutlich über 100‘000 Betroffene aus Frankreich, den USA und aus Deutschland. Aber auch die Schweiz ist mit 14‘000 Fake-Shop-Opfern vertreten.
Allerdings scheint BogusBazaar nicht allein für den Schaden verantwortlich zu sein. Zwar setzte die Gruppe auch selbst Shops auf, betrieb aber gleichzeitig ein Franchise- beziehungsweise Cybercrime-as-a-Service-System mit der entsprechenden Software. Diese soll es erlauben, die Seiten mit nur wenigen Klicks zu erstellen. Sogenannte "Händler" nutzten diese Möglichkeit, um wiederum eigene Fake-Seiten aufzusetzen.


Die Gruppe ist wohl nach wie vor aktiv. Laut der Recherche von "Die Zeit" waren 22‘500 der 76‘000 Shops weiterhin online. (sta)


Weitere Artikel zum Thema

NCSC warnt vor Tricksereien beim Verkauf der E-Vignette

6. Dezember 2023 - Die neue digitale E-Vignette kostet wie auch die physische 40 Franken. Man kann sie, besonders über gesponserte Suchmaschinen-Links, aber auch teurer kaufen. Dahinter steckt ein nicht verbotener und dennoch betrügerisch anmutender Trick.

Apple prüft über 100'000 Apps pro Woche

18. Mai 2023 - Im vergangenen Jahr hat Apple seine Nutzer dank detaillierten App Reviews eigenen Angaben zufolge vor Hunderttausenden unsicheren Apps geschützt sowie betrügerische Transaktionen von über zwei Milliarden Dollar verhindert.

FTC versus Meta, Youtube & Co. wegen irreführender Werbung

20. März 2023 - Weil Ads für Fake-Produkte und Finanz-Scams auf Plattformen wie Instagram, Twitter und Youtube grassieren, verlangt die US-Behörde FTC von deren Betreibern nun Aufklärung über ihre Massnahmen gegen betrügerische Werbung.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER