Die Geschichte von Smoolis beginnt lange vor der eigentlichen Idee der Schwestern Despina und Christina Cosmoulis, ein Web-basiertes Online-Shopsystem für jedermann zu entwickeln. Sie beginnt an dem Tag, an dem sich die beiden entschieden, ihre eigene Web-Agentur zu gründen.
Nach der Gründung dieser Agentur im Zürcher Kreis 4 stellten die gelernte Kauffrau Despina und die Polygraphin Christina Cosmoulis fest, dass die Nachfrage nach mehrsprachigen Onlineshops sehr gross ist. Allerdings liess sich trotz der Vielfalt an verfügbaren E-Commerce-Lösungen kein System finden, das die Anforderungen der Kunden abdeckte. Oft waren die Tools zu teuer und wurden zudem nicht mehrsprachig angeboten. Somit konnten sich viele Kleinkunden einen Webauftritt nicht leisten, wie Despina Cosmoulis im Gespräch mit «Swiss IT Magazine» verrät: «Es gibt viele Personen, die ihre Artikel gerne im Netz verkaufen wollen, sich aber die teils erheblichen Kosten für Programmierung, Design und Projektmanagement einer eigenen Verkaufspage nicht leisten können.»
Die Smoolis-Gründerinnen Christina (links) und Despina Cosmoulis: «Wir ergänzen uns perfekt, und können als Schwestern zudem besonders ehrlich zueinander sein, ohne dass irgendetwas falsch verstanden würde.» (Quelle: Smoolis)
Fokus auf Einfachheit: Mit Smoolis soll jedermann einfach einen Onlineshop erstellen können, ohne etwas installieren oder gar programmieren zu müssen. (Quelle: Smoolis)
Drei Versionen, laufend neue Funktionen
Dieser Mangel einer passenden Plattform für Kleinunternehmen bewog die Cosmoulis-Schwestern, nach rund fünf Jahren ihre Webagentur aufzugeben und unter dem Namen Smoolis genau jene Bedürfnisse zu befriedigen, die sie bei ihren Kunden ausmachten: Sie stellten ein Web-basiertes Onlineshop-System bereit, das kreativen Selbständigen sowie Ich- und Kleinmarken die Möglichkeit gibt, rasch unkompliziert in die Welt des E-Commerce einzusteigen. Jedermann soll schnell und einfach einen mehrsprachigen, mit Themes individualisierbaren Onlineshop erstellen können, ohne etwas installieren oder gar programmieren zu müssen. Smoolis für alle, so das Motto.
Möglich wurde die Umsetzung dieses Plans dank der Schweizer Softwareschmiede Appway. Appway bot und bietet Smoolis die passende Plattform für die Entwicklung und den Betrieb ihres Webbasierten Systems und stellt zudem sicher, dass die Plattform laufend weiterentwickelt werden kann. «Dank der App-
way-Plattform», so Despina Cosmoulis, «die ein sehr agiles, solides und interaktives Vorgehen erlaubt, konnten wir die Smoolis-Plattform in nur einem Jahr aufbauen.» Als aufwendigsten Teil der Entwicklungsarbeit entpuppte sich dabei die Konzeption, die Gestaltung des Admin-Bereichs sowie die Erstellung der modernen und responsiven Shop-Themes, wie Cosmoulis weiter ausführt.
Heute steht Smoolis in drei verschiedenen Grundausführungen bereit – Small, Medium und Large. Im Wesentlichen unterscheiden sich die Versionen bei der Anzahl der angebotenen Sprachen (zwei, vier oder unlimitiert) und der Zahl der Produkte (bis 100, bis 300 oder unlimitiert), die im Shop angeboten werden können. Verkauft werden die Grundpakete zu Preisen von 8, 16 oder 48 Dollar pro Monat, optional kann seit Anfang dieses Jahres auch jährlich bezahlt werden. Auf zusätzliche Plug-ins, die separat eingekauft werden müssen, und sonstige, nicht-transparente Nebenkosten verzichtet Smoolis. Dafür arbeitet das Team von Smoolis laufend an neuen Funktionen, mit denen die Basis-Funktionen des Online-Shopsystems erweitert werden. Despina Cosmoulis nennt als Beispiele Multi-Currency-Unterstützung, die Integration des Facebook Stores, lokale und internationale Payment-Gateways oder ein Blog-System. Ausserdem bietet das Start-up in Zürich seit kurzem auch Workshops für Kunden an, in deren Rahmen Kunden beispielsweise von Smoolis-Coaches bei der Erstellung und Verwaltung ihres Shops beraten werden.
Kunden als Mitarbeiter
Seit dem Marktstart im Oktober 2014 konnte Smoolis inzwischen über 1000 Kunden auf der ganzen Welt gewinnen. «Wir haben Kunden in Australien, Jamaika oder Hong Kong. Auf jedem Kontinent finden sich Smoolis-Nutzer», erzählt Christina Cosmoulis. «Die grösste Nutzerbasis kommt aber aus Nordeuropa. Die Menschen in Finnland, Norwegen und Schweden scheinen sehr offen zu sein für Onlineshops. Viele Nordländer designen zum Beispiel tolle Möbel, die sie übers Internet verkaufen wollen.»
Die Internationalität von Smoolis ist dem E-Commerce-Start-up sehr wichtig. So werden etwa der hauseigene Blog und der Newsletter auf Englisch publiziert. Darüber hinaus sind Despina und Christina Cosmoulis sehr darauf bedacht, zusammen mit ihrem Team eine persönliche Beziehung zu ihrer Kundschaft aufzubauen. «Ein Beispiel dafür ist, dass wir bei Supportanfragen auf automatisch generierte Mails verzichten und versuchen, wenn immer es möglich ist, persönlich mit unseren Kunden zu kommunizieren», erklärt Christina Cosmoulis.
Durch die direkte Kommunikation zeige man den Smoolis-Nutzern, dass ihre Anliegen ernst genommen werden. Zudem könne das Start-up auch von den Tipps und Anregungen der Nutzer profitieren. «Die Kunden sind somit fast schon unsere Mitarbeiter. Ihre Inputs sind sehr wichtig für die proaktive Weiterentwicklung von Smoolis. Das Wissen, welches sie uns zur Verfügung stellen, beispielsweise über neue Payment-Methoden, schauen wir uns an und setzen es allenfalls um», führt Despina Cosmoulis aus.
Angesprochen auf die Pläne und die Zukunft von Smoolis machen die beiden Unternehmensgründerinnen klar, dass der Verkauf der komplett eigenfinanzierten Plattform nicht zur Diskussion steht. «Wenn man ein Kind auf die Welt bringt, dann will man es ja auch nicht verkaufen, sobald es laufen kann», kommentiert Despina Cosmoulis das Thema und ergänzt: «Unsere Agentur haben wir aufgegeben, damit wir uns mit etwas beschäftigen können, was wir gerne machen und was wir selbst geschaffen haben.»
