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Fallbeispiel: Fisch- und Bildschirmvariationen
Quelle: El Pescador

Fallbeispiel: Fisch- und Bildschirmvariationen

Bei El Pescador wird der traditonelle Fischfang mit der neuesten Digital-Signage-Technologie verbunden. Trotzdem ist man darum bedacht, die digitalen Lösungen ganz sanft einzusetzen, um die Kunden nicht zu überdigitalisieren.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2017/06

     

"In erster Linie musste die Lösung einfach sein", erklärt Daniel Christen von El Pescador, als er mit "Swiss IT Magazine" über die Digital-Signage-Lösung spricht, die am neuen Standort des Fischhändlers in Sihlbrugg eingeführt wurde, an dem gleichzeitig auch ein Restaurant, eine Kochschule und ein Shop zu finden sind. Ursprünglich wollte Christen vor allem in den Räumlichkeiten seiner neuen Kochschule auf Digital Signage setzen. "Mir schwebte eine 360-Grad-LED-Wand rund um die Vorzeigeküche der Kochschule vor, auf welcher einerseits die Rezepte und andererseits Animationen hätten laufen sollen. Ähnlich wie im Innenraum des Hallenstadions, einfach viel kleiner." Nach der ersten Konzeption und der Offerte eines deutschen Anbieters hat sich Christen aber entschieden, sich nochmals etwas genauer mit dem Thema Digital Signage auseinanderzusetzen, und so entstand eine neue Vorstellung einer Lösung, die in den Räumlichkeiten der Kochschule, im Shop sowie im restlichen Gebäude zum Einsatz kommt. Über einen Umweg via ARP ist er schliesslich auf den Schweizer Distributor Littlebit Technology gestossen. Gemeinsam mit Raphael Jöhren, Project Manager bei Littlebit, hat Christen dann seine Ideen ausgearbeitet.
Bei der Konzeption hat man unter anderem entschieden, dass in der Kochschule ein 55-Zoll-Display von NEC zum Einsatz kommt, auf welchem während des Kochunterrichts die Arbeitsschritte des Kochs live gezeigt werden können. Zur Aufnahme der einzelnen Schritte wurden über der Vorzeigeküche drei Gopro-Kameras installiert, die direkt an den Bildschirm gekoppelt sind. Zudem stehen auf allen Teilnehmerküchen Tablets, auf denen das Menü des jeweiligen Anlasses sowie die entsprechenden Rezepte zu finden sind. Weiter gibt es im Shop, welcher zwei Stockwerke unter der Kochschule liegt, ein weiteres Display, auf dem die Kunden über die hauseigene Webseite Informationen über den Betrieb und die Herkunft der Fische abrufen können sowie auf die Kochschule und den Onlineshop von El Pescador hingewiesen werden. Zudem gibt es auch im Treppenhaus des Gebäudes Bildschirme, die den Besuchern und Gästen den Weg weisen und auf denen demnächst auch besondere Gäste begrüsst oder spezielle Events angekündigt werden sollen.

Kochschule nicht über­digitalisieren

Auf den digitalen Bildschirmen kommt Chrome Sign Builder zum Einsatz, ein von Google entwickeltes Dienstprogramm für digitale Anzeigen, mit dem die Inhalte geplant und angezeigt werden können, und das deren Wiedergabe auf dem gesamten verwalteten Chrome-Gerätenetzwerk ermöglicht. Im Treppenhaus sowie im Shop sind dann auch All-in-One-Touchdisplays von Aopen Chromebase im Einsatz, in der Kochschule hingegen setzt El Pescador auf Samsung-Tablets.
"Ein kleiner Negativpunkt ist, dass wir in der Kochschule auf Samsung-Tablets ausweichen müssen, da es noch keine Tablets basierend auf Chrome OS gibt", führt Christen aus. So werden zurzeit die Rezepte via Dropbox mit den einzelnen Tablets geteilt. "Wir haben uns auch überlegt, ob wir gewisse Rezepte und Kochschritte auf unsere Homepage stellen möchten. Das ist theoretisch möglich, da die Gopro-Aufzeichnungen direkt auf ein im Haus stehendes NAS geladen werden und innert kürzester Zeit auch auf der hauseigenen Hompage publiziert werden könnten." Dass die Arbeitsschritte des Kochs auch in der Kochschule auf den Tablets abgespielt werden, kann sich Christen aber nicht vorstellen: "Schliesslich kommen die Leute ja zu uns, weil sie gemeinsam mit anderen Personen etwas lernen und erleben möchten, und nicht einfach die Rezepte im TV schauen wollen. Dazu gehört auch, dass die Leute für gewisse Arbeitsschritte um die Präsentationsküche stehen und persönlich mit dem Koch interagieren. Digital Signage soll bei uns sanft eingesetzt werden und die Kochschule nicht überdigitalisiert daherkommen."
Die Räumlichkeiten der Kochschule werden aber nicht nur für Kurse genutzt, erzählt Christen. "Erst vor kurzem war die gesamte Belegschaft der Fischabteilung einer grossen Schweizer Warenhauskette hier und hat eine Versammlung abgehalten. Dazu wurden auf dem Display über der Hauptküche Powerpoint-Präsentationen, Excel-Listen und Unternehmensfilme gezeigt. Beim Eröffnungsevent vor wenigen Wochen sind zudem einige Produzenten hier gewesen, die auf den Samsung-Tablets Informationen und Kurzfilme zu ihrer Tätigkeit präsentiert haben". Und auch bei privaten Anlässen, wie etwa Geburtstagen, sollen die Digital-Signage-Lösungen zum Einsatz kommen. "Die Gäste werden dann schon mit einem Text oder Bild im Treppenhaus begrüsst und in den Räumlichkeiten der Kochschule können dann weitere Bilder, Filme oder Texte auf dem grossen Display gezeigt werden", so Christen.

Brandschutz als grosse Herausforderung

Die Planung bis hin zur Realisation des 30’000 Franken teuren Projekts hat nur einen Monat gedauert, erzählt Jöhren von Littlebit stolz. "Natürlich kam uns entgegen, dass Herr Christen eine sehr klare Vorstellung davon hatte, wie Digital Signage bei El Pescador eingesetzt werden soll." Dass man solche Projekte innerhalb eines Monats abschliesse, sei aber eher die Ausnahme, gibt Jöhren auch zu. "Die Zusammenarbeit mit dem Innenarchitekten, der El Pescador konzipiert hat, war sehr gut. Das hat uns sicherlich geholfen. Und wir hatten dank unseren guten Kontakten zu den Lieferanten auch den Vorteil, dass wir gewisse Elemente relativ rasch beziehen konnten." Dies sei vor allem beim grossen Display über der Präsentationsküche nötig gewesen. "Der 55-Zoll-Screen musste zuerst von den feuerpolizeilichen Behörden abgesegnet werden, da er direkt über den Kochfeldern steht und gewissen küchentypischen Attributen wie beispielsweise heissen Fettspritzern standhalten muss." Des weiteren sei auch die Signalstärke der Kabel ein grosses Thema gewesen. Denn der zentrale Selfiepoint, über den die Displays mit den ganzen Inhalten bespielt werden, ist mit Kabeln mit den einzelnen Bildschirmen verbunden. "Das war tatsächlich auch für uns eine neue Geschichte, bei der ich im Voraus diverse Tests durchgeführt habe", kommentiert Jöhren.


Die Digital-Signage-Anlage habe aber sehr schnell und konstant funktioniert, so Christen. Das scheint für den Perfektionisten, so bezeichnet sich der Fischspezialist selbst, sehr stark im Vordergrund zu stehen. Und auch was als nächstes im Bereich Digital Signage bei El Pescador gehen soll, weiss Christen schon genau: "Ich warte noch auf geeignete Aopen Chromebase-Tablets, die ich den Teilnehmern der Kochschule zur Verfügung stellen kann. Dann würde tatsächlich alles aus einem Guss funktionieren." (asp)


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