Wie jedes Jahr im Herbst haben die Marktforscher von
Gartner auch dieses Jahr die strategischen Technologietrends für das kommende Jahr definiert. Gartner definiert diese Top-10-Technologietrends als diejenigen Entwicklungen, die Unternehmen in ihrem strategischen Planungsprozess für die kommenden Jahre berücksichtigen sollten.
Die zehn wichtigsten – und wie oft auch etwas abgehobenen – Trends gemäss Gartner sind demnach:
Mobile Device Diversity and ManagementDer BYOD-Trend (Bring your own Device) führt laut Gartner dazu, dass sich die Zahl der mobilen Mitarbeiter in den kommenden fünf Jahren verdoppelt bis verdreifacht. Dies hat weitereichende Konsequenzen sowohl für die IT- wie auch die Finanzabteilungen in Unternehmen. Die Policies, wie Arbeitnehmer mit den eigenen Geräten umgehen sollen, müssten genauestens überprüft und wenn nötig aufdatiert werden. Dabei sollte eine Balance zwischen Flexibilität und Datenschutzanforderungen angestrebt werden.
Mobile Apps and ApplicationsEine verbesserte Performance von Javascript werde im nächsten Jahr HTML5 und der Browser zur Mainstream-Enterprise-Application-Entwicklungsumgebung machen. Die Verbreitung von Apps werde weiter zunehmen, diejenige von klassischen Anwendungen hingegen sinken. Apps würden zudem zielgerichteter, und Entwickler sollten darauf hinarbeiten, verschiedene fokussierte Apps zu grösseren Applikationen zu verknüpfen. Ausserdem würden auf Entwickler auch neue Anforderungen zukommen, was Interfaces angeht – unter anderem die Integration von Sprache und Video, um Nutzer zu vernetzen.
The Internet of EverythingDas Internet der Dinge wird sich im kommenden Jahr weiter ausbreiten, und nicht nur PCs und Mobilgeräte werden online sein, sondern auch immer mehr andere Konsumgüter wie etwa Autos, Unterhaltungselektronik oder Haushaltsgeräte. Das Problem sei, dass viele Unternehmen die Möglichkeiten des "Internets der Dinge" noch nicht erkennen beziehungsweise nur das Internet der Dinge mit Betonung auf "Dinge" sehen, dabei aber Komponenten wie den Menschen, Informationen und Location vergessen.
Hybrid Cloud and IT as Service BrokerDas Zusammenführen von Personal Cloud und externen Private Clouds ist laut
Gartner unumgänglich. Unternehmen sollten jetzt Private Cloud Services entwerfen und dabei die hybride Cloud im Hinterkopf behalten, damit diese in Zukunft zusammengeführt werden können. Hybride Clouds könnten in verschiedenen Variationen entstehen – sehr statisch, aber auch äusserst dynamisch. Um diese Clouds zu verwalten, müssen die IT-Organisationen die Rolle eines Cloud Service Brokers einnehmen, der sich um die Integration, die Bereitstellung und die Anpassung von Cloud-Diensten kümmert.
Cloud/Client ArchitectureClient- und Cloud-Computing-Modelle würden sich verändern. Der Client sei künftig die Rich Application, die als App oder im Browser auf einem Internet-fähigen Endgerät laufe, und der Server wandle sich zu einem Set von Applikationen, die in der Cloud gehosted oder dort auch verwaltet werden. Dies hat unter anderem zur Folge, dass die Anforderungen an mobile Geräte und an die Netzwerke sowie die Kosten für die Netzwerke und die Anforderungen bei der Verwaltung steigen.
The Era of Personal CloudIn der Personal-Cloud-Ära verliert das Endgerät laut
Gartner an Bedeutung. Nutzer würden die unterschiedlichsten Endgeräte für ihre Arbeit nutzen, und der PC sei nur eine von vielen Optionen. Die Rolle, die der PC früher als zentraler Hub eingenommen hat, wird durch die Personal Cloud übernommen, wo die Daten gespeichert, gesichert und verwaltet werden.
Software Defined AnythingMit Software Defined Anything (SDx) umschreibt Gartner Initiativen wie Openstack, Openflow, das Open Computer Project oder Open Rack. Dabei geht es um verbesserte Standards für die Infrastruktur-Programmierung und die Interoperabilität von Datencentern. Letztlich ist das Ziel die Konsolidierung in der IT bei weniger Komplexität und geringeren Kosten.
Web-Scale IT"Grosse Cloud Service Provider wie Amazon, Google und Facebook erfinden die Art und Weise neu, wie IT-Services ausgeliefert werden", schreibt
Gartner. IT-Organisationen sollten sich an diesen Angeboten orientieren, bei denen es nicht nur um schiere Grösse, sondern auch und Geschwindigkeit und Agilität geht.
Smart MachinesBis 2020 werden laut Gartner intelligente Maschinen – als Beispiel wird IBMs Watson genannt – schon relativ weit verbreitet sein. Und vor allem sollen smarte, autonome Maschinen die IT-Welt grundlegendend verändern. Solche Rechner und Geräte würden Tasks ausführen, von denen man lange annahm, dass nur Menschen sie ausführen können, schreibt Gartner. Firmen würden Smart Maschines nutzen, um erfolgreicher zu werden.
3D PrintingDie Zahl der ausgelieferten 3D-Printer werde 2014 um 75 Prozent steigen und sich 2015 erneut verdoppeln. 3D-Printing werde real, kostengünstig und sich deshalb auf breiter Ebene durchsetzen.
(mw)