Nachdem
Microsoft im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz Build vor rund 5000 Entwicklern, Analysten und Journalisten ausführlich darauf eingegangen ist, mit welchen Neuerungen die User bei der Veröffentlichung von Windows Phone 8.1 zu rechnen haben (Swiss IT Magazine
berichtete), ging Joe Belfiore, Corporate Vice President Windows bei Microsoft noch auf die Änderungen der überarbeiteten Version von Windows 8.1 ein. Er hielt sich dabei erstaunlich kurz. Im Fokus lag bei der Überarbeitung des Betriebssystems die Optimierung des Benutzererlebnisses für jene, die noch mit Maus und Tastatur arbeiten, ohne dabei aber das Touch-Erlebnis zu beeinträchtigen.
Belfiore verkündete unter anderem, dass aktuell verwendete Applikationen nach dem Update neu an die Taskbar geheftet werden, damit es dem Anwender leichter fällt, zwischen den verschiedenen Apps hin und her zu switchen. Auch wurden der Startseite Live Tiles für die Einstellungen und die Suche hinzugefügt, so dass man nicht mehr in die untere rechte Ecke zu fahren braucht, um die Anwendungen zu öffnen. Die Grösse der Livetiles kann mittels rechtem Mausklick auf der Startseite angepasst werden. Zusätzlich hat der User neu die Möglichkeit, in der Suche direkt nach Apps zu stöbern. Hat er diese gefunden, wird er direkt in den Windows Store weitergeleitet. Um die heruntergeladenen Apps auch wieder zu finden, werden diese in Zukunft in der Gesamtübersicht speziell hervorgehoben. Die Suche kommt ausserdem mit einer weiteren Änderung, die mit den Neuerungen von Windows Phone 8.1 zusammenhängt. Denn Bing in der Cloud und die digitale Assistentin Cortana (siehe
Artikel zu Windows Phone 8.1) teilen sich die Informationen zum Nutzer, so dass im unteren Teil der Suche neu Vorschläge von Cortana zu finden sind.
Ganz allgemein will Microsoft seine beiden Betriebssysteme Windows und Windows Phone den Aussagen von Belfiore zufolge künftig enger miteinander verknüpfen. So wird neu beispielsweise das Hintergrundbild automatisch angepasst, sobald auf dem Desktop Änderungen vorgenommen werden. Aussredem hat Microsoft im Zuge dieser Bemühungen das Windows-Universal-Apps-Projekt eingeführt. Dieses erlaubt es Entwicklern auf Basis von Runtime Applikationen zu bauen, die plattformübergreifend und von den Formfaktoren unabhängig funktionieren, wie David Treadwell, Corporate Vice President Operating Systems Group enthusiastisch erklärte. Microsoft ist seinen Aussagen zufolge das erste Unternehmen, dass Entwicklern eine solche Möglichkeit biete. Für die Umsetzung dieser Apps kann ab sofort das Update
von Visual Studio 2013 heruntergeladen werden. Die Nutzer ihrerseits profitieren davon, da sie die Apps nur noch einmal herunterladen und anschliessend auf allen Geräten nutzen können.
Und um auch Unternehmen zusätzlichen Anreiz für einen Umstieg auf Windows 8.1 bieten zu können, hat
Microsoft dem Internet Explorer einen Modus spendiert, mit Hilfe dessen Seiten und Applikationen, die von dieser Browser-Version nicht mehr unterstützt werden, wieder funktionstüchtig gemacht werden können. Welche Applikationen in diesem Enterprise Modus unterstützt werden, bestimmt jedes Unternehmen selbst.
Zu guter Letzt hat Microsoft noch Meldungen bestätigt, wonach Windows 8.1 für Hersteller gratis wird – dies gilt zumindest für jene Hersteller, die Smartphones und Tablets bauen, die nicht mehr als 9 Zoll messen.
Verfügbar wird das Update für Windows 8.1 am 8. April, also an dem Tag, an dem der Support für Windows XP endet.
Am Rande der Keynote machte Mircrosoft ausserdem noch eine Ankündigung, die viele freuen dürfte: In einem späteren Update will das Unternehmen das von vielen Usern so sehnlich vermisste Startmenü auf sein Betriebssystem zurückbringen. Der Softwareriese zeigte in einem Bild bereits, wie dieses ausschauen wird (siehe Foto). Demnach werden auf der linken Seite die Programme aufgelistet, während aus der rechten Seite eine Übersicht der Live Tiles geboten wird. Wann genau dieses Update folgen wird, verriet das Unternehmen indes nicht.
(af)
