A3-Prints für die Galerie
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/14
Der Fotodru ck hat in den letzten Jahren geradezu einen Boom erlebt. Vor allem Heimanwender nutzen die Möglichkeit des privaten Fotolabors immer häufiger. Gemäss den Marktforschern von IDC erlebte der Fotodruckermarkt allein im Jahr 2004 ein Wachstum von rund 360 Prozent, während die Fotodrucker 47 Prozent (oder 12,03 Millionen Stück) aller in den USA verkauften Tintendrucker in diesem Jahr ausmachten. IDC prognostiziert, dass dieser Anteil bis 2009 auf 93 Prozent ansteigen wird.
Es liegt auf der Hand, dass dieser Boom in erster Linie dem Siegeszug der Digitalkamera zu verdanken ist. Genauso wichtig sind allerdings die technologischen Entwicklungen, die der Markt in den letzten Jahren erfahren hat. Die Farbechtheit und die Lebensdauer der Fotos sowie die Druckgeschwindigkeiten konnten dank massiven Investitionen der Hersteller enorm verbessert werden.
Dass das Business mit den Digitalfotos interessant ist, lässt Marktleader HP unter anderem auch durch die kürzlich getätigten Übernahmen von Snapfish, Pixaco (beides Online-Foto-Services mit Druckmöglichkeit) und Silverwire (Fotokiosk-Betreiber) durchblicken. HP ist somit in der Lage, den gesamten Lebenszyklus eines Digitalfotos abzudecken, von der Aufnahme bis hin zu den unterschiedlichsten Druckmöglichkeiten.
Gemäss Herstellern war der A3-Fotodruckermarkt im letzten Jahr relativ stabil, wobei sich eine Bewegung in Richtung Home Office abzeichnet. Dies nicht zuletzt, da sich die Preise für Fotodrucker, insbesondere im A3-Bereich, auf einem erschwinglichen Niveau eingependelt haben. Zudem scheint ein Zusammenhang zwischen professionellen Fotoausrüstungen und dem Erwerb eines hochwertigen Fotodruckers zu bestehen. Fotodrucker der A3-Klasse kommen aber auch im professionellen Bereich zum Einsatz. Fotografen, Reprofotografen und Lithografen zum Beispiel nutzen die Gräte zur schnellen Erstellung von qualitativ hochwertigem Anschauungsmaterial (was für Besprechungen mit Kunden sehr nützlich sein kann), Proofs für den Druck und lichtechten Ausstellungsobjekten.
Bei den Fotodruckern wird, wie auch bei herkömmlichen Tintendruckern, mit Tinte gedruckt, wobei die Tinte grundsätzlich auf zwei Arten auf das Papier kommt.
Canon und HP setzen auf das sogenannte Thermodruckverfahren, während Epson-Geräte mit Piezodruck arbeiten. Beim thermischen Druck wird die Tinte in der Düse erhitzt, wodurch sich in der Tinte eine Gasblase bildet. Durch die Ausdehnung der Gasblase wird Tinte verdrängt und schiesst durch die Düse auf das Papier. Epsons Piezo-Technologie basiert auf dem Effekt, dass sich Kristalle unter Spannung ausdehnen. Dazu werden Keramikblättchen unter Strom gesetzt, so dass deren Ausdehnung die Tinte aus den Düsenkanälen drückt. Beide Vorgänge bewegen sich im Mikrosekundenbereich und sind massgeblich für die Druckgeschwindigkeit verantwortlich.
Die Grösse der Tintentröpfchen beträgt bei Fotodruckern zwei bis fünf Picoliter (ein Picoliter entspricht einem Billionstel Liter). Um ein Verlaufen des Tropfens und das Ineinanderlaufen der Farben zu verhindern, kommt Fotopapier mit einer speziellen Haftschicht zum Einsatz.
In die Entwicklung der Tinten wird von den Druckerherstellern sehr viel Geld investiert. Es werden entweder farbstoffbasierende (wasserlösliche Dye-Tinten) oder pigmentbasierende Tinten verwendet. Mit hochwertigen Tinten werden bessere Farbqualitäten und vor allem eine längere Farbechtheit der Fotos erzielt. Gute Fotodrucker arbeiten mit bis zu zehn verschiedenen Tinten, um möglichst präzise Farbwerte und weiche Übergänge zu gewährleisten, während normale Tintenstrahldrucker mit drei bis vier verschiedenen Tinten auskommen. Verfügt ein Drucker über separate Tanks für jede Farbe, kann nur der jeweils leere Tank ausgewechselt werden, was Tinte und schlussendlich Kosten spart.
Um sicherzustellen, dass der Druck auch den Vorstellungen entspricht, können in den Bearbeitungsprozess integrierte Geräte aufeinander abgestimmt werden. ICC-Profile ermöglichen eine genaue Übersetzung der Farbdaten von jedem anderen kompatiblen Gerät in den Farbraum des Druckers. Für professionelle Benutzer bieten ICC-Profile eine grosse Flexibilität, indem die Farbgenauigkeit während des Druckvorgangs unabhängig von der Bildquelle aufrechterhalten wird.