Im Jahr 2004 hat sich die Stadt München dazu entschieden, der Microsoft-Plattform den Rücken zu kehren und stattdessen auf Linux zu setzen. Doch das ambitionierte Projekt stiess nicht nur auf Gegenliebe und eine Rückkehr zu Windows wurde in den vergangenen Jahren immer wieder diskutiert. Im Sommer 2014 entschlossen sich die Verantwortlichen in München, eine "unabhängige Expertengruppe" zu beauftragen, um die Situation zu analysieren. Als Grund wurden damals "zahllose Beschwerden von Nutzern" ins Feld geführt (Swiss IT Magazine
berichtete).
Neue Munition für die Linux-Gegner liefert jetzt ein 450-seitiges Gutachten des Beratungsunternehmens
Accenture. In dem Gutachten, das in Teilen
veröffentlicht wurde, wird der "Aufbau eines leistungsfähigen Windows Clients" empfohlen, wobei man auch für die nächsten Jahre von einem Parallelbetrieb von Windows und Limux (so der Name der für München angepassten Ubuntu-Version) ausgeht. Bereits heute wird gut ein Fünftel der rund 20'000 Client-Rechner mit Windows betrieben.
Mittlerweile ist das Accenture-Gutachten bereits heftig in Kritik geraten. Matthias Kirschner, Präsident der Free Software Foundation Europe, stellt gegenüber
"Techrepublic" etwa die Unabhängigkeit von Accenture in Frage, zumal das Beratungshaus über das Avanade-Projekt eng mit Microsoft kooperiere.
(rd)