Das Lumia 925 präsentiert sich anders als die Vorgängermodelle nicht mehr im reinen Polykarbonat-Gehäuse, sondern hat einen Aluminiumrahmen spendiert bekommen, der dem Gerät ein recht edles und auch wertigeres Aussehen verleiht. Die Rückseite besteht nach wie vor aus Kunststoff und ist fest mit dem Rahmen verbunden. Dadurch lässt sich das Gerät nicht öffnen und der Akku kann beispielsweise nicht selber ausgetauscht werden. Auch eine Erweiterung des Speichers ist nicht vorgesehen. Wer mit der doch eher knappen Speicherausstattung von 16 GB an die Grenzen stösst, hat somit keine Möglichkeit, diese kostengünstig zu erweitern.
Auffällig im Vergleich zum 920er Modell ist, dass das Lumia 925 offensichtlich leichter in der Hand liegt. Wie ein Blick auf die Spezifikationen zeigt, konnte
Nokia das Gewicht um fast 50 Gramm auf knapp 140 Gramm reduzieren. Ebenfalls praktisch: Der USB-Anschluss findet sich nun an der oberen Gerätekante neben dem Kopfhöreranschluss.
Eine weitere Neuerung betrifft das Display: Im Gegensatz zum Vorgängermodell setzt Nokia beim 925 auf AMOLED-Technologie, womit eine satte Farbdarstellung und hohe Kontraste ermöglicht werden. Dazu sorgen spezielle Beschichtungen und Filter dafür, dass die Darstellung auch bei Sonneneinstrahlung noch gut lesbar ist. Grösse (4,5 Zoll) und Auflösung (1280x768 Pixel) des Displays sind identisch geblieben.
Amber-Update inklusive
Das Lumia 925 wird mit dem sogenannten "Amber"-Update ausgeliefert. Dabei handelt es sich um Microsofts GDR2-Update für Windows Phone 8 plus exklusiver Nokia-eigener Erweiterungen. Entsprechend gerüstete Windows-Smartphones sind damit in der Lage, den integrierten UKW-Empfänger zu nutzen, der über die "Musik + Videos"-App aktiviert wird. Die Radio-Software unterstützt RDS-Informationen, womit etwa Interpreten und Titel angezeigt werden. Dazu ist auch das Abspeichern der Sendestationen möglich. Allerdings werden statt dem Stationsnamen lediglich die Frequenzen vermerkt. Eine Möglichkeit, die Frequenz durch den Namen des Senders manuell zu ändern, gibt es offenbar nicht.
Wie schon bei früheren Windows-Smartphones wird das Kopfhörerkabel als Antenne verwendet. Gut versteckt ist übrigens die Aktivierung der Lautsprecher beim Radio-Betrieb: Hierfür muss auf die grosse Frequenzanzeige getippt werden, worauf die betreffende Einstellung zur Verfügung gestellt wird.
Daneben stellt das Amber-Update diverse neue Funktionen und Einstellungsmöglichketen zur Verfügung: So lässt sich ein ausgeschaltetes Gerät per Doppel-Tippen auf den Bildschirm aktivieren. Dazu wird nach dem Ausschalten des Geräts während 15 Minuten optional die Uhrzeit auf dem Bildschirm eingeblendet.
Bei den Anzeigeeinstellungen kann beispielsweise das Farbprofil dem eigenen Gusto angepasst werden. In den Audio-Einstellungen findet sich ferner neu der Schalter "Umdrehen, um lautlos zu stellen", der dafür sorgt, dass die Audio-Wiedergabe verstummt, sobald das Smartphone mit dem Bildschirm nach unten hingelegt wird.
Für die bisherigen Lumia-Smartphones wie die Modelle 820 oder 920 soll das "Amber"-Update Ende Juli oder in den ersten Augustwochen ausgeliefert werden.
Lesen Sie auf der Folgeseite, wie sich die Foto- und Video-Features im Test bewährt haben.
Kamera-Technologie mit Raffinesse
Positiv überrascht haben die Kamerafunktionen beim Lumia 925. Nokia hat die Kameraoptik um eine sechste Linse erweitert. Zusammen mit diversen Bildoptimierungstechnologien lassen sich damit auch bei ungünstigsten Lichtverhältnissen noch ganz passable Aufnahmen machen, wobei sich deutlich weniger Bildrauschen als beim Vorgängermodell bemerkbar macht. Bei Bedarf erlaubt das "Amber"-Update ausserdem, die ISO-Werte von 100 auf 3200 zu erhöhen, wodurch die Lichtempfindlichkeit weiter getunt werden kann.
Der eigentliche Clou ist aber die mit dem Update gelieferte Smart Cam App von
Nokia: Sobald diese Applikation zum Einsatz kommt, werden beim Knipsen automatisch zehn Bilder in Folge aufgenommen. Öffnet man ein solches Bild, stellt die Smart Cam App eine Reihe von Bildbearbeitungsoptionen zur Verfügung:
• "Bestes Bild suchen" wählt aus der Serie anhand von Algorithmen automatisch die gelungenste Aufnahme aus. Selbstverständlich kann die Auswahl auch manuell vorgenommen werden.
• "Bewegungsüberblendung" legt die komplette Serie übereinander, um den Bewegungsablauf anzuzeigen. Die einzelnen Teilbilder lassen separat ein- und ausblenden.
• Mit "Gesichter suchen" erkennt die Kameralogik selbständig Gesichter auf den Aufnahmen, die mit einem Rechteck markiert werden. Durch Antippen eines Gesichts lässt sich der betreffende Ausschnitt durch ein Gesicht aus den verbleibenden neun Aufnahmen ersetzen.
• "Objekte entfernen" dient wie der Name sagt, dem Ausschneiden von bewegten Objekten aus einer Aufnahme, beispielsweise von Personen, die einem versehentlich vor die Linse geraten.
All diese Funktionen sind eigentlich selbsterklärend und recht intuitiv zu nutzen. Auch die Resultate können sich durchaus sehen lassen. Das Ersetzen von Gesichtern erfolgt beispielsweise recht sauber und die Schnittkanten sind auf den ersten Blick kaum zu erkennen.
Für eine positive Überraschung sorgten last but not least die Videoaufnahmen: Filme werden beim Lumia 925 in voller 1080p-HD-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde geschossen. Eine leistungsfähige Bildstabilisation zusammen mit der hochwertigen Optik sorgt auch bei weniger günstigen Lichtverhältnissen für ruhige Aufnahmen in beachtlich hoher Qualität (siehe auch untenstehendes Video).
Unter dem Strich
Nokias Lumia 925 ist mit NFC- und LTE-Unterstützung ein elegantes State-of-the-Art-Smartphone, das insbesondere durch die hochwertige Kamerafunktionalität zu überzeugen vermag. Anlass zur Kritik geben lediglich der knappe Speicherplatz und der fehlende SD-Card-Slot.
Das neue Lumia ist mit einer Rückseite in Schwarz, Weiss oder Grau zum empfohlenen Verkaufspreis von 698 Franken erhältlich. Rückseitig ansteckbare Ladecovers für das kabellose Laden des Akkus sind in Weiss, Schwarz, Gelb oder Rot zum Preis von 30 Franken verfügbar.
(rd)