Im Rahmen der Veranstaltung CNO Panel 2015 hat
ICTswitzerland eine ICT-Aussenhandelsstudie präsentiert und die Universität Bern hat seine neueste Swiss Software Industry Survey (SSIS) vorgestellt. Dabei zeigt die Aussenhandelsstudie für 2014 einen starken Anstieg beim Export von ICT-Dienstleistungen, wie es in einer Mitteilung heisst. Im Jahr 2014 hat die Schweiz demnach ICT-Güter und Dienstleistungen im Wert von über 18 Milliarden Franken exportiert. Gegenüber dem Vorjahr hat dabei vor allem der Dienstleistungsbereich einen grossen Anstieg verzeichnet – um 14 Prozent auf 11,6 Milliarden Franken. Laut Mitteilung sind dabei der Handel mit Computerdiensten (7,6 Mrd. Franken), die Telekommunikationsdienste (2,3 Mrd. Franken) und die Informationsdienste (1,6 Mrd. Franken) von substantieller Bedeutung. Damit seien ICT-Dienste die fünftwichtigste Exportgruppe der Schweiz. Rückläufig sei hingegen – schon seit Jahren – der Export von ICT-Gütern. Im vergangenen Jahr ging der Export um 2,5 Prozent auf 6,6 Milliarden Franken zurück. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 belief sich das Exportvolumen noch auf 8,1 Milliarden Franken.
Des weiteren zeigt die Untersuchung, dass 61 Prozent des ICT-Dienstleistungsexports in die EU passiert, gefolgt von Amerika mit 24 Prozent und Asien mit 11 Prozent. Innerhalb Europas ist Deutschland Spitzenreiter mit 2,4 Milliarden Franken, vor Grossbritannien (1,4 Mrd. Franken) und Frankreich (654 Mio. Franken).
Und schliesslich offenbart die Studie, dass der ICT-Nettoexport (Export minus Import) sowohl bei den ICT-Gütern als auch den ICT-Dienstleistungen insgesamt negativ ist (-5,8 Mrd. Franken bzw. -1,1 Mrd. Franken). Allerdings sei es 2014 gelungen, gegenüber den Handelspartnern – ausgenommen Amerika – eine ausgeglichene Dienstleistungshandelsbilanz zu erzielen.
Optimistische Schweizer Software-Industrie
Die zweite Studie, die Swiss Software Industry Survey (SSIS), die über neue Trends und langfristige Entwicklungen der Schweizer Softwarebranche informiert, zeichnet ein optimistisches Bild. Demnach ist die Schweizer Softwarebranche mit einer durchschnittlichen EBIT-Marge von 8,5 Prozent im Jahr 2014 hochprofitabel und auch die Wachstumsaussichten werden positiv eingeschätzt, erwarten die Unternehmen durchschnittlich doch ein Umsatzwachstum von 12 Prozent. Dieser Optimismus schlägt sich laut Mitteilung in hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung nieder. So bringen Software-Unternehmen 14 Prozent für zukunftsorientierte Investitionen auf. Des weiteren zeigt die Studie, dass nur 16 Prozent des Umsatzes in der Schweizer Software-Industrie durch Exporte erzielt wird, wobei Deutschland und Frankreich im Fokus stehen.
Betrachtet man die Partnerschaften, so zeigt sich, dass die Schweizer Software-Unternehmen aufgrund ihrer geringen Grösse vermehrt Kooperationen mit grossen Plattformanbietern wie Microsoft, Apple oder SAP eingehen. Dabei seien über die Hälfte der Partnerschaften älter als zehn Jahre. Zudem planen 80 Prozent der Unternehmen, die Kooperationen fortzuführen.
Die vollständigen Studien können hier heruntergeladen werden.
(abr)