Im November des letzten Jahres hat Kaspersky in Russland eine Kartellbeschwerde gegen
Microsoft eingereicht (Swiss IT Magazine
berichtete). Nun weitet das Unternehmen seine Klage aus. Konkret seien sowohl der EU-Kommission als auch dem deutschen Kartellbüro entsprechende Beschwerden vorgelegt worden. Kaspersky moniert darin, dass Microsoft seine führende Stellung im Bereich der Betriebssysteme ausnutzt, um sein eigenes Antivirussystem, den Windows Defender, zu pushen. Dabei verwende Microsoft fragwürdige Techniken, um die Konkurrenz auszustechen.
Als Beispiel führt Kaspersky Microsofts Standard-Implementation des Windows Defenders auf allen Windows-10-Geräte an, die weder komplett deaktiviert noch gelöscht werden könne. Zudem sei es Konkurrenzlösungen drei Tage nach Ablauf der Sicherheitslizenz nicht mehr erlaubt, die Nutzer mittels des eigenen Benachrichtigungssystems darauf aufmerksam zu machen, dass sie ihr Abo verlängern sollten. Stattdessen müsse Microsofts eigenes Benachrichtigungssystem verwendet werden. Ein weiteres Beispiel sei, dass bei vielen Usern beim Upgrade auf Windows 10 die Driver für Kasperskys Antivirus-Programm ohne Einverständnis der Nutzer gelöscht worden seien. Auch hätten die Entwickler bei neuen Releases seitens Microsoft nicht mehr genügend Zeit, ihre Lösungen auf die erforderliche Kompatibilität zu prüfen. Weitere Details zum Vorwurf, Microsoft nutze seine führende Stellung zu seinen eigenen Gunsten aus, findet man im
Blog-Post von Kaspersky.
(af)