Editorial

«Was ist Informatik?»


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/04

     

Da rufen ein paar Schweizer Fachverbände ein «Jahr der Informatik 2008» aus mit der Absicht, in der Öffentlichkeit einige Missverständnisse um dieses immer wichtiger werdende Fachgebiet ausräumen und gleichzeitig den Nachwuchs fördern zu können. Und plötzlich sehen sich die Initianten mit einer Vielfalt von Fragen konfrontiert, die ihnen dazu von Journalisten, Regierungsvertretern, Ausbildungsverant-
wortlichen und anderen gestellt werden.
Eine lautet ganz simpel: «Was ist eigentlich Informatik?»


Wie würden Sie antworten? Die Informatikjahr-Leute haben dazu einen Text von zwei A4-Seiten verfasst (http://informatica08.ch/de/magazine/article/was-ist-informatik.html), aus dem hier einige Abschnitte zitiert seien:






- Die Informatik ist das Fachgebiet der systematischen Darstellung und automatisierten Verarbeitung von Informationen, namentlich mit Computern. Die Informatik ist gleichzeitig eine Grundlagen- und eine Ingenieurwissenschaft und hat inzwischen breiteste Anwendungen.




- Der Begriff «Informatik» wurde 1962 in Frankreich als Kunstwort («informatique») geprägt zur Bezeichnung jener Bereiche, die in den USA damals wie heute «Computer Science» und «Data Processing» genannt werden; er hat sich in Kontinentaleuropa rasch durchgesetzt. Auf Deutsch sind «Informationstechnik», «Informationstechnologie» und die Abkürzung «IT» mit Informatik gleichbedeutend. Der Oberbegriff «ICT» steht für Informations- und Kommunikationstechnik (Information and Communication Technology), deutsch auch «IKT», französisch und italienisch «TIC».




- Der Stoff, mit dem sich die Informatik beschäftigt, ist grundsätzlich immateriell, nämlich Daten (= Aufzeichnungen) und Informationen (= Ergebnisse, die sich aus Daten gewinnen lassen).




- Die Instrumente der Informatik sind teils immateriell (Programme), teils materiell (Geräte, also Prozessoren, Speicher, Drucker usw.). Erst deren ausgeklügeltes Zusammenspiel ermöglicht die Nutzung der Informatik. Dank den erstaunlichen Fortschritten der Geräte (Mikroelektronik, «Moore’sches Gesetz») sind Rechengeschwindigkeit und Speicherplatz exponentiell gewachsen, und dies bei immer kleineren Ausmassen und sinkenden Preisen! Die Vielfalt und Flexibilität der Informatiksysteme beruht aber auf den immateriellen Programmen. Damit lassen sich Daten vollautomatisch suchen, umformen, kombinieren und zu Informationen aufbereiten. Daten sind Zahlen und Texte, aber auch Bilder, Musik oder Steuerungen.



- Ausgangspunkt für die Erstellung von Programmen sind mathematisch fundierte Modelle, mit denen die Wirklichkeit (z.B. Arbeitsprozesse, Maschinen, Organisationen, wissenschaftliche Experimente), aber auch Fantasiewelten (z.B. Trickfilme, Spiele) in Form von Datenstrukturen und Algorithmen abgebildet werden. Damit lassen sich heute beliebige Systeme in einer Präzision, Visualisierungsqualität und Geschwindigkeit steuern und simulieren, die noch vor kurzem undenkbar waren.
Ein faszinierendes Gebiet also. Daher die Zusatzfrage: Wie lässt sich dieses Fachgebiet so an unsere Jugend herantragen, dass sie vermehrt Informatik zu ihrem Berufsziel macht?




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