Ende Oktober hat
LG Electronics sein erstes gebogenes Smartphone beziehungsweise Phablet vorgestellt (Swiss IT Magazine
berichtete). Nun kommt das G Flex auch in die Schweiz. Ab Anfang Februar ist es für 799 Franken (ohne Vertrag) im hiesigen Fachhandel erhältlich. Ausserdem wird das 6-Zoll-Gerät gemäss Michael Heeger, Mobile Communications Director bei LG Electronics Austria, auch von Orange angeboten werden. Weitere Provider sind aktuell anscheinend noch nicht an Bord.
Mit der Ankündigung des Verkaufsstarts in der Schweiz informierte LG die Presse im Rahmen eines Medienfrühstücks auch ausführlich über die verschiedenen Funktionen und technischen Details des G Flex. Heeger stellte dabei klar, dass es nicht nur ein Gerät ist, um zu zeigen, was technisch möglich ist. Es sei mehr dahinter, meinte er, und liess die Anwesenden das Riesenhandy denn auch selber in die Hand und unter die Lupe nehmen.
Unser Fazit nach diesem kurzen Hands-on: Das G Flex ist tatsächlich etwas Besonderes. Drei Dinge sind dabei hervorzuheben, nämlich seine zwar nicht starke, aber dennoch eindeutig sicht- und fühlbare Krümmung, die flexiblen beziehungsweise biegsamen Bestandteile wie Akku und Display und nicht zuletzt seine selbstheilende Rückseite. Aber ob man das braucht?
Krumm, biegsam und selbstheilend
Was die Krümmung betrifft, erklärt Heeger, dass bisher die Technik ausschlaggebend war wie ein Handy aussieht, und nicht die Ergonomie. Nun, da es möglich ist, geht man quasi back to the roots und zurück zum alten, leicht gekrümmten Telefonhörer. Damit soll sich die Gesprächs- und Soundqualität deutlich verbessern. Stimmen sind laut Heeger bis zu drei Dezibel lauter und damit besser hörbar. Gleichzeitig stellt
LG durch die Krümmung ein viel plastischeres Bild in Aussicht, ähnlich wie bei den neuen, gebogenen Fernsehern. Und tatsächlich ist ein gewisser Effekt erkennbar, allerdings muss man das G Flex dazu mindestens 25 Zentimeter von den Augen entfernt halten.
Wie erwähnt ist das Handy samt seinen Komponenten biegsam. Das heisst, man kann es mit etwas Druck flach drücken – wir haben es getestet und geschafft. Allerdings sollte man es nicht übertreiben. Laut Heeger liegt das Limit bei 40 Kilogramm, die maximal auf das Gerät einwirken dürfen. Sind es mehr, könnte das ansonsten robust wirkende Plastikgehäuse in die Brüche gehen. Apropos Plastik: LG verwendet es auch für das 6-Zoll-P-OLED-Display, verzichtet also auf Glas oder ähnliche Materialien, somit kann eigentlich nichts Zersplittern. Und den Akku hat man flexibel hingekriegt, in dem er nicht mehr gewickelt, sondern in mehreren Schichten aufgetragen wird.
Last but not least noch kurz etwas zur sagenumwobenen, selbstheilenden Rückseite, dank der man gemäss Heeger kein Cover mehr braucht. Das Geheimnis ist eine flexible, mehrschichtige Gummibeschichtung, die Kratzer mit angeblich bis zu 500 Gramm Anpressdruck und die nicht zu tief sind in durchschnittlich drei bis fünf Minuten wieder verschwinden lässt. Die Probe aufs Exempel hat gezeigt: LG hält sein Versprechen.
(mv)