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Seitenblick - Stirbt Facebook?

Von Thomas Flatt

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2015/03

     

Ereilt Facebook dasselbe Schicksal wie Kodak? Das Unternehmen war Marktführer im Fotomarkt, hat aber die Digitalisierung verpasst und ist vom Markt verschwunden. Genau so wird Facebook sterben, wenn es einen Trend verschläft. Genau darum sollte jeder Trends ernst nehmen und beobachten, mit Fakten untermauerte Phänomene ebenso wie mögliche Trends, auch wenn letztere sich auch als Behauptungen entpuppen könnten.
Speziell die ICT-Branche muss berücksichtigen, dass sie in ihrer Technologiebegeisterung nicht nur technologische Neuerungen, sondern auch viele weitere Einflussfaktoren berücksichtigen muss, um einen Trend seriös zu beurteilen. Je nachdem sogar psychologische, demografische oder religiöse Faktoren. Gefragt sind also «Out-of-the-Box»-Denken und das Denken in alternativen Zukunftsszenarien.
Beides ist sehr herausfordernd und basiert auf einer guten Innovationskultur, einer guten Abteilung «Forschung & Entwicklung» und raschem Handeln. Dabei sind die Worte «Innovation» und «Wandel» manchmal leichter gesagt als getan, denn es braucht viel Mut beim Management, das Unternehmen wegen einem Trend radikal umzubauen. Fehlt die Innovationskultur oder der Mut aber, so wird ein Gigant wie Facebook von einem neuen Player abgelöst werden.

Unter diesen Prämissen kann jedes Schweizer KMU zum globalen Marktführer werden. Ich kenne viele mittelständische IT-Unternehmen, welche ihre Organisation, ihre Prozesse und ihr Denken auch «trendtauglich» gestaltet haben.
Aus Deutschland kommen nun neue Zahlen, die mir zu denken geben: diese Zahlen besagen, dass in Deutschland kleine und mittlere Unternehmen bei Innovationen seit mehreren Jahren nachlassen und nur noch 28% aller mittelständischen Unternehmen Geld in neue Produkte oder Prozesse stecken.
Ich kenne keine aktuellen Schweizer Zahlen und ich hoffe, dass es ein Trend in Deutschland ist, aber nicht hierzulande. Ich hoffe im Gegenteil, dass 100% aller Schweizer KMUs Investitionen in Trends tätigen. Gleichzeitig möchte swissICT dazu beitragen, die Branche für Trend-Diskussionen zu sensibilisieren und darum wird die swissICT-Redaktion diesen Themen ab sofort mehr Raum einräumen. Ich freue mich, wenn Sie diese neue Plattform für Ihre Diskussionsbeiträge nutzen. Wer weiss, vielleicht helfen Trend- und Innovationsdebatten, dass eine Schweizer ICT-Firma den Nachfolger von Facebook entwickelt.


Dr. Thomas Flatt ist Präsident swissICT, Unternehmer, Berater und Verwaltungsrat


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