Start-up Qoyo: Online-Marketingstrategie per Mausklick
Quelle: Qoyo

Start-up Qoyo: Online-Marketingstrategie per Mausklick

Das Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten, um Produkte zu bewerben und Kunden zu akquirieren. Doch schnell geht der Überblick über die tatsächlich relevanten Marketingkanäle verloren. Das Schweizer Start-up Qoyo verspricht Abhilfe.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2022/12

     

Die Entwicklung des Internets respektive von Online-Medien zum Massenmedium veränderte das Spielfeld der Marketingabteilungen grundlegend. Zahlreiche neue Möglichkeiten, Produkte zu bewerben und Kunden zu akquirieren, entstanden. Doch das Internet ist gross und die Zahl der Mitbewerber ebenfalls. Trotz zahlreicher neuer Marketingmöglichkeiten ist es nicht einfach, sein Produkt übers Internet erfolgreich und gewinnbringend an die Kunden zu bringen. Viele Faktoren spielen eine Rolle und der Überblick geht schnell verloren. Für viele Unternehmen, insbesondere für KMU und Start-ups, ist es daher eine grosse Herausforderung, individuelle und effiziente Marketingstrategien fürs World Wide Web zu entwickeln – zumindest dann, wenn sie keine Hilfestellung kriegen. Diese Hilfestellung möchte das Start-up Qoyo mithilfe seiner hauseigenen Online-Marketingplattform leisten. Und das per Mausklick.

Der Abhängigkeit ein Ende bereiten

Die Grundidee von Qoyo beziehungsweise dessen Gründer Andy Müller ist es, die Komplexität des Online-Marketings zu reduzieren. Gründen tut diese Absicht in der 13 Jahre langen Erfahrung von Andy Müller in Marketing-­Agenturen: «Während meiner Zeit als Marketingberater fiel mir auf, wie stark insbesondere KMU und Start-ups in einer Abhängigkeit stecken.» Mangels Know-how und Budget haben kleinere Unternehmen nämlich gerade mal zwei Optionen, wenn es ums Thema Marketing geht. «Entweder können sie es auf eigene Faust versuchen, was aufgrund fehlender Expertise meist damit endet, dass irgendwelche Massnahmen auf gut Glück ausprobiert werden. Oder sie können sich an Marketing-Agenturen wenden und sich damit in deren Abhängigkeit begeben, was jedoch oft mit hohen Kosten in Verbindung steht», wie Andy Müller ausführt. Um dieser Zwickmühle zu entkommen, entwickelte Andy Müller die Idee von Qoyo, um Unter­nehmen mit wenig Know-how und Budget eine weitere Alternative bieten zu können.

Per Mausklick zur Marketingstrategie

Unabhängigkeit möchte Qoyo vor allem durch Transparenz schaffen, sprich seine Kunden in einem ersten Schritt im Bereich Marketing aufklären. Hierfür müssen diese einen standardisierten Fragebogen mit gut 25 Fragen ausfüllen. «Mittels standardisierten Fragen zum Unternehmen und dessen Angebot möchten wir herausfinden, welche Marketingkanäle relevant sind und welche eher nicht. Gleichzeitig möchten wir unsere Kunden durch die Fragen auch gleich selbst zum Nachdenken anregen», erklärt Andy Müller. Sämtliche Fragen sind dabei von Experten geprüft. «Wir haben alle Fragen und Antwortmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit Kunden und Experten kuratiert. Dies ermöglicht es uns, basierend auf dem Fragebogen einen Marketingplan zu erstellen», so der Marketingexperte weiter. Dieser Marketingplan wird jedoch nicht von Marketingexperten ausgedacht, sondern völlig automatisch erstellt; ein Mausklick genügt.


Mittels Algorithmus werden die Antworten des Fragebogens analysiert und darauf basierend wird automatisch ein Marketingplan beziehungsweise eine Marketingstrategie entwickelt. Der Algorithmus erarbeitet also basierend auf den Antworten aus dem Fragebogen, welche Online-Marketingkanäle für den jeweiligen Kunden relevant sind und welche nicht. Aus Gründen der Transparenz wird dabei auch stets erklärt, wie das Resultat der Analyse zustande kommt.

Mehr als nur ein Algorithmus

Doch Qoyo bietet noch mehr. «Mit unserem Algorithmus zur Erstellung einer Marketingstrategie wollen wir KMU, Start-ups oder sonstige Marketingverantwortliche abholen. Danach stellen wir die Weichen zu unseren weiteren Dienstleistungen», erklärt Andy Müller. Qoyo fährt dabei eine Dualstrategie. Zum einen bietet das Start-up Hilfestellung für diejenigen, welche die mit dem Algorithmus erarbeitete Marketingstrategie selbst umsetzen möchten. Dies geschieht über ein Freemium-Modell. «Per Freemium-Modell bieten wir unseren Kunden vertieften Support, so dass sie ihre individuelle Marketingstrategie selbst in die Tat umsetzen können. Wir bieten zum Beispiel Detailstrategien für die einzelnen Marketingkanäle, sprich klären auf, welche Massnahmen es aus welchen Gründen umzusetzen gilt», wie Andy Müller ausführt. All dies geschieht weiterhin über die Online-Plattform von Qoyo. «Man könnte uns daher auch als digitalen Berater, der Kunden auf dem Weg zur Umsetzung einer Marketingstrategie begleitet, bezeichnen», so Andy Müller. Zum anderen schlägt Qoyo eine Brücke zu klassischen Marketing-Agenturen. «Für unsere Kunden, die lieber mit einem Partner arbeiten, vereinbaren wir anhand der generierten Strategie ein Strategiegespräch mit einem passenden Partner», führt Müller aus. Qoyo sieht sich also nicht als Konkurrent zu Agenturen. «Wir wollen Agenturen als Dienstleister nicht ausschliessen, sondern mit ins Boot holen. Die Idee dabei ist, dass wir als White-Label-Lösung für die Agenturen fungieren», erklärt der Marketingexperte. Marketing-Agenturen sollen das Produkt von Qoyo, sprich den Fragebogen und den Algorithmus, auf ihrer Webseite als Einstiegslösung respektive als digitalen Berater einsetzen. Dies schafft auf Kundenseite mehr Transparenz und weniger Abhängigkeit, denn sie kommen schon vorbereitet in ein mögliches Strategiegespräch. Kunden verfügen also bereits über eine Marketingstrategie: Sie wissen, welches die relevanten Marketingkanäle sowie -massnahmen sind und haben bereits auch eine Vorstellung über die damit verbundenen Kosten. Doch nicht nur die Kunden profitieren von Qoyo als Einstiegslösung, auch für die Marketing­agenturen stellt die Dienstleistung einen Mehrwert dar. Einerseits können sie die Zeit und Ressourcen, die für ein Orientierungsgespräch anfallen, andernorts einsetzen. Andererseits «ist die Conversion Rate von Strategiegespräch zu tatsächlichem Auftrag enorm hoch, wie wir in einer Testphase unter Beweis stellen konnten», kommentiert der Gründer. Die Kunden sind dank Qoyo gewillter, einen verbindlichen Vertrag abzuschliessen.

Von der Idee zum Unternehmen

Bei Qoyo handelt es sich nicht um ein klassisches Start-up, denn die Firmengründung lässt noch auf sich warten. Und diese eilt im Hause Qoyo auch nicht. «Unser Ziel ist es nicht, möglichst schnell an den Markt zu gehen. Unser Produkt soll erstmal gut aussehen, sich gut anfühlen und Resultate liefern», so Andy Müller. Die letzten Monate verbrachte Qoyo deshalb damit, das Produkt zu testen und einen Proof of Concept zu erstellen. «Wir arbeiteten eng und intensiv mit unseren Kunden zusammen. Ihr Feedback war für uns von grosser Bedeutung, um sicherzustellen, dass unser Algorithmus in der Praxis auch funktioniert», erklärt der Gründer. Aus diesem Grund sind sowohl der digitale Berater als auch das Strategiegespräch, das Qoyo respektive Andy Müller bis anhin noch selbst führte, völlig kostenfrei. Nun ist die Testphase grösstenteils abgeschlossen, das Produkt funktioniert und man befindet sich mitten in der Entwicklung des Geschäftsmodells. «Bis Ende Jahr versuchen wir, Marketing-Agenturen an Bord zu holen und planen die bestmögliche Umsetzung des Freemium-­Modells. Danach soll die Gründung folgen», führt Andy Müller aus. (rf)


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