Oftmals nehmen Mitarbeitende lange Wege auf sich, um an Meetings mit Partnern, Kunden oder Kollegen teilzunehmen. Das kostet Zeit und Geld. Dank der virtuellen Sitzungsräume von Veeting Rooms, einem Spin-off des IT-Dienstleisters Robera, sollen lange Reisewege künftig aber der Vergangenheit angehören.
«Wir bieten unseren Kunden anders als die Konkurrenz nicht bloss eine Konferenzlösung sondern vermieten ganze Sitzungszimmer», erklärt Fabian Bernhard, Geschäftsführer von Veeting Rooms. So können sich die Anwender nicht nur via Video oder Audio über Geschäftliches austauschen, sondern haben zusätzlich die Möglichkeit, ihre Aussagen gleichzeitig mit Präsentationen zu untermauern, während der Sitzung Anmerkungen auf Slides anzubringen sowie die Diskussionen live zu protokollieren und private Notizen zu verfassen. «Skype beispielsweise eignet sich hervorragend für Videokonferenzen, doch fehlen geschäftsrelevante Features wie die Option, eine Präsentation in die Sitzung einzubauen», zieht Bernhard einen Vergleich. Und andere Lösungen seien wiederum zu kompliziert.
Virtuelle Sitzungs- zimmer mieten
Zudem sind die virtuellen Sitzungsräume komplett Browser-basiert, wodurch für den Kunden die Software-Installation wegfällt. «Da mithilfe eines in einem E-Mail eingebetteten URL-Links, jeder zu einer solchen Konferenz eingeladen werden kann, müssen sich die Teilnehmer ausserdem nicht bei uns registrieren», hebt der Veeting-Rooms-Verantwortliche einen weiteren Vorteil der Lösung hervor.
Genau genommen muss stattdessen vom Unternehmen ein Abo für ein virtuelles Sitzungszimmer gelöst werden. Danach kann eine unbeschränkte Anzahl Mitarbeitende dazu befugt werden, Meetings anzusetzen. Veeting Rooms bietet den Kunden dabei unterschiedliche Optionen. So können beispielsweise wahlweise Audio- oder Videokonferenz-Sitzungszimmer für jeweils 29 beziehungsweise 49 Franken gemietet werden. Hat man das Abo einmal bezahlt, stehen die virtuellen Sitzungszimmer 24 Stunden am Tag zur Verfügung, es kann aber immer nur eine Konferenz auf einmal durchgeführt werden. Unternehmen, die nur selten Gebrauch für eine solche Lösung finden, haben zudem die Möglichkeit, einzelne Sitzungen zu buchen.
Abhängigkeit überwinden
Die Idee für Veeting Rooms reifte aufgrund Bernhards eigenen Erfahrungen mit Konferenzlösungen bereits vor einiger Zeit. Um das Projekt umsetzen zu können, bedurfte es jedoch einer wichtigen technologischen Entwicklung, die erst vor kurzem ihren Weg in die Web-Browser von Google und Mozilla gefunden hat: WebRTC. «WebRTC erlaubt Videogespräche, die direkt aus dem Browser gestartet werden können, und ermöglicht es den Usern zudem, gleichzeitig Web-Applikationen zu verwenden», erläutert Bernhard begeistert.
Die Abhängigkeit von WebRTC gestaltet sich aber zugleich auch als Hürde für Veeting Rooms, bietet Microsofts Internet Explorer – häufig der Standard-Browser in Firmen – doch noch keine Unterstützung für die Technologie. «Dank einer kürzlich geschlossenen Partnerschaft mit Temasys können wir unseren Kunden aber demnächst ein WebRTC-Plug-in bieten. Somit können bald auch die Nutzer des Internet Explorer von Veeting Rooms profitieren», freut sich der Start-up-Gründer.
Aber auch Apple zeigt sich zugeknöpft, verbietet das iOS auf dem iPhone und dem iPad doch Google und Mozilla, ihre eigenen Rendering Engines zu verwenden. Hier hat Veeting Rooms mithilfe eines neuen Features jedoch einen Lösungsansatz gefunden. So soll es den Kunden bald schon möglich werden, sich via Mobil- oder Festnetztelefon in eines der virtuellen Sitzungszimmer einzuwählen. Bernhard erklärt: «Da auf dem iPad mit Ausnahme der Audio- und Video-Übertragung sämtliche Features der Sitzungszimmer genutzt werden können, erhalten die Konferenzteilnehmer durch die Einbindung von Telefonen neu sämtliche Möglichkeiten, die den übrigen Konferenzteilnehmern zur Verfügung stehen.»
Datensicherheit hat Vorrang
Gross geschrieben wird bei Veeting Rooms die Datensicherheit. So werden derzeit noch sämtliche Server des Unternehmens ausschliesslich in der Schweiz gehostet und die gesamte Kommunikation wird komplett verschlüsselt übertragen. Ausserdem verzichtet der Dienst komplett auf die Cloud und hat keine Tools wie Google Analytics im Einsatz, die Daten an Drittparteien weiterleiten.
In Zukunft plant Veeting Rooms jedoch Standorte in anderen Ländern zu eröffnen. Bernhard verrät: «Die Schweiz geniesst bezüglich Datensicherheit einen ausgezeichneten Ruf – Singapur, Hongkong und Panama aber auch. Wenn wir auch von dort aus agieren können, und einen kompetenten Partner vor Ort verpflichten können, der die Mentalität der lokalen Bevölkerung versteht, wird es einfacher, die Lösung zu vermarkten.»
(af)