Mehr Zeit fürs Business dank IaaS

Auf der Suche nach einer Alternative für die bestehende IT-Infrastruktur und einer neuen Software stiess Gasser Fassadentechnik auf das Gespann Swisscom und Myfactory.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2013/07

     

Bis vor wenigen Monaten kam bei Gasser Fassadentechnik noch eine technologisch veraltete Business-Software zum Einsatz, die auf den eigenen Servern lief. Schliesslich beschloss man beim auf Unterkonstruktionssysteme spezialisierten Unternehmen aus St. Gallen aber, die Server-Infrastruktur nicht mehr selbst zu betreiben und suchte eine zukunftsgerichtete, geeignete Lösung für die IT-Infrastruktur. Hinzu kam, dass die alte Business-Software immer mehr Probleme machte und der Anbieter Mühe bekundete, das System zum Laufen zu bringen. Iwan Thür, Geschäftsleiter bei Gasser Fassadentechnik, erinnert sich: «Wir hatten keine gute Zeit mit der alten Software. Das war wirklich nicht gut, denn wir waren ausgeliefert. Dabei hatten wir mit dem täglichen Geschäft schon genug zu tun und konnten uns nicht auch noch um die IT kümmern.»
Es war also an der Zeit, sich auf die Suche nach einer Alternative für Infrastruktur und Software zu machen. Fündig wurde Gasser im Gespann Swisscom und Myfactory, die zusammen Infrastruktur als Service inklusive Business-Software anbieten.

Fokus auf Kernkompetenz


Myfactory, ein in St. Gallen ansässiger Software-Dienstleister, ist seit 2010 ICT-Partner von Swisscom. Gemeinsam bieten die beiden Unternehmen IT-Infrastruktur und Lösungen an. Dabei ist Swisscom für die IT-Infrastruktur – sprich Server, Storage und Backup – zuständig, während Myfactory den Infrastructure-as-a-Service (IaaS)-Dienst des Telcos mit Business-Software wie ERP, CRM, PPS, Shop, Lohn- oder Finanzbuchhaltung ergänzt.
«Swisscom stellt den Partnern – im vorliegenden Fall Myfactory – also die Infrastruktur als Service bereit. Myfactory veredelt dann das Infrastruktur-Rohprodukt und stellt es dem Kunden zur Verfügung», führt Michael Breitenmoser, Marketing Manager bei Swisscom im Bereich KMU, aus.
Der Vorteil für Myfactory besteht dabei darin, dass sich das Unternehmen weder um Server noch um Storage und Backup kümmern muss. «Wir haben damit nichts zu tun, Swisscom sorgt dafür. Unser Kerngebiet ist Software. Wir können und wollen uns nicht um die Infrastruktur kümmern», ergänzt David Lauchenauer, Geschäftsführer von Myfactory.
Für die Zusammenarbeit mit Swisscom hat sich Myfactory aber auch aufgrund des Renommees entschieden. «Wir hatten die Daten am Anfang in Frankfurt, haben dann aber relativ rasch gemerkt, was der Markt braucht», erklärt Lauchenauer. Das Label Swisscom sei enorm wichtig und ein Türöffner, wenn es um Fragen der Sicherheit und der Datenlagerung gehe, so der Myfactory-Geschäftsführer.
Ausserdem betont er den Vorteil der raschen Skalierbarkeit von Infrastructure as a Service. «Früher haben wir mit einem klassischen Hoster zusammengearbeitet. Wenn man dort merkt, dass das System langsam wird und die Infrastruktur ausbauen will, dauert das eine Ewigkeit. Heute kann ich lediglich einen Knopf drücken und erhalte zusätzliche Ressourcen», erläutert Lauchenauer.

Stabiles System gefordert


Aufgrund der Empfehlung des ehemaligen Software-Anbieters und weil das Angebot zu überzeugen wusste, fiel die Wahl von Gasser Fassadentechnik schliesslich auf Swisscom und Myfactory. Dabei wurde die Entscheidung relativ rasch getroffen und ohne alternative Anbieter zu evaluieren. Dass dies ein mutiger Entschluss war, angesichts des Ärgers, den Gasser Fassadentechnik vorher mit dem anderen System hatte, dessen ist sich Thür bewusst. «Aber wir hatten schlicht und einfach keine Zeit. Und auch das notwendige IT-Wissen, um die verschiedenen möglichen Lösungen untereinander abzuwägen, fehlte uns. Wir wollten einfach ein System, das stabil läuft. Das war für uns entscheidend», so Geschäftsleiter Thür. Ausserdem habe Myfactory in der Vergangenheit bereits umfangreiche Datenmigrationen gemacht und konnte somit Erfahrung auf diesem Gebiet vorweisen. Und auch die garantierte Lagerung der Unternehmensdaten in der Schweizhabe für das Angebot von Swisscom und Myfactory gesprochen.

Keine Sorgen mit der IT


Das ganze Projekt wurde schliesslich innert knapp zwei Monaten realisiert. Ende 2012 fiel die Entscheidung für Swisscom und Myfactory, im Januar 2013 folgte das Go-Live. «Das war eine relativ kurze Zeit und ein sportliches Unterfangen», so Thür. Seither bezieht Gasser Fassadentechnik seine Infrastruktur bei Swisscom, allerdings über Myfactory.
Mit der Umsetzung ist Thür zufrieden. Bislang gab es nur einen einzigen Vorfall. Dazumal funktionierte Myfactory während einer halben Stunde aufgrund von Server-Problemen nicht. Dabei hat sich laut Thür der grosse Vorteil gezeigt, den es mit sich bringe, wenn man nichts mehr mit der IT zu tun habe. «Wenn der Server nicht funktioniert, dann rufe ich die Hotline von Myfactory an und die kümmern sich darum. Denn dabei geht es schliesslich um das Vertragsverhältnis zwischen Myfactory und Swisscom, das geht mich nichts an», so Thür.
Während diese Kooperation zwischen My­factory und Swisscom mit Service Level Agreements (SLAs) geregelt ist, verzichtet Myfactory in der Beziehung zu den Endkunden auf solche. «Wenn wir SLAs anbieten würden, müssten wir höhere Abo-Kosten verlangen. Und kein KMU ist bereit, dies zu bezahlen, wenn die Verfügbarkeit sowieso gut ist», erklärt Lauchenauer von Myfactory.
Nebst dem Vorteil, dass man sich bei Gasser inhouse nicht mehr um die IT kümmern muss, hat der Bezug von Infrastruktur und Software als Service auch einen weiteren Vorteil. «Das Cloud-Preismodell ist für Kunden sehr interessant. Denn für sie fallen nur geringe Investitionen an, weil sie weder Lizenzen noch Server kaufen müssen», erklärt Myfactory-Geschäftsführer Lauchenauer. Thür von Gasser bestätigt dies. Man fahre heute viel günstiger als früher. Wie viel er konkret bezüglich IT-Infrastruktur einspart, kann Thür nicht beziffern. Er gibt allerdings an, dass ihn das Gespann Swisscom und Myfactory pro Monat rund 900 Franken kostet.

Dynamic Computing Services von Swisscom

Seit rund zwei Jahren ist Swisscom im KMU-Bereich mit Infrastrukturprodukten am Markt. Dabei bedient Swisscom die Unternehmen aber nicht direkt. «Wir haben uns dazumal entschieden, dass wir im KMU-Bereich nicht direkt dem Endkunden ein Angebot machen wollen, sondern unsere Infrastrukturprodukte zusammen mit unseren ICT-Partnern dem Endkunden bereitstellen», erklärt Michael Breitenmoser, Marketing Manager bei Swisscom im Bereich KMU und bei den Dynamic Computing Services für das Go to Market und die Vermarktung zuständig.
Aktuell arbeitet Swisscom hier mit rund 50 ICT-Partnern zusammen. Bei den Endkunden punkten kann Swisscom unter anderem auch mit dem Aspekt der Swissness. Denn gerade Aspekte wie der Ort der Datenhaltung und die Sicherheit seien für Kunden wichtig. «Bei uns weiss der Kunde, dass seine Daten das sichere Swisscom-Netz nie verlassen und dass die Daten zudem in unserem Schweizer Rechenzentrum georedundant gespeichert werden», so Breitenmoser.
Swisscom hat kürzlich sein Cloud-Angebot überarbeitet und neu lanciert. Dabei sind auch Rückmeldungen von Partnern und Endkunden eingeflossen. Das neue Angebot wurde hauptsächlich im Bereich der Usability weiterentwickelt. (abr)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER