Neben unzähligen neuen Smartphones und Smartwatches («Swiss IT Magazine» berichtete in der letzten Ausgabe) war an der diesjährigen IFA in Berlin auch das Thema Smart Home prominent vertreten – mit einigen durchaus erwähnenswerten Produkten.
So stellte Samsung beispielsweise den Schlafsensor Sleepsense vor. Sleepsense erinnert optisch an einen Pfannenuntersatz oder einen Pingpong-Schläger und wird unter die Matratze gelegt, von wo aus das Gerät Daten aufzeichnet und ans Smartphone überträgt. Gemessen werden nebst der Schlafzeit und der Schlafphasen unter anderem auch der Herzschlag, die Atemfrequenz oder die Bewegungen während des Schlafs. Aufgrund der gesammelten Daten kann die entsprechende App dann Verbesserungevorschläge machen. Zudem kann Sleepsense auch ins Smart-Home-System von Samsung eingebunden werden, so dass beispielsweise automatisch TV oder Klimaanlage abgeschaltet werden, wenn der Nutzer einschläft. Wann und zu welchem Preis Sleepsense erscheint, steht noch offen.
Samsung Sleepsense misst nebst Schlafphasen auch den Herzschlag und die Atemfrequenz. (Quelle: Samsung)
Die Smartthinq-Sensoren von LG machen «dumme» Haushaltsgeräte smart – etwa Waschmaschinen oder Kühlschränke. (Quelle: LG)
Logitechs Harmony Hub macht das Smartphone zur Fernbedienung. (Quelle: Logitech)
Die Eve-Lösungen von Elgato arbeiten mit Apples Homekit zusammen und integrieren so unter anderem Siri. (Quelle: Elgato)
Waschmaschine mit dem «ersten vernetzten Dosiersystem der Welt» – die EditionConn@ct von Miele. (Quelle: Miele)
Mit LG hat an der IFA auch der andere koreanische Elektronikriese Smart-Home-
Neuheiten gezeigt – unter anderem den Smartthinq-Sensor, der rasch und einfach herkömmliche Haushaltsgeräte smart machen soll. Dazu wird der Sensor beispielsweise an ein Gerät wie die Waschmaschine geklebt und merkt dann aufgrund der (nicht vorhandenen) Vibrationen, ob ein Waschgang fertig ist. In einem Kühlschrank soll der Sensor etwa erfassen können, wie oft die Türe geöffnet wird, wie kalt es ist oder ob der Kühlschrank bald leer sein wird. Ebenfalls soll es möglich sein, über Smartthinq Geräte wie einen Luftbefeuchter zu steuern. Gezeigt hat LG ausserdem den Smart Lightwave Oven, eine Mikrowelle mit WLAN, die man übers Smartphone bedienen kann und die bei einem Defekt ein Selbstdiagnose-Programm laufen lässt, dessen Resultat direkt an LG übermittelt wird. Und das Klimagerät LG Smart Air Conditioner informiert den Nutzer, wann beispielsweise der Filter gewechselt werden muss, und kann natürlich ebenfalls via Smartphone ferngesteuert werden.
Vernetzte Waschmaschine
Smartes für die Waschküche präsentierte derweil auch Miele mit der Waschmaschine EditionConn@ct, die über das «erste vernetzte Dosiersystem der Welt» verfügen soll. Die via WLAN vernetzte Maschine soll mit einer Zwei-Phasen-Dosierautomatik inklusive dem darauf abgestimmten Waschmittel Ultraphase 1 und 2 bestückt sein. Daneben gibt es eine App für iOS und Android, an die eine Meldung geschickt wird, wenn das Wachmittel langsam zur Neige geht. Mittels drei Klicks – so Miele – kann dann im Miele-Shop Waschmittel nachbestellt werden. Die EditionConn@ct-Waschmaschine soll Anfang 2016 auf den Markt kommen – zuerst als Pilot mit 2000 Maschinen. Später soll dann auch ein entsprechender Geschirrspüler erscheinen.
Der Schweizer Hersteller Logitech hat an der IFA eine Neuauflage seiner Harmony-Universalfernbedienung präsentiert, in zwei Varianten. Das Modell Harmony 950 mit integriertem Touchdisplay ist neu auch in der Lage, Lichtsysteme zu steuern, etwa das Hue-System von Philips oder LIFX-Lampen. Daneben hat Logitech den Harmony Hub präsentiert. Dieser verwandelt laut Hersteller jedes iOS- und Android-Smartphone oder Tablet in eine universelle Haus-Fernbedienung. Nicht nur TVs oder Stereoanlagen im Wohnzimmer, auch Lampen, Schlösser, Thermostate und vieles mehr im Haus sollen sich damit steuern lassen.
TV mit integrierten Beamern
Zum angesprochenen Hue-System von Philips gab es ebenfalls Neuheiten zu sehen. So unter anderem neue LED-Lichterstreifen namens Light-strips Plus, die besonders lichtstark sein sollen. Oder aber das Hue Wireless Dimming Kit, das aus einer günstigeren Hue-E27-Weisslicht-Lampe und einer Zigbee-Fernbedienung besteht und es ermöglicht, die Lampe auch ohne Bridge einzuschalten und zu dimmen. Das Kit kostet rund 45 Franken, eine einzelne Birne rund 25 Franken.
Zwar nicht wirklich in die Smart-Home-Kategorie, aber in die Kategorie «spannend» gehört schliesslich eine weitere Philips-Neuheit: Die Ambilux-TVs (Bild S. @@ oben). Im Gegensatz zu den Ambilight-Fernsehern, bei denen sich am Rand LEDs dem Fernsebild anpassen, kommen bei Ambilux neun kleine Pico-Beamer zum Einsatz, welche das Bild über den Rahmen hinaus quasi vergrössern. Dabei sollen nicht nur Farben, sondern auch Konturen und Bewegungen projiziert werden können. Zu Weihnachten sollen erste Geräte im Laden stehen, den Start macht ein 65-Zoll-Modell mit 4K-Auflösung zu einem noch nicht definierten Preis.
Smartes für Homekit
Für Smart-Home-Aufsehen sorgte an der IFA nicht zuletzt der Hersteller Elgato, der die ersten europäischen Produkte für Apples Smart-Home-Plattform Homekit ankündigte. Aktuell besteht die sogenannte Eve-Reihe von Elgato aus vier Produkten. Eve Room kann die Luftqualität, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit messen, Eve Weather die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und den Luftdruck. Eve Energy ist in der Lage, den Stromverbrauch anzuzeigen und Geräte ein- und auszuschalten. Und Eve Door & Window schliesslich misst, ob eine Tür oder ein Fenster offen oder geschlossen ist. All dies kann auf einem iPhone oder iPad angezeigt werden, und dank Homekit wird etwa auch Siri in die Smart-Home-Umgebung eingebunden. Die Lösungen können bereits bestellt werden, der Raumklimasensor Eve Room kostet 80 Franken, die Wetterstation Eve Weather und der Stromsensor/Schalter Eve Energy je 50 Franken und der Kontaktsensor Eve Door & Window 40 Franken.
(mw)